Immobilienkauf: Darauf kommt es an
Die Investition in eine Immobilie will wohl überlegt sein. Immerhin soll sie sich auch auf langfristige Sicht lohnen und nicht zu einer Überschuldung führen. Aber welche Punkte sollten überhaupt vor der Kaufentscheidung bedacht werden?
Die wenigsten Menschen können sich ohne finanzielle Unterstützung durch Banken und Bausparkassen den langersehnten Traum vom Eigenheim erfüllen. Daher ist es umso wichtiger, dass Käufer:innen umfassend und kompetent beraten werden, um Fehlentscheidungen zu vermeiden. Doch bevor die Finanzierung der zukünftigen vier Wände geklärt werden kann, sollte zunächst einmal ein Blick auf die eigene berufliche und private Situation sowie auf die angestrebte Immobilie selbst geworfen werden. Schließlich wird sie für die nächsten Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte das eigene Zuhause sein. Deshalb sollte vorab genau überlegt werden, ob dort auch der Platz ist, an dem man sich in Zukunft heimisch fühlen wird. Oder steht etwa in den nächsten Jahren ein Arbeitsplatzwechsel an, der einen Umzug zur Folge hätte? Ebenso sollte die Größe der Räumlichkeiten bereits mit den individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen abgeglichen werden. Wenn Kinder geplant sind, muss dementsprechend mehr Platz vorhanden sein. All diese Gesichtspunkte sollten also gründlich durchdacht werden. Der vorzeitige Verkauf einer auf Finanzierung gekauften Immobilie, die jedoch noch nicht komplett abbezahlt ist, birgt schließlich hohe Kosten und Risiken. Die verfrühte Rückzahlung eines Darlehens vor Entfall der Zinsbindung ist mit einer saftigen Vorfälligkeitsentschädigung an die Bank verbunden.
Finanzierungshöhe? Genaue Kostenkalkulation!
Darüber hinaus sollte die eigene finanzielle Situation gut reflektiert werden. Neben den monatlichen Ein- und Ausgaben muss das vorhandene Eigenkapital berücksichtigt werden. Selbst der Umzug in das neue Zuhause verursacht weitere Kosten, wie etwa für Möbel oder Lampen. Generell sind mit dem Kauf einer Immobilie einige Mehraufwendungen verbunden. Diese Gesichtspunkte spielen sogar eine besonders entscheidende Rolle für den zukünftigen Erwerb. Immerhin hängt hiervon ab, welche monatliche Rate des Kredits oder Darlehens
überhaupt abbezahlt werden kann – und, ob die gesamte Rückzahlung gelingen wird. Sonst droht nämlich die Überschuldung. Daher sollte der anvisierte Betrag im Durchschnitt 40 Prozent des Nettoeinkommens nicht übersteigen. Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto besser. Und umso geringer sind die Zinssätze. Teil des Eigenkapitals sind auch Geldanlagen wie Aktien und Fonds sowie spezielle Sparverträge für Rente oder Versicherungen. Unter Umständen kann es sinnvoll sein, Sparverträge aufzulösen. Mit dem entstehenden Guthaben geht die Tilgung schneller vonstatten.
Planung ist also das A und O beim Start ins neue Immobilienglück. Deshalb sollte man sich vor Ausfüllen des Finanzierungsantrags die grundlegende Frage stellen, wann eigentlich die endgültige Schuldenfreiheit eintreten soll. Denn mit der bloßen Rückzahlung ist es noch lange nicht getan. Auch hinterher fallen laufend Instandhaltungskosten an, die entsprechende finanzielle Rücklagen erfordern. Damit das neue Zuhause also eine gute Geldanlage und Altersvorsorge wird, sollte der kostenintensive Erwerb systematisch und geplant angegangen werden.