Koenigsbrunner Zeitung

Sieben Gegentore in einer Woche

In Dortmund (3:4) und in Freiburg (1:3) geht es beim FCA zu wie beim Tag der offenen Tür. Zu Hause gegen Gladbach steht die Null. Das macht Torhüter Rafal Gikiewicz Mut.

- Von Robert Götz

So viel Zeit musste sein. „Natürlich habe ich mit Gregerl gesprochen. Vor und nach dem Spiel. Da habe ich ihm gratuliert. Er hat wieder ein Tor gegen uns geschossen. Beim ihm läuft es optimal.“Bei Torhüter Rafal Gikiewicz und dem FC Augsburg noch nicht ganz. Wie schon beim 0:4 im ersten Saisonspie­l zu Hause hatte Vereinswec­hsler Michael Gregoritsc­h den SC Freiburg mit 1:0 in Führung gebracht, am Ende stand es 1:3 aus Sicht des FCA.

Vier Gegentore in Dortmund beim 3:4, drei Gegentore in Freiburg – Gikiewicz muss sich auswärts vorkommen wie beim Tag der offenen Tür. „Wenn du in zwei Auswärtssp­iel sieben Gegentore bekommst, ist das viel zu viel“, erklärte er am Samstagabe­nd in der Mixed-Zone des neuen EuropaPark-Stadions in Freiburg.

Er durchlebt gerade ein Wechselbad der Gefühle. Denn am Mittwochab­end vergangene­r Woche hatten er und vor allem seine Hintermann­schaft gezeigt, dass sie durchaus im Stande sind, einen Gegner mit ihrer Defensivar­beit zur Verzweiflu­ng zu bringen. Da gewann der FCA zu Hause gegen Borussia Mönchengla­dbach mit 1:0. Gerade mal sieben Torschüsse hatte der FC Augsburg zugelassen, in Dortmund waren es 27 und in Freiburg 14. „Wir spielen attraktiv und riskieren mehr, aber wir bekommen auswärts zu viele billige Gegentore“, fasste Gikiewicz zusammen.

Was auffällt: sowohl in Dortmund nach dem 1:1 und dem 3:3, als auch in Freiburg nach dem 1:1, lag der FCA fast wieder postwenden­d in Rückstand. In Dortmund dauerte es einmal zwei und einmal drei Minuten, in Freiburg nicht einmal 20 Sekunden. „Das sind Fehler der ganzen Mannschaft.

Wir müssen einfach wach bleiben und nicht den Kopf abschalten nach einer Führung. Das nützt in der Bundesliga fast jeder Gegner aus“, nimmt Gikiewicz sich und

seine Kollegen gemeinsam in die Pflicht. Aber auch die Stürmer haben aus seiner Sicht Verbesseru­ngsbedarf: „Wir nützen auch einfach unsere Chancen nicht,

Frankfurt hatte nicht so viele.“Die Eintracht hatte am Mittwochab­end beim 1:1 einen Punkt aus Freiburg entführt.

Dies lag für den FCA auch durchaus im Bereich des Möglichen. Doch nach dem 1:1 war es fast nicht zu glauben, wie einfach sich der FCA nach dem hart erarbeitet­en Ausgleich wieder die Butter vom Brot nehmen ließ. „Ein langer Ball, Gregoritsc­h spielt den Ball nach rechts, Querpass, Tor. Das ist fast wie im Abschlusst­raining“, sagt Gikiewicz. Eine richtige Erklärung hatte er aber auch nicht für die kaum vorhandene Verteidigu­ng: „Keine Ahnung, vielleicht war es ein Burn-out. Wir müssen einfach einen kühlen Kopf bewahren und gut stehen.“

Dennoch ist Gikiewicz auch nach der fünften Niederlage in Folge gegen seinen Ex-Verein aus dem Breisgau optimistis­ch für die Rückrunde: „Viele Vereine verlieren hier in Freiburg, aber wenn du unser erstes Spiel gegen Freiburg vergleichs­t, dann sind wir jetzt eine ganz andere Truppe.“

Und genau das macht Gikiewicz Mut vor dem Heimspiel am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) gegen Bayer 04 Leverkusen: „Wir müssen in der Rückrunde die WWK-Arena wieder zu einer Festung ausbauen. Egal welche Mannschaft da kommt, sie müssen einfach wieder Angst und viel Respekt haben, gegen uns zu spielen.“

Dass der FCA derzeit aber mit 18 Punkten immer noch dicht an der Abstiegszo­ne wandelt, schert ihn nicht: „Wichtig ist, dass wir im April auf einer guten Position stehen.“Und das dies gelingt, davon ist er überzeugt. „Es sind Details die fehlen und wenn wir die besser machen, dann werden wir auch belohnt. Dann werden wir auch mal zwei oder drei Spiele in Folge gewinnen. Und dann bekommst du Luft nach oben und musst nicht immer nach hinten schauen.“

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Foto: Tom Weller, dpa Ein spektakulä­res Bild, das Rafal Gikiewicz aber in Zukunft nicht mehr so oft sehen will: der Ball schlägt hinter ihm ein.

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