Hessing-Klinik findet einen neuen Leiter
In der Klinik haben zuletzt Kündigungen für eine gewisse Unruhe gesorgt. Nun aber stellt sich das Haus personell neu auf – nicht nur an der Spitze.
Aufsehen hat es zuletzt um die Augsburger Hessing-Klinik gegeben. Erst wurde einem Mediziner in leitender Position fristlos gekündigt, dann haben sowohl der Klinikleiter Thilo Bausback als auch die Chefärztin der Geriatrischen Rehabilitation, Ruth Herkommer, ihren Weggang bekannt gegeben. Die Stimmung im Krankenhaus, so hieß es in den vergangenen Monaten hinter vorgehaltener Hand, sei schlecht. Nun sind wichtige Personalfragen geklärt. Die Hessing-Kliniken erhalten im kommenden Jahr eine neue Leitung. Und nicht nur das.
Über 20 Jahre lang war der bisherige Leiter Thilo Bausback für die Hessing-Stiftung tätig. Entsprechend groß war die Überraschung, als seine Kündigung bekannt wurde. Sie erfolgte auf eigenen Wunsch, wie Bausback und Klinikdirektor Roland Kottke betonten. Der Wechsel auf dieser Position
erfolgt nahtlos. Der Nachfolger beginnt am 1. Februar kommenden Jahres. Wie das Krankenhaus weiter mitteilt, handelt es sich dabei um einen erfahrenen Klinikmanager.
Matthias Gruber übernimmt sowohl die Leitung der Orthopädischen Fachkliniken als auch der Klinik für Orthopädische Rehabilitation sowie der Klinik für Geriatrische Rehabilitation und der drei Medizinischen Versorgungszentren
(MVZ). Der 43-Jährige war zuletzt zehn Jahre als Geschäftsführer der Uni- versitäts- und Rehabilitationskli- niken Ulm (RKU) tätig. Es gilt als eines der führenden deutschen Krankenhäuser im Bereich Neurologie und Orthopädie mit mehr als 450 Betten und rund 1000 Beschäftigten. Der gebürtige Westfale hatte einst seine Karriere mit einer Ausbildung zum Krankenpfleger begonnen.
Gruber studierte zunächst in
Münster Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Krankenhausmanagement, Organisation, Personal und Controlling, anschließend in Wetzlar Prozessmanagement im Krankenhauswesen. Er leitete die Abteilung des Herzzentrums Leipzig an der dortigen Universitätsklinik und wechselte anschließend an die Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm (RKU). Wie die HessingKlinik weiter berichtet, trieb Gruber dort die Themen pflegerische Exzellenz und Digitalisierung voran.
Unter seiner Leitung habe die neurologische und orthopädische Universitätsklinik am RKU eine führende Stellung in Klinik, Forschung und Lehre erreicht. Sein Augenmerk habe er auch anhand von Projekten auf die Infrastruktur der Klinik und die medizinische Qualität gelegt. „Wir freuen uns, dass wir mit Matthias Gruber einen äußerst erfahrenen Krankenhausmanager
gewinnen konnten, der beste Voraussetzungen mitbringt, um die Hessing-Kliniken erfolgreich weiterzuentwickeln“, sagt Direktor der Hessing-Stiftung Roland Kottke, der über eine weitere neue Personalie informiert.
Demnach bekommt die HessingKlinik für Anästhesiologie, Intensivund Schmerzmedizin mit Stephan Kratzer zu Beginn des kommenden Jahres einen neuen Chefarzt. Der 41-Jährige ist seit rund 15 Jahren am Klinikum rechts der Isar der TU München tätig. Dort wurde er 2019 zum Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin ernannt. Derzeit verantwortet Kratzer als Bereichsoberarzt das OP-Zentrum Mitte, die perioperative Medizin sowie die prä- und innerklinische Notfallversorgung. Er ist zudem Mitglied der erweiterten Leitung der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der TU München.
Klinikdirektor Kottke bezeichnet Stephan Kratzer als einen „sehr renommierten Anästhesisten“, der es
Hessing ermögliche, den Patientinnen und Patienten weiterhin eine exzellente medizinische Versorgung bieten zu können.
„Die Hessing-Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerzmedizin ist von enormer Bedeutung zur Durchführung unserer orthopädischen Operationen“, betont der Ärztliche Direktor der Hessing-Stiftung, Stephan Vogt. Er freue sich, mit Kratzer einen sehr erfahrenen Kollegen als neuen Chefarzt zu bekommen. Die Hessing-Klinik für Anästhesiologie, Intensivund Schmerzmedizin ist Partner für sieben spezialisierte Fachabteilungen der Orthopädischen Fachkliniken der HessingStiftung. Die Klinik ist nach eigenen Angaben jährlich für rund 10.000 Anästhesieverfahren zuständig. Für eine weitere Position muss noch eine Nachfolge gefunden werden. Denn die Chefärztin der Geriatrischen Rehabilitation, Ruth Herkommer, verlässt im nächsten Jahr die Hessing-Klinik – auch auf eigenen Wunsch, heißt es.