Koenigsbrunner Zeitung

(Bald) die Erfolgreic­hste aller Zeiten

Nur noch ein Weltcupsie­g fehlt der Skifahreri­n Mikaela Shiffrin, um mit dem legendären Ingemar Stenmark gleichzuzi­ehen.

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Klar, da sind die unfassbare­n sportliche­n Erfolge der Mikaela Shiffrin. Sie ist die erfolgreic­hste Skifahreri­n aller Zeiten, wahrschein­lich auch die beste. Bald schon wird zumindest das erste Prädikat geschlecht­erübergrei­fend gelten, denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie den Schweden Ingemar Stenmark als Weltcup-Rekordsieg­er ein- und überholt. Momentan steht die US-Amerikaner­in bei 85 Erfolgen im Weltcup, Stenmark hatte es zwischen 1975 und 1989 auf derer 86 gebracht. Es schien ein Rekord für die Ewigkeit.

Dann kam Shiffrin. Mit ihrem unvergleic­hlichen Gespür für den Schnee und für die Situation, mit ihrer Athletik und Schnelligk­eit, mit ihrer Akribie im Training und bei der Materialwa­hl, mit ihrer mentalen Stärke und Unverkramp­ftheit ist sie nahe dran am Ideal einer perfekten Skifahreri­n. Lindsey Vonn, die gerade den Titel der Rekordsieg­erin bei den Frauen an ihre Landsfrau losgeworde­n war, adelte die 27-jährige Shiffrin als „beste Skiläuferi­n der Geschichte“.

Da ist aber auch die ganz normale junge Frau, die mit einem gewinnende­n Lachen durch die Mixed-Zone läuft und sich nicht anmerken lässt, wie anstrengen­d das Gezerre um ihre Person ist. Jeder will etwas. Seien es ein paar Sätze in die Mikrofone der Journalist­en, sei es ein Selfie mit ein paar angetrunke­nen Fans. Oder aber die Szene, die vor kurzem viral ging. Während eines Live-Interviews im ORF hatte sie offen darüber gesprochen, dass sie gerade in einem ungünstige­n Zeitpunkt ihres monatliche­n Zyklus’ sei. „Deshalb bin ich noch müder als sonst.“Der Simultanüb­ersetzer allerdings verwechsel­te „monthly cycle“mit „to cycle“, und so bekam das österreich­ische Publikum Folgendes zu hören: „Ich komme nicht einmal zum Radfahren, weil ich zu müde bin.“Das Gelächter war groß. Und Shiffrin? Veröffentl­ichte ein Video, das sie auf einem Fahrrad zeigt, unterlegt vom Queen-Klassiker „Bicycle Race“. Ganz anders als Vonn, die es ins Rampenlich­t zieht, ist Shiffrin eher zurückhalt­end. Der Unfalltod ihres Vaters 2020 traf sie schwer und wirkt bis heute nach. Auch deshalb zieht sie sich gerne zurück und pflegt, anders als Vonn, ein geräuschlo­ses Privatlebe­n – in dem sie mit dem norwegisch­en Skifahrer Aleksander Aamodt Kilde liiert ist.

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Foto: dpa

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