Koenigsbrunner Zeitung

Augsburg ohne Chance gegen Ingolstadt

Das Derby im ausverkauf­ten Curt-Frenzel-Stadion ist arm an Spannung, denn die Gäste sind eine Klasse besser und gewinnen 5:0. Ein Ergebnis, das noch deutlicher hätte ausfallen können.

- Von Andreas Kornes

Nach einem ernüchtern­den Auftritt mussten sich die Augsburger Panther am Sonntagnac­hmittag dem ERC Ingolstadt mit 0:5 (0:3, 0:1, 0:1) geschlagen geben. Vor allem im ersten Drittel tat sich ein Klassenunt­erschied auf. Die Gäste waren in allen Belangen überlegen und hätten auch in der Folge das Ergebnis noch deutlich klarer gestalten können.

Vor dem Spiel hatten die Panther auf ihrem Twitter-Account darauf hingewiese­n, dass der bis dahin letzte dreifache Punktgewin­n auf eigenem Eis vom 14. Dezember datiert. Damals hatte sich die Mannschaft unter dem damaligen Trainer Peter Russell mit 4:3 gegen Bremerhave­n durchgeset­zt. Rund eineinhalb Monate später heißt der Trainer zwar Kai Suikkanen, aber die Mannschaft zeigte speziell anfangs wenig bis nichts von dem, was benötigt wird, um ein DEL-Spiel zu gewinnen.

Nach 22 Sekunden der erste Gegentreff­er durch Maurice Edwards, gefolgt vom zweiten nur zwei Minuten später (Torschütze: Wojciech Stachowiak). Suikkanen nahm prompt eine Auszeit, um Schlimmere­s erst einmal zu verhindern. Denn ganz im Gegensatz zur prächtigen Kulisse, zu der auch rund 1000 mitgereist­e Ingolstädt­er Fans beitrugen, präsentier­ten sich

die Panther im ersten Durchgang nicht DEL-tauglich. Fast jeder Angriff der Gäste endete in einer brenzligen Situation. Dennis Endras im Panther-Tor hatte alle Hände voll damit zu tun, ein Debakel zu verhindern.

Ingolstadt war nur ein Vorwurf zu machen: dass sie nicht noch mehr Profit aus ihrer Überlegenh­eit schlugen. Denn mit dem 0:3 (erneut hatte Edwards getroffen/11.), waren die Augsburger gut

bedient. Dabei fehlten den Gästen gleich sechs Stammspiel­er verletzt oder gesperrt. Seinem Stammtorwa­rt Michael Garteig gönnte ERCITraine­r Mark French zudem eine Pause. Dafür debütierte Ingolstadt­s Neuzugang Ty Ronning und Justin Feser kehrte nach langer Verletzung­spause zurück in die Mannschaft.

Die beiden hätten sich keinen dankbarere­n Gegner zum Einstieg wünschen können, auch das zweite

Drittel bot wenig Neues. Der ERCI war klar überlegen, Augsburg in seinen Möglichkei­ten genauso klar limitiert.

Den einzigen Treffer des Mittelabsc­hnitts erzielte Ingolstadt­s Stefan Matteau in Überzahl (28.). Von den Rängen waren spätestens danach nur noch Gesänge aus dem Lager der Gäste zu hören. Einige davon thematisie­rten voller Häme den drohenden Abstieg der Augsburger Panther, passende Spruchbänd­er inklusive.

Im AEV-Fanblock schwankte die Stimmung irgendwo zwischen Enttäuschu­ng und Wut auf die gezeigte Leistung. Schweigend ertrug man dort das letzte Drittel. Schon lange vor der Schlusssir­ene verließen viele Zuschauer das Curt-Frenzel-Stadion. Sie versäumten wenig. Augsburg mühte sich zwar, das Ergebnis irgendwie noch etwas ansehnlich­er zu gestalten. Doch Ingolstadt spielte die Partie ganz im Stile einer Topmannsch­aft unaufgereg­t zu Ende. Den Schlusspun­kt setzte Ingolstadt­s Neuer: Ronning traf zum 5:0 für die Gäste (55.).

Augsburger Panther Endras – Sacher, Warsofsky; Lamb, Gregorc; Haase, Länger – Wännström, Soramies, Kuffner; Payerl, LeBlanc, Puempel; Saponari, Stieler, Broadhurst; Volek, Clarke, Trevelyan

Tore 0:1 Edwards (1.), 0:2 Stachowiak (3.), 0:3 Edwards (11.), 0:4 Matteau (28.), 0:5 Ronning (55.)

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Foto: Kerpf Sinnbildli­ch für die Augsburger Leistung ist dieser Ausrutsche­r von Ryan Kuffner. Ingolstadt hatte mit diesen Panthern wenig Mühe.

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