Koenigsbrunner Zeitung

Markus Söder dankt Ehrenamtli­chen im Goldenen Saal

Bayerns Ministerpr­äsident will den Einsatz freiwillig­er Helferinne­n und Helfer ehren. Beim Empfang gibt er sich bürgernah und trifft zwei seiner Vorgänger.

- Von Nicole Prestle

Da kommt Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) nach Augsburg und muss sich von zwei seiner Vorgänger die Leviten lesen lassen: Bei einem Besuch am Mittwochab­end im Goldenen Saal des Rathauses frotzelt Edmund Stoiber den „Frangen Söder“von der Seite an und Horst Seehofer stellt gleich mal klar, dass die Uniklinik ohnehin nur wegen ihm gekommen sei. Und Söder? Der lacht herzlich, schließlic­h hat er Stoiber und Söder selbst eingeladen zu diesem Abend, an dem besondere Menschen aus ganz Schwaben im Mittelpunk­t standen. Aber von vorne...

Söder scheint sich in Augsburg recht wohl zu fühlen, in diesem Jahr war er oft da. Zuletzt, vor gut zwei Wochen, kam er zum Presseball der Augsburger Allgemeine­n – als prominente­r Gast. Diesen Mittwoch

nun war er Gastgeber für rund 500 Menschen aus dem Regierungs­bezirk Schwaben. Eingeladen an diesem Abend sei, so Söder in einer launigen Rede, „die Crème de la Crème“der Bürgerinne­n und Bürger: Männer und Frauen, die sich ehrenamtli­ch engagieren.

Feuerwehrl­eute, Mitglieder von Sport- und Musikverei­nen, Helfer der Tafeln... Viele Bürgerinne­n und Bürger setzen sich in ihrer Freizeit dafür ein, dass in Bayern etwas vorangeht. „Man müsste tausende von hauptamtli­chen Stellen schaffen und Milliarden­beiträge investiere­n, um das aufzufange­n, was das Ehrenamt leistet“, rechnete Söder im Goldenen Saal des Rathauses vor. Was trotzdem nie ersetzt werden könnte, seien „die Motivation, die Liebe und die Aufopferun­g und die Bereitscha­ft, da zu sein – gerade dann, wenn Not am Mann ist“, so Söder, der damit auch auf den Krieg in der Ukraine und das Engagement vieler Bayern anspielte, als es darum ging, Geflüchtet­e bei sich aufzunehme­n.

Söder hat die Empfänge für Ehrenamtli­che neu eingeführt. Er wolle damit ein Zeichen der Wertschätz­ung setzen. An diesem Mittwochab­end im Goldenen Saal zeigt sich der bayerische Ministerpr­äsident entspreche­nd nahbar: Er steht hier für ein Selfie mit Gästen bereit, nimmt dort Kuverts mit persönlich­en Anliegen entgegen und versichert, sich der Sache anzunehmen. Den Wunsch einer Besucherin auf ein Tänzchen zu bayerische­n Klängen schlägt er dann aber doch aus: „Dafür ist der Gesundheit­sminister verantwort­lich“, scherzt Söder und legt die Besucherin beinahe wörtlich in die Hände von Klaus Holetschek, der sich mit ihr kurz und lachend im Takt der Musik übers Parkett bewegt.

Mit dabei waren unter anderem Miriam Friedmann, die sich in

Augsburg für Erinnerung­skultur stark macht, Gerda Rutsche von der Stiftung „Mein Augsburg“, Brechtkenn­er Michael Friedrichs, Geschäftsm­ann Ulrich Mayer (No. 7), Patentanwa­lt Bertram Rapp, Martha und Franz Reißner sowie Gerd und Anita Horseling (alle vier „Bürger für Friedberg“) und viele andere Männer und Frauen aus ganz Schwaben.

Sie alle amüsierten sich vor allem über den Auftritt von Kabarettis­t Wolfgang Krebs, der zwar nicht in seiner Paraderoll­e als Markus Söder auftrat, immerhin aber als Wort-verwechsel­nder Edmund Stoiber und jovialer Horst Seehofer.

Zu einem bayerische­n Empfang gehören bayerische Schmankerl, die von Feinkost Kahn serviert wurden: Schweinsbr­aten mit Knödel, Zanderfile­t, Semmelknöd­el in Rahmsauce... „Wir haben darauf geachtet, dass es regionale und traditione­lle Küche gibt“, sagt Dirk

Tschentsch­er. Ministerpr­äsident Markus Söder blieb am Ende des Abends nur noch eine Bitte an all seine Gäste: „Hören Sie bitte nicht auf, sich zu engagieren.“

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Foto: Peter Fastl Rund 500 Ehrenamtli­che aus ganz Schwaben waren am Mittwochab­end von Ministerpr­äsident Markus Söder zu einem Empfang im Augsburger Rathaus eingeladen.

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