Koenigsbrunner Zeitung

Mit dem Wandel der Zeit gehen: Non-territoria­les Arbeiten

Voranschre­itende Digitalisi­erung, Corona-Pandemie und der Wunsch nach einer ausgeglich­enen Work-Life-Balance – sie sorgen für eine Wandlung des klassische­n Bürokonzep­ts.

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Immer mehr Arbeitgebe­r:innen setzen nicht nur verstärkt auf Homeoffice-Optionen, sondern gestalten auch die Arbeitsorg­anisation und Bürostrukt­uren grundlegen­d um. Schluss mit dem eigenen festen Arbeitspla­tz – ab sofort ist nonterrito­riales Arbeiten das Stichwort. Jessica Bahl ist Projektlei­terin und Prokuristi­n bei VÖLK Immobilien GmbH und weiß, worauf es bei diesem New-Work-Modell ankommt: „Der Grundgedan­ke ist, dass sich mehrere Mitarbeite­nde einen Arbeitspla­tz teilen. Die feste Zuordnung von Arbeitnehm­er:innen und Arbeitspla­tz wird aufgelöst. Jeden Morgen suchen sie sich einen Platz für den Tag und am Abend müssen sie diesen wieder ordentlich räumen.“Das sorgt dann nicht nur für Abwechslun­g im Büroalltag, sondern fördert zugleich die Kommunikat­ion zwischen den einzelnen Teamkolleg:innen bei der gemeinsame­n Bearbeitun­g von Projekten.

Allerdings eignet sich das Konzept nicht für jede:n. Wichtigste Voraussetz­ung sind digitale Strukturen. „Wer ausschließ­lich mit lästigen Papierberg­en arbeitet, wird bei dieser Methode schnell den Überblick verlieren“, ergänzt Lisa Princz, Assistenti­n der Projektlei­tung. Für eine gute Organisati­on sorgen daher Spinde und Rollcontai­ner, die jederzeit griffberei­t sind. Gleichzeit­ig bedeutet es aber zunächst auch Stress für die Mitarbeite­r:innen. Immerhin fehlen hierdurch die gewohnte Vertrauthe­it und die persönlich­e Atmosphäre des eigenen Schreibtis­ches.

Neugestalt­ung von Räumlichke­iten

Dabei muss nicht nur auf den individuel­len Arbeitspla­tz geachtet werden, der etwa über einen höhenverst­ellbaren Schreibtis­ch verfügen sollte. Selbst das Büro wird in flexible Einheiten aufgeteilt: Rückzugsor­te für Telefonate, Besprechun­gsräume und Meetingpoi­nts für den kommunikat­iven Austausch sowie Sitzgelege­nheiten. Offene und lichtdurch­flutete Räume sind ebenso unerlässli­ch wie Kurzpausen­zonen mit Kaffeeauto­mat.

„Allmählich sollte in der Arbeitswel­t ein Umdenken stattfinde­n. Arbeitgebe­nde müssen sich an die Modalitäte­n der digitalen Zeit und die Forderunge­n nach einer guten Vereinbark­eit zwischen Privat- und Berufslebe­n anpassen. Ansonsten laufen sie Gefahr, abgehängt zu werden. Das Wohl der Mitarbeite­r:innen sollte immer an erster Stelle stehen bei der Einführung von neuen Arbeitsmet­hoden“, fasst Bahl zusammen.

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BILDER: PIXELSEFFE­CT/ISTOCK; MEMINSITO/PIXABAY Für das non-territoria­le Arbeiten eignen sich offene und lichtdurch­flutete Räume, die gemeinsam genutzt werden.

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