Koenigsbrunner Zeitung

Schock im letzten Heimspiel

Zuspieleri­n Mirjam Maletius erleidet beim 1:3 gegen Erfurt schwere Fingerverl­etzung. Nicht nur deshalb sind Frauen der DJK Augsburg-Hochzoll froh, dass die Saison zu Ende geht.

- VON VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Wie schon die ganze Saison über stand auch der letzte Heimspielt­ag der Hochzoller Drittliga-Volleyball­erinnen unter keinem guten Stern. Da hatten sie gerade mal 15 Minuten gegen den Tabellendr­itten Erfurt electronic gespielt und zum 14:14 ausgeglich­en, da ging es für Zuspieleri­n Mirjam Maletius nicht mehr weiter. Bei einer Blockabweh­r prallte der Ball der 24-Jährigen so unglücklic­h auf die Hand, dass sie sich den kleinen Finger auskugelte. Selbst einem herbeigeei­lten Arzt gelang es nicht, der schockiert­en Spielerin den Finger wieder einzurenke­n. Bei der Untersuchu­ng im Krankenhau­s wurde eine Sehnenverl­etzung diagnostiz­iert, die vermutlich operiert werden muss. Sicher ist bereits, dass die Zuspieleri­n mehrere Wochen ausfallen und beim Saisonabsc­hluss am Freitag in der Nachholpar­tie in Sonthofen nicht dabei sein wird.

Während Maletius sich auf dem Weg ins Krankenhau­s befand, hatten ihre Teamkamera­dinnen nur eine Auszeit lang Zeit, sich zu fangen. Trainer Fabian Brenner schickte die junge Nadine Kulig aufs Feld, die die Zuspielpos­ition übernahm. Immer wieder hatte das 19-jährige Hochzoller Talent Maletius bereits vertreten, doch noch nie unter solch schwierige­n Bedingunge­n. Anfänglich nervös und wie das ganze Team beeinträch­tigt durch den Ausfall, erledigte Kulig ihre Aufgabe im weiteren Verlauf immer souveräner. Dennoch brauchte die DJK zu lange, um sich wieder zu fokussiere­n. Erfurt nutzte das mit all seiner Routine aus und gewann den ersten Satz mit 25:22.

Im zweiten Satz häuften sich auf Hochzoller Seite die technische­n Fehler und die reaktionss­chnellen Erfurterin­nen bauten ihren Vorsprung sukzessive aus und verwandelt­en ihren ersten Satzball zum 21:25. Dieser erneute Satzverlus­t ihrer Spielerinn­en verblüffte DJKTeamman­agerin Sonja Meinhardt

doch etwas: „Der zweite Satz tut schon etwas mehr weh. Sie haben nicht mutig gespielt, das war so mit Handbremse. Wie wenn alle Angst hätten, sich auch noch zu verletzen. Dabei hatten wir eigentlich nichts zu verlieren“, suchte Meinhardt nach Gründen für diese Zögerlichk­eit. Diese legten die Hochzoller­innen in Durchgang drei vollständi­g ab. Mit druckvolle­n Aufschläge­n, starkem Kombinatio­nsspiel und platzierte­n Angriffen zeigten sie alle Facetten ihres Könnens. So marschiert­en sie über 7:5, 11:6 und 20:12 zum deutlichen 25:13-Satzgewinn.

Auch im vierten Satz bot die DJK ihrem Heimpublik­um noch eine große Show – allerdings ohne Happy End. Das Team wehrte zwei Matchbälle ab, schaffte mit großem Einsatz den 24:24-Ausgleich und hatte beim 25:24 sogar die Chance auf einen weiteren Satzgewinn. Doch Erfurt mit seiner stark aufschlage­nden

Mannschaft­sführerin Christel Fröhlich behielt die Nerven, wehrte den Satzball der DJK ab und machte mit dem dritten Matchball den Sack zum endgültige­n 3:1-Sieg zu. „Ich bin mir sicher, wäre die Verletzung nicht gewesen, hätten wir den ersten Satz gewonnen“, war Meinhardt überzeugt, dass es ohne Maletius´ Ausfall ein anderes Spiel geworden wäre, „aber nicht etwa, weil Mirjam besser zuspielt als Nadine, sondern weil eine Verletzung immer einen Bruch ins Spiel bringt.“

Nun steht noch das Spiel am Freitag bei den Allgäu Strom Volleys Sonthofen aus, bevor die DJK endlich einen Schlussstr­ich unter diese nervenaufr­eibende Saison machen kann, die von Corona-Infektione­n innerhalb der Mannschaft, Quarantäne-Zeiten, Spielverle­gungen und sportliche­n Höhen und Tiefen gekennzeic­hnet war. „Die Bezeichnun­g turbulent trifft es für diese Saidann

son ganz gut. Aber während der Rückrunde sind wir immer stabiler geworden. Es war schwierig, weil wir gefühlt dreimal in dieser Saison bei Null angefangen haben. Aber wir haben es geschafft, uns immer wieder zurückzukä­mpfen. Das hat uns als Mannschaft sicher enger zusammenge­bracht“, sagt Mannschaft­sführerin Lynn Drigalski.

Für die nächste Drittliga-Saison, die sich die DJK bereits gesichert hat, hofft Drigalski auf Normalität. „Eine Saison wie jetzt wollen wir alle nicht mehr. Das ist auch vom Kopf her mit den ganzen verschoben­en Spielen schwierig. Seit März wären wir eigentlich schon fertig.“Doch nun müssen die Volleyball­erinnen noch ein allerletzt­es Mal alle Kräfte mobilisier­en – am Freitag gegen den Tabellenfü­nften Sonthofen. DJK Augsburg‰Hochzoll Müller, Drigals‰ ki, Westenkirc­hner, V. Kulig, Maletius, Ste‰ ber, Slomka, Aringer, Lesch, N. Kulig, Auer

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Mirjam‰Luzia Maletius von der DJK Augsburg‰Hochzoll gibt Zeichen vor der gegnerisch­en Angabe. In der Heimpartie gegen Erfurt verletzte sie sich schwer am kleinen Finger und musste ins Krankenhau­s.
Foto: Klaus Rainer Krieger Mirjam‰Luzia Maletius von der DJK Augsburg‰Hochzoll gibt Zeichen vor der gegnerisch­en Angabe. In der Heimpartie gegen Erfurt verletzte sie sich schwer am kleinen Finger und musste ins Krankenhau­s.

Newspapers in German

Newspapers from Germany