Lauter Versäumnisse
Zu ‚Silberschatz aus der Wertach‘ (Feuil leton) vom 21. Oktober:
Durch diese jüngsten Funde treten tief liegende Versäumnisse der Stadtpolitik zum Vorschein! Der ganze Umfang der ergrabenen Funde kann nicht gezeigt werden, da in Augsburg seit Jahren ein römisches Museum fehlt. Die Exponate im Zeughaus sind ein minimaler Ersatz. Die Dominikanerkirche, die früher ausreichend Platz bot, bröckelt langsam vor sich hin. Wäre sie in den letzten Jahren renoviert worden, könnten die römischen Schätze der Stadt hier einen würdigen Platz finden. Daher muss nicht über einen Neubau nachgedacht werden, der wiederum Flächen versiegelt, sondern es wäre ratsam, die Kirche zu renovieren und damit als alten und neuen Raum für das Museum zu erhalten. Leider muss man auch darauf hinweisen, dass die Römerzeit in dieser Stadt keinen hohen Stellenwert genießt: An der Universität wurde der Lehrstuhl für Klassische Philologie, insbesondere Latein, nach der Emeritierung von Prof. Marion Lausberg nicht mehr besetzt, einen Lehrstuhl für Lateinische Philologie des Mittelalters gibt es überhaupt nicht. Nun blickt die internationale Fachwelt auf das römische Augsburg und findet: nichts. Monika PramsRauner, Augsburg