Hilfe für Rumänien: Freundeskreis trotzt Corona
Von Ziemetshausen aus wurden auch 2020 Weihnachtspäckchen nach Alba Julia geschickt
Ziemetshausen Die Corona-Pandemie konnte sie nicht stoppen: Die Mitglieder des Freundeskreises Zusam-Stauden haben es dennoch im vergangenen Jahr geschafft, Hilfsgüter nach Rumänien zu schicken. Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins blickten die Mitglieder auf dieses schwierige Unterfangen zurück – und schmiedeten Pläne für dieses Jahr.
Auch das ist eine Folge der Corona-Pandemie: Der Freundeskreis Zusam Stauden (Hilfe für Alba Julia) konnte erst jetzt seine erste Jahreshauptversammlung seit zwei Jahren abhalten. So waren die beiden Jahre 2019 und 2020 Bestandteil der Tagesordnung. Vorsitzender Anton Böck erinnerte daran, dass 2019 Neuwahlen angestanden hätten. Die bewährte Mannschaft mit und um den Langenneufnacher agiert seitdem weiter zum Wohle von Schwester Maria im rumänischen Siebenbürgen. Im Frühsommer 2019 haben fünf Mitglieder im Garten des Klosters eine Solaranlage installiert, die für warmes Wasser in Küche und Duschräumen sorgt. Karl Miller, neben Böck der Hauptantriebsmotor für die Hilfe in Alba Julia, stellte Material und Armaturen für den zuvor mehr als antiquierten Duschraum im Haupthaus zur Verfügung. Sr. Maria zeigte sich mehr als begeistert von den neuen Errungenschaften.
In Absprache mit Sr. Maria wurde für Weihnachten 2019 erstmals eine Geschenkpäckchenaktion für die Alten und Bedürftigen im Kloster durchgeführt. Zahlreiche Freunde und Gönner lieferten mehr als 400 Päckchen für die Adressaten zur Weitergabe an. Riesig war die Freude darüber in Alba Julia, haben doch die meisten dort vor Ort noch nie ein Weihnachtspaket erhalten.
Das Jahr 2020 begann mit einem Geldsegen vom Ringeisen-Gymnasium in Ursberg, wurde doch aus dem Adventsbasar vorher neben weiteren gemeinnützigen Institutionen
auch der Freundeskreis mit 2000 Euro für Alba Julia bedacht. Dann aber kam Corona. Zigtausend rumänische Staatsbürger wurden im Westen Europa arbeitslos und mussten nach Hause zurückkehren. Viele von denen brachten das Virus mit auf den Balkan. Die Situation war mehr als unsicher. Dennoch beschloss man im Verein, dass ein – wenn auch eingeschränkter – Hilfstransport durchgeführt werden soll. Da hier aufgrund der Pandemiebestimmungen keine Sammelaktion durchgeführt werden konnte, wurden neben einer umfangreichen gespendeten Menge Windeln Sonderwünsche aus dem Kloster befriedigt. So zählten neben 20 blauen Fässern für die dortige Landwirtschaft auch ein Gasherd, ein Kühlschrank und vieles mehr zur Ladung auf dem einzigen Lastwagen. Der Aufenthalt in Alba Julia dann sollte möglichst kurz vonstattengehen und Kontakte weitgehend vermieden werden. Sicherheitshalber wurden die Teilnehmer des Hilfstransportes nach der Rückkehr auf das Virus getestet – alle hatten einen negativen Befund.
Die von Sr. Maria Hausner übermittelte tiefe Dankbarkeit für all die ihr zugekommene Hilfe zeigt auf, dass der eingeschlagene Weg richtig ist. Nach dem Erfolg in 2019 sollte – Corona zum Trotz – 2020 eine neuerliche Weihnachtspäckchenaktion durchgeführt werden. In Zusammenarbeit mit den Behörden wurden ein ausgeklügeltes Hygienekonzept erstellt und alle erdenklichen, weil vorgegebenen Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Der persönliche Kontakt mit den Päckchenspendern musste unterbleiben, es gab keinen Glühwein oder Lebkuchen. Aber es wurden dennoch knapp 600 Päckchen für die dankbaren Senioren im Kloster in Alba Julia abgegeben. Den Transport hat dann Humedica übernommen, für die im Wechsel auch die Helfer des Freundeskreises des Öfteren Spendenmaterial nach Rumänien mitnehmen.
Neben einem Kurzbericht über den Verlauf des diesjährigen Hilfstransportes, der unter etwas gelockerten Corona-Bedingungen vonstattengehen konnte, nannte Böck den Entschluss des Vorstands, wonach auch im Jahr 2021 wieder eine Weihnachtspäckchen-Aktion für die Senioren in Siebenbürgen stattfinden soll.