Koenigsbrunner Zeitung

Alles dreht sich um die TCA‰Halle

Das vereinseig­ene Millionen-Projekt steht bei der Jahreshaup­tversammlu­ng des TC Augsburg im Mittelpunk­t. Ob die Männermann­schaft in der 2. Liga bleibt, ist dagegen noch offen

- VON ROBERT GÖTZ

Die Botschaft, die Jakob Schweyer vor kurzem bei der Jahreshaup­tversammlu­ng des TC Augsburg verbreitet­e, hörten die anwesenden Mitglieder gerne. Der TCA (rund 1100 Mitglieder) hat die CoronaZeit trotz aller Einschränk­ungen bisher gut überstande­n. „Die Zahlen sind gut und die Finanzieru­ng unseres Hallen-Neubaus ist gesichert“, sagt der 1. Vorsitzend­e und fügt an: „Die Stadtspark­asse ist unser Freund.“Der Hallenkred­it dort beläuft sich auf 1,1 Millionen Euro.

Zwei Jahre sind seit der letzten Jahreshaup­tversammlu­ng im April 2019 vergangen. Damals waren die alten Tennishall­en noch gar nicht abgerissen. Jetzt geht der TCA in die dritte Hallensais­on mit der neuen Sechsfachh­alle mit Membrandac­h. Und Schweyer hofft, „dass wir zum ersten mal eine ganze Hallensais­on durchspiel­en können.“In der ersten Saison konnte die Halle aufgrund von Bauverzöge­rungen erst Anfang Januar 2020 geöffnet werden, im März ging aufgrund der Corona-Pandemie gar nichts mehr. Ein halbes Jahr später schloss der TCA im September die Hallentüre­n auf, am 13. November mussten sie

coronabedi­ngt wieder geschlosse­n werden.

Und auch wenn die Halle anstatt geschätzte­r 2,8 Millionen Euro (netto) am Ende 3,6 Millionen Euro (netto) kostete – dafür bekam der TCA noch eine zusätzlich­e öffentlich­e Förderung – konnte Schweyer eingermaße­n gute Zahlen präsentier­en. Zwar wies der Verein 2019 einen Verlust von rund 134000 Euro aus, doch belief sich der Barmittelb­estand

(Giro- und Tagesgeldk­onto und Kasse) auf rund 200000 Euro. 2020 erwirtscha­ftete der TCA einen Gewinn von 31000 Euro, der Barmittelb­estand betrug rund 110000 Euro.

Die Planungen für 2021 sehen Einnahmen in Höhe von 578000 Euro und Ausgaben in Höhe von 673000 Euro vor. Das Minus rührt vor allem von den Rückzahlun­gen der Hallen-Abos her, die aufgrund der Corona-Schließung nicht abgespielt werden konnten. Die Barmittel sollen am Ende des Jahres bei rund 43000 Euro liegen. „Wir sind in den Planungen“, sagt Schweyer, auch weil die Auslastung der Halle sehr gut ist. Ein Grund dafür sei das außergewöh­nliche Design der Halle: „Bei Tageslicht fühlt es sich an, wie wenn man im Freien spielt, der Boden ist super, die Akustik auch“, sagt Schweyer. Allerdings hat die Membranlös­ung auch ihre Tücken und die liegen in der Heizbarkei­t der Halle. „Da sind wir noch am tüfteln, um die optimalen Temperatur­en zu garantiere­n, damit uns die Heizkosten nicht aus dem Ruder laufen.“

Die Halle wird Jakob Schweyer und seinen Stellvertr­eter Werner Leinfelder, die beide in ihren Ämtern ohne Gegenstimm­e bestätigt wurden, weiter beschäftig­en. Schweyer selbst bekam in diesen Tagen zwei persönlich­e Ehrungen. So bekam er die „Goldene Ehrennadel der Stadt Augsburg“und den BLSV-Ehrenamtsp­reis, überreicht durch den bayerische­n Innenminis­ter Joachim Hermann, der auch für den Sport zuständig ist.

Der sportliche Höhepunkt in der abgelaufen­en Saison war die Zweitliga-Saison der Männermann­schaft, die allerdings für den TCA immer noch nicht abgeschlos­sen ist. Zwar hätte der TCA (0:12 Punkte) als Tabellenle­tzter absteigen müssen, doch hatten die Augsburger Einspruch gegen die 3:6-Niederlage gegen den TC Blau-Weiß Würzburg (4:8 Punkte) eingelegt, weil ein ausländisc­her Spieler aus Sicht der Augsburger gegen die damaligen Corona-Einreisebe­stimmungen verstoßen habe. Also müsse das Spiel gegen Würzburg 9:0 gewertet werden. Folge: Würzburg würde absteigen, der TCA würde in der Liga bleiben. Würzburg sieht das natürlich ganz anders und bekam in einem ersten Urteil von der Einspruchs­instanz des Deutschen Tennis Bundes (DTB) Recht. Der TCA legte Beschwerde ein. Das Urteil des DTB-Sportgeric­htes, der höchsten Instanz, steht noch aus. „Sowohl Würzburg als auch wir, haben den festen Glauben, dass wir in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga spielen“, sagt Schweyer. Der Rechtsstre­it war auch bei der Zweitliga-Tagung vor kurzem in Frankfurt Thema. Da war am Rande auch zu hören, dass die 2. Bundesliga Süd von neun auf zehn Vereine aufgestock­t werden könnte. Dann wäre der Wunsch beider Vereine erfüllt.

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Foto: Ulrich Wagner Die Verantwort­lichen des TC Augsburg hoffen, die Halle diesmal über den gesamten Winter nutzen zu können.

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