TÜV betrogen: Prozess
Ein junger Mann sorgte für gefälschte Papiere für Tuningteile und landete dafür vor Gericht.
Schneller, lauter, auffälliger – in der Tuning-Szene wird gerne an Autos herumgeschraubt. Sind alle verbauten Teile zugelassen, ist das auch kein Problem. Nun landete ein junger Mann vor Gericht, der gefälschte Papiere von Tuningteilen vermittelt hat. Damit sollte die Zulassungsstelle ausgetrickst werden. Doch der Schwindel flog auf.
Der 24-Jährige aus dem Augsburger Land musste sich vor dem Jugendgericht verantworten. Das Gericht geht davon aus, dass der junge Mann die Papiere bei zwei anderweitig verfolgten Männern aus Bremerhaven gekauft hatte. Sie erstellten laut Anklage im Zeitraum zwischen 2016 und 2019 falsche Dokumente, die zu bestimmten Teilen passten, welche später in Autos verbaut werden sollten. Die gefälschten Unterlagen sollten letztlich bei der Zulassungsstelle vorgezeigt werden. So hätten Autofans ihren Wagen manipulieren können, ohne die dafür tatsächlich notwendigen Untersuchungen vornehmen zu lassen.
Die gefälschten Papiere soll der Angeklagte an mehrere Männer aus dem Augsburger Land und dem Landkreis Aichach-Friedberg vermittelt haben. Darunter sind laut Anklage auch Personen, die der Tuning-Szene in Gersthofen angehören.
Für die Vermittlung der gefälschten Dokumente strich der Angeklagte etwa 350 Euro bis 500 Euro ein, ist sich die Staatsanwaltschaft sicher. Als die Papiere schließlich bei den Zulassungsstellen der Stadt und des Landkreises Augsburg vorgezeigt wurden, fiel der Schwindel offenbar auf. Der 24-Jährige musste sich nun wegen Beihilfe zur gewerbsmäßigen Urkundenfälschung verantworten.
Das Jugendgericht verurteilte den vollständig geständigen Mann zu einer Geldauflage von 2000 Euro. Außerdem muss er Wertersatz in Höhe von rund 3200 Euro zahlen. Gegen dieses Urteil kann noch Berufung eingelegt werden.