Bürgerversammlung: OB Weber nicht neutral genug
Zur „Bürgerversammlung“vom 12. Ok tober:
Zur Bürgerversammlung im Kongress möchte ich zwei Dinge anmerken, die mich doch sehr verwundert haben. Zum ersten fand ich, bei allem Respekt, die Moderation der Oberbürgermeisterin nicht neutral genug. Man konnte deutlich spüren, welche Redner und Rednerinnen sie persönlich sympathisch oder welche Anträge sie persönlich gut fand. Bei so einer wichtigen Veranstaltung wünsche ich mir von einer Moderation einen professionellen und wertneutralen sowie möglichst objektiven Stil. Mit der süffisanten Frage an Dr. Ingo Blechschmidt, der seine Anträge recht zackig vorgetragen hatte (wobei jeweils eine Abstimmung erfolgte, ohne dass Frau Weber dies freigegeben hatte), ob er denn die Versammlungsleitung übernehmen wolle, worauf tosender Applaus den Saal erfüllte, hat sie sich meiner Meinung nach ein unfreiwilliges Stimmungsbild eingeholt. Auch fand ich es ehrlich gesagt etwas befremdlich, dass Frau Weber die Bürgerversammlung mit dem Fazit „Sie haben der Verwaltung viel Arbeit gemacht“schloss. Sollte es nicht das Ziel einer Oberbürgermeisterin sein, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger an einer solchen Versammlung beteiligen? An einer Versammlung, in der die Belange der Stadtbewohnerinnen und -bewohner gehört werden? Ist es nicht Aufgabe einer OB, diese Belange zu vertreten? Zuzuhören und sich für die Bevölkerung einzusetzen? Den Abschlusssatz fand ich (bei allem Respekt) unangebracht, ein Dank an die zahlreich erschienenen Menschen und lobende Worte zur regen Beteiligung wären meiner Meinung nach angemessener gewesen.
Jutta Schick,