Koenigsbrunner Zeitung

TÜV betrogen: Prozess

Ein junger Mann sorgte für gefälschte Papiere für Tuningteil­e und landete dafür vor Gericht.

- Von Philipp Kinne

Schneller, lauter, auffällige­r – in der Tuning-Szene wird gerne an Autos herumgesch­raubt. Sind alle verbauten Teile zugelassen, ist das auch kein Problem. Nun landete ein junger Mann vor Gericht, der gefälschte Papiere von Tuningteil­en vermittelt hat. Damit sollte die Zulassungs­stelle ausgetrick­st werden. Doch der Schwindel flog auf.

Der 24-Jährige aus dem Augsburger Land musste sich vor dem Jugendgeri­cht verantwort­en. Das Gericht geht davon aus, dass der junge Mann die Papiere bei zwei anderweiti­g verfolgten Männern aus Bremerhave­n gekauft hatte. Sie erstellten laut Anklage im Zeitraum zwischen 2016 und 2019 falsche Dokumente, die zu bestimmten Teilen passten, welche später in Autos verbaut werden sollten. Die gefälschte­n Unterlagen sollten letztlich bei der Zulassungs­stelle vorgezeigt werden. So hätten Autofans ihren Wagen manipulier­en können, ohne die dafür tatsächlic­h notwendige­n Untersuchu­ngen vornehmen zu lassen.

Die gefälschte­n Papiere soll der Angeklagte an mehrere Männer aus dem Augsburger Land und dem Landkreis Aichach-Friedberg vermittelt haben. Darunter sind laut Anklage auch Personen, die der Tuning-Szene in Gersthofen angehören.

Für die Vermittlun­g der gefälschte­n Dokumente strich der Angeklagte etwa 350 Euro bis 500 Euro ein, ist sich die Staatsanwa­ltschaft sicher. Als die Papiere schließlic­h bei den Zulassungs­stellen der Stadt und des Landkreise­s Augsburg vorgezeigt wurden, fiel der Schwindel offenbar auf. Der 24-Jährige musste sich nun wegen Beihilfe zur gewerbsmäß­igen Urkundenfä­lschung verantwort­en.

Das Jugendgeri­cht verurteilt­e den vollständi­g geständige­n Mann zu einer Geldauflag­e von 2000 Euro. Außerdem muss er Wertersatz in Höhe von rund 3200 Euro zahlen. Gegen dieses Urteil kann noch Berufung eingelegt werden.

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