Schock im letzten Heimspiel
Zuspielerin Mirjam Maletius erleidet beim 1:3 gegen Erfurt schwere Fingerverletzung. Nicht nur deshalb sind Frauen der DJK Augsburg-Hochzoll froh, dass die Saison zu Ende geht.
Wie schon die ganze Saison über stand auch der letzte Heimspieltag der Hochzoller Drittliga-Volleyballerinnen unter keinem guten Stern. Da hatten sie gerade mal 15 Minuten gegen den Tabellendritten Erfurt electronic gespielt und zum 14:14 ausgeglichen, da ging es für Zuspielerin Mirjam Maletius nicht mehr weiter. Bei einer Blockabwehr prallte der Ball der 24-Jährigen so unglücklich auf die Hand, dass sie sich den kleinen Finger auskugelte. Selbst einem herbeigeeilten Arzt gelang es nicht, der schockierten Spielerin den Finger wieder einzurenken. Bei der Untersuchung im Krankenhaus wurde eine Sehnenverletzung diagnostiziert, die vermutlich operiert werden muss. Sicher ist bereits, dass die Zuspielerin mehrere Wochen ausfallen und beim Saisonabschluss am Freitag in der Nachholpartie in Sonthofen nicht dabei sein wird.
Während Maletius sich auf dem Weg ins Krankenhaus befand, hatten ihre Teamkameradinnen nur eine Auszeit lang Zeit, sich zu fangen. Trainer Fabian Brenner schickte die junge Nadine Kulig aufs Feld, die die Zuspielposition übernahm. Immer wieder hatte das 19-jährige Hochzoller Talent Maletius bereits vertreten, doch noch nie unter solch schwierigen Bedingungen. Anfänglich nervös und wie das ganze Team beeinträchtigt durch den Ausfall, erledigte Kulig ihre Aufgabe im weiteren Verlauf immer souveräner. Dennoch brauchte die DJK zu lange, um sich wieder zu fokussieren. Erfurt nutzte das mit all seiner Routine aus und gewann den ersten Satz mit 25:22.
Im zweiten Satz häuften sich auf Hochzoller Seite die technischen Fehler und die reaktionsschnellen Erfurterinnen bauten ihren Vorsprung sukzessive aus und verwandelten ihren ersten Satzball zum 21:25. Dieser erneute Satzverlust ihrer Spielerinnen verblüffte DJKTeammanagerin Sonja Meinhardt
doch etwas: „Der zweite Satz tut schon etwas mehr weh. Sie haben nicht mutig gespielt, das war so mit Handbremse. Wie wenn alle Angst hätten, sich auch noch zu verletzen. Dabei hatten wir eigentlich nichts zu verlieren“, suchte Meinhardt nach Gründen für diese Zögerlichkeit. Diese legten die Hochzollerinnen in Durchgang drei vollständig ab. Mit druckvollen Aufschlägen, starkem Kombinationsspiel und platzierten Angriffen zeigten sie alle Facetten ihres Könnens. So marschierten sie über 7:5, 11:6 und 20:12 zum deutlichen 25:13-Satzgewinn.
Auch im vierten Satz bot die DJK ihrem Heimpublikum noch eine große Show – allerdings ohne Happy End. Das Team wehrte zwei Matchbälle ab, schaffte mit großem Einsatz den 24:24-Ausgleich und hatte beim 25:24 sogar die Chance auf einen weiteren Satzgewinn. Doch Erfurt mit seiner stark aufschlagenden
Mannschaftsführerin Christel Fröhlich behielt die Nerven, wehrte den Satzball der DJK ab und machte mit dem dritten Matchball den Sack zum endgültigen 3:1-Sieg zu. „Ich bin mir sicher, wäre die Verletzung nicht gewesen, hätten wir den ersten Satz gewonnen“, war Meinhardt überzeugt, dass es ohne Maletius´ Ausfall ein anderes Spiel geworden wäre, „aber nicht etwa, weil Mirjam besser zuspielt als Nadine, sondern weil eine Verletzung immer einen Bruch ins Spiel bringt.“
Nun steht noch das Spiel am Freitag bei den Allgäu Strom Volleys Sonthofen aus, bevor die DJK endlich einen Schlussstrich unter diese nervenaufreibende Saison machen kann, die von Corona-Infektionen innerhalb der Mannschaft, Quarantäne-Zeiten, Spielverlegungen und sportlichen Höhen und Tiefen gekennzeichnet war. „Die Bezeichnung turbulent trifft es für diese Saidann
son ganz gut. Aber während der Rückrunde sind wir immer stabiler geworden. Es war schwierig, weil wir gefühlt dreimal in dieser Saison bei Null angefangen haben. Aber wir haben es geschafft, uns immer wieder zurückzukämpfen. Das hat uns als Mannschaft sicher enger zusammengebracht“, sagt Mannschaftsführerin Lynn Drigalski.
Für die nächste Drittliga-Saison, die sich die DJK bereits gesichert hat, hofft Drigalski auf Normalität. „Eine Saison wie jetzt wollen wir alle nicht mehr. Das ist auch vom Kopf her mit den ganzen verschobenen Spielen schwierig. Seit März wären wir eigentlich schon fertig.“Doch nun müssen die Volleyballerinnen noch ein allerletztes Mal alle Kräfte mobilisieren – am Freitag gegen den Tabellenfünften Sonthofen. DJK AugsburgHochzoll Müller, Drigals ki, Westenkirchner, V. Kulig, Maletius, Ste ber, Slomka, Aringer, Lesch, N. Kulig, Auer