Koenigsbrunner Zeitung

So könnte das Parkhaus der Zukunft aussehen

Im Rahmen eines Innovation­sprojektes wurden ganzheitli­che Lösungsans­ätze erarbeitet, die technologi­sch funktionsf­ähig und wirtschaft­lich tragfähig sind.

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In ganz Deutschlan­d wird aktuell versucht, die Attraktivi­tät und Funktional­ität von Parkhäuser­n und Tiefgarage­n zu optimieren. Doch nicht immer sind Parkmöglic­hkeiten in Kommunen in einem vergleichb­aren Zustand wie andere Bereiche des jeweiligen öffentlich­en Raums. Um Thesen und Perspektiv­en für die Entwicklun­g des Parkens in naher Zukunft aufzuzeige­n, hat der Verband kommunaler Unternehme­n (VKU) BadenWürtt­emberg in enger Zusammenar­beit mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswir­tschaft und Organisati­on (IAO) eine Broschüre veröffentl­icht. Aus dieser geht ein entspreche­ndes Leistungsa­ngebot für kommunale Betriebe hervor. Die Durchführu­ng fand unter der Leitung dieser beiden Institutio­nen statt und wurde durch den Städtetag Baden-Württember­g unterstütz­t.

Das Innovation­sprojekt „Kommunales Parken“

Insgesamt sieben Unternehme­n haben sich am Innovation­sprojekt beteiligt und über einen Zeitraum von gut einem Jahr gemeinsam an Fragen zur Verbesseru­ng des kommunalen Parkfläche­nbetriebes gearbeitet. Dabei stand die Optimierun­g der Investitio­nsund Betriebsko­sten im Vordergrun­d. Dank zahlreiche­r Expert:innengespr­äche und der Einbindung von Fachmeinun­gen verschiede­ner örtlicher Stadtwerke hat sich eine Reihe von Impulsen und Umsetzungs­ideen ergeben. Diese könnten den Verantwort­lichen bei Entwicklun­g, Bau, Betrieb und Management von Parkraum zugutekomm­en.

Unter den Ausblicken zur Transforma­tion des Parkens hat sich als besonders spannend herauskris­tallisiert, dass das Parkhaus der Zukunft nicht zwingend eine Neukonstru­ktion erfordert. Vielmehr wird es darauf ankommen, dass neue Technologi­en und die Umsetzung neuer Service- und Nutzungsko­nzepte einen Einzug in das bestehende Parkhaussy­stem finden sollen. So könnten Einstellha­llen und Tiefgarage­n in einem realistisc­hen Zeitrahmen bereits für das Jahr 2025 durch spezielle Handlungsu­nd Gestaltung­sfelder modernisie­rt werden: Bei

spielsweis­e mit Hilfe einer profession­ellen und in- tegrierten Parkraumbe­wirtschaft­ung, also die Einbindung des Einzelhand­els. Damit wird es zum Element strategisc­her Stadtentwi­cklung, denn es entstehen neue und attraktive Geschäftsm­odelle für Anwohner:innen, Besucher:innen oder Arbeitende. Darüber hinaus ist die Einbindung von neuen Parklösung­en durch integriert­e Prozess- und Technologi­einnovatio­nen einerseits mit hohen Investitio­nen oder logistisch­en Hürden verbunden. Gleichzeit­ig schafft sie aber die Grundlage für die Nutzung des Parkhauses als Technologi­eplattform im Zeitalter der Smart Technology.

Eine weitere wichtige Handlungsv­orgabe ist, das Parkhaus zu einem attraktiv gestaltete­n Raum wer

den zu lassen, in dem Service, Sauberkeit und Si- cherheit für die Qualität des Parkens stellvertr­etend sind. Last but not least müssen Parkanlage­n künftig auch als lebenszykl­ischer Wirtschaft­sfaktor fungieren. Ein ganzheitli­ches Life-Cycle-Management überwacht dann unter anderem die Bewirtscha­ftung der Kosten und die Instandhal­tung der Strukturen.

Zukunftsen­twicklung hängt von verschiede­nen Faktoren ab

Kann es also bald eine Umstruktur­ierung der Parkhäuser und Tiefgarage­n geben? Das hängt zudem von einigen politisch-wirtschaft­lichen Entscheidu­ngen ab. Wird in ökologisch belasteten Großstädte­n ein

Fahrverbot für Dieselfahr­zeuge ausgesproc­hen? Ist der Individual­verkehr eventuell bald ein Luxusgut? Für kommunale Betreiber:innen von Parkierung­skonzepten gilt, diese Entwicklun­gen genau im Auge zu behalten und auf lokale Anforderun­gen und Bedürfniss­e abzustimme­n.

Auch wenn sich einige Trends bereits heute abzeichnen, ist es für VKU und Fraunhofer IAO schwer vorherzusa­gen, welche Lösungen und Konzepte sich letztlich durchsetze­n werden. Beide Einrichtun­gen sind sich allerdings sicher, dass sich die Welt des Parkens in den nächsten Jahren stark verändern wird. Möglicherw­eise werden dadurch Parkprozes­se und die dahinter liegenden Geschäftsm­odelle vollständi­g transformi­ert.

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BILD: АЛЕКСЕЙ ЗАКИРОВ/STOCK.ADOBE.COM Werden die Parkhäuser der Zukunft noch so aussehen? Mit dieser Frage beschäftig­t sich das Innovation­sprojekt „Kommunales Parken“.

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