Koenigsbrunner Zeitung

89-Jährige stirbt bei einem Wohnungsbr­and in Steppach

In einem Mehrfamili­enhaus in Steppach brennt am Freitag eine Wohnung. Als die Rettungskr­äfte ins Zimmer gelangen, liegt die 89-jährige Bewohnerin bewusstlos am Boden.

- Von Matthias Schalla

Tragischer Ausgang eines Wohnungsbr­ands in Steppach. Eine 89-jährige Bewohnerin ist am Freitag bei einem Feuer in einem Mehrfamili­enhaus gestorben. Rund 50 Einsatzkrä­fte der Feuerwehre­n aus Steppach, Westheim und Neusäß kämpften gegen die Flammen. Sechs Trupps mit insgesamt zwölf Atemschutz­trägern gingen dabei gegen das Feuer vor und versuchten gleichzeit­ig die Seniorin zu retten. Ausgebroch­en war das Feuer in Steppach am Nachmittag mitten im Zentrum.

Gegen 15.40 Uhr heulte die Sirene und umgehend eilten die Feuerwehre­n aus Steppach, Westheim und Neusäß zu dem Einsatzort und begannen mit den Löscharbei­ten. „Als wir eintrafen, schlugen die Flammen bereits lichterloh auf der Wohnung“, sagt Kommandant Marco Hauk. Alle anderen Bewohner hatten sich bereits in Sicherheit gebracht und waren aus dem Haus geflüchtet. Von der 89-jährigen Bewohnerin aus dem Erdgeschoß fand sich aber keine Spur.

Die Feuerwehre­n entschiede­n sich daher für einen der gefährlich­sten Einsätze überhaupt. Schließlic­h galt es, nicht nur das Feuer zu bekämpfen, sondern auch gleichzeit­ig Menschenle­ben zu retten. Mit entspreche­nder Schutzklei­dung liefen die Atemschutz­träger daher trotz der Flammen in die brennende Wohnung. „Wir löschten lediglich kleine Bereiche so weit ab, dass wir uns frei bewegen konnten“, schildert Hauk den Einsatz. Rettung und Löscharbei­ten gingen Hand in Hand.

Ein Einsatz, der von den Kräften körperlich­e Höchstleis­tungen abverlangt, sodass nur die fittesten Männer und Frauen für diese Form der Brandbekäm­pfung infrage kommt. Doch die Bemühungen wurden nicht belohnt. Die 89-jährige Bewohnerin lag bereits bewusstlos auf dem Boden und musste vor Ort notärztlic­h behandelt werden. Anschließe­nd brachten die Rettungskr­äfte die Seniorin mit einer schweren Rauchgasin­toxikation in die Uniklinik. Dort verlor sie jedoch den Kampf ums Überleben und starb laut Polizei im Laufe des Samstags. Die Kommandant­en nahmen diese traurige Nachricht am Sonntag mit tiefem Bedauern zur Kenntnis.

Dank des schnellen Einsatzes konnte ein Übergreife­n des Feuers aber immerhin auf die weiteren Wohnungen in dem Haus verhindert werden. Zwar befanden sich augenschei­nlich während der Löscharbei­ten bereits alle Bewohner in Sicherheit.

Dennoch verschafft­en sich die Kräfte Zugang zu jeder einzelnen Wohnung. „Wir sahen von außen, dass zum Beispiel noch einige Fenster gekippt waren und mussten diese daher schließen, damit nicht noch mehr Rauch in die Zimmer eindringt“, sagt Hauk. Zeit, um jeden einzelnen Bewohner nach seinem Türschlüss­el zu fragen, gab es nicht. Die Feuerwehr öffnete die Türen daher über die Schließzyl­inder, um die Schäden möglichst gering zu halten. Dies galt auch für die Maßnahmen in der brennenden Wohnung. „Dort war eine so hohe Brandlast, dass wir einige Gegenständ­e wie etwa Sofa oder Bücherrega­le nach außen tragen mussten, um im Freien die Glutnester abzulösche­n“, erklärt Hauk.

So wurde vermeiden, dass zu viel Wasser in die Zimmer gelangt und das Haus nicht mehr bewohnbar macht. Erst nach gut drei Stunden war der Einsatz für die 50 Männer und Frauen beendet. Feierabend aber gab es am Freitag noch lange nicht. Erst als die Einsatzber­eitschaft wieder hergestell­t war und die Nachbespre­chung im Feuerwehrh­aus stattgefun­den hatte, konnten sich die Kräfte rund fünf Stunden nach der Alarmierun­g wieder mit einem kleinen Imbiss stärken.

Über die mögliche Brandursac­he oder die Schadenshö­he können zum aktuellen Zeitpunkt noch keinerlei Angaben gemacht werden. Die Ermittlung­en der Kriminalpo­lizei Augsburg laufen derzeit noch.

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Foto: FFW Steppach Ausgebroch­en ist ein Feuer in Steppach am Nachmittag mitten im Zentrum in einem Mehrfamili­enhaus.

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