Ehrlicher Finder bringt Börse mit 5000 Euro zur Polizei
Polizeireport Glückstag für einen Geschäftsmann in Königsbrunn. Trickbetrüger geben sich am Telefon als Polizisten aus
Königsbrunn Es gibt sie noch, die ehrlichen Finder. Einer von ihnen ist ein 47-jähriger Mann. Er hat sich pflichtbewusst Montagnacht bei der Polizei in Bobingen gemeldet. Er hatte eine ungewöhnliche Mitteilung.
Der 47-Jährige hatte in der Heidestraße in Königsbrunn eine Geldbörse gefunden. Darin befand sich neben den persönlichen Gegenständen und Ausweispapieren auch ein Bargeldbetrag in einer Höhe von über 5000 Euro.
Für die Polizei war es ein Leichtes, über die Ausweispapiere den Besitzer der Geldbörse zu ermitteln.
Wie sich herausstellte, befand sich der Mann auf einer Geschäftsreise. Er war erleichtert und froh, dass seine Geldbörse samt Bargeld von einem ehrlichen Finder bei der Polizei abgegeben worden war. Der Verlierer will das vorbildliche Verhalten des Finders auch entsprechend honorieren. Um alles andere als Ehrlichkeit und Vertrauen ging es am Montag ebenfalls in Königsbrunn. Dort riefen Trickbetrüger mehrmals bei unterschiedlichen Telefonnummern an. Sie gaben sich als Polizeibeamte aus und berichteten, dass im Umfeld Einbrecher festgenommen wurden. Die Kriminellen hätten angeblich einen Notizzettel mit den Daten der Angerufenen bei sich gehabt. Die Anrufer wollten offenbar in der Folge ihre potenziellen Opfer aushorchen und mehr über ihre Vermögensverhältnisse herausfinden. Die Angerufenen hatten die Betrugsmasche sofort erkannt und das Gespräch umgehend beendet. Sie haben richtig reagiert, denn gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit.
Die Polizei teilt mit, dass sie niemals Bankdaten wie Kontonummer, Kontostand oder den Inhalt eines Schließfachs telefonisch abfrage. Sie würde sich auch nie nach Verstecken von Wertsachen und Geld erkundigen. Sie setzt niemanden unter dem Vorwand, geheime Ermittlungen unterstützen zu müssen, unter Druck. Und: Die Polizei wird niemanden auffordern, Geld von der Bank abzuheben und Vermögen in Bargeld oder Wertsachen, zum Beispiel zur Übergabe vor dem Haus zu deponieren oder an einen vermeintlichen Polizisten zu übergeben.
So kann sich jeder schützen: Auflegen und sich auf nichts einlas sen. Achtung: Betrüger können auf dem Telefon ihrer potenziellen Opfer die Notrufnummer 110 erscheinen lassen. Das ist kein Beweis dafür, dass tatsächlich die Polizei anruft.
Nach Trickanrufen am besten an eine Person des Vertrauens oder die Polizei vor Ort wenden.
Die Täter suchen ihre potenziellen Opfer gezielt nach altmodisch
klingenden Vornamen im Telefonbuch aus. Dort lässt sich aber jeder Eintrag ändern und der Vorname zum Beispiel abkürzen.