BayernFan will Katar ausbremsen
Vereinsmitglied geht gegen Sponsoring vor
München Die Fluglinie Qatar Airways gehört seit Jahren zu den wichtigsten Partnern des FC Bayern. Diese Geschäftsbeziehung sehen viele Beobachter kritisch. Denn das Unternehmen befindet sich zu 100 Prozent im Besitz des Staates, der wegen heftiger Menschenrechtsverletzungen kritisiert wird. Wenn es nach dem Willen von Michael Ott geht, soll spätestens mit Vertragsende 2023 damit Schluss sein: Der Bayern-Fan will mit einem Antrag auf der Jahreshauptversammlung des Klubs am 25. November das Katar-Sponsoring beenden.
Der 28-Jährige beschreibt den Grund für sein Engagement wie folgt: „Das Katar-Thema hat mich schon länger gestört, ich beschäftige mit schon seit Jahren mit dieser Thematik.“Anfang 2020 folgte der Impuls, aktiv zu werden: Im Januar veranstaltete ein Bayern-Fanklub eine Podiumsdiskussion, in der nepalesische Gastarbeiter von ihren Erfahrungen im WM-Gastgeberland berichteten. Einen Vertreter des FC Bayern hatten die Anhänger auch eingeladen – der dafür reservierte Stuhl blieb aber leer. Für Ott ein Unding. Er startete die Homepage „katar-antrag.de“, auf der die wichtigsten Fragen rund um das Anliegen zu finden sind. Darauf ist etwa zu lesen: „Wenn der FC Bayern weiterhin zu der Situation in Katar schweigt, drückt unser Verein damit seine Gleichgültigkeit aus. Damit schädigt der FC Bayern seinen Ruf und wird seiner Vorbildstellung nicht gerecht.“
Zwar wäre ein positiver Antrag nicht direkt rechtlich bindend für die Fußballabteilung, die seit 2001 in einer Aktiengesellschaft organisiert ist. Dennoch glaubt Ott: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die AG einen Beschluss der Mitglieder missachtet.“Dass nun der Antrag vor den Mitgliedern behandelt wird, ist für ihn schon ein Erfolg: „Es ist überfällig, innerhalb des Vereins diese Diskussion zu führen.“