Erste Härtetests für Augsburger Radprofis
Start bei zwei Top-Etappenrennen
Normalerweise sei das nicht seine Art, „in den Bus abzubiegen“, sagt Radprofi Georg Zimmermann, also Rennen frühzeitig ohne körperlichen Grund zu beenden. Doch am vergangenen Sonntag beim Trofeo Laigueglia war die Stallorder vom Team Intermarché klar. Der Augsburger sollte nur die ersten 130 Kilometer sein Team unterstützen und sich dann für das erste große Etappenrennen dieser Saison schonen: für Paris – Nizza.
Am Sonntag startet das Feld im Pariser Vorort Les Mureaux, das Ziel der Mini-Tour-de-France liegt eine Woche später auf der Promenade des Anglais in Nizza. „ParisNizza ist mit seinen acht Etappen so schwer. Wenn man da angeschossen hingeht, macht das keinen Spaß, denn da ist die absolute Weltelite am Start“, sagt der 26-Jährige. Den Sieg werden wohl Remco Evenepoel (Soudal-QuickStep) und Primoz Roglic, der seinen Einstand bei Bora-hansgrohe geben wird, unter sich ausmachen. Vorjahrers-Sieger Tadej Pogacar fehlt. Der Superstar (UAE Team Emirates) startet in seine persönliche Saison beim Eintagesrennen Strade Bianche. Georg Zimmermann lässt das Rennen erst einmal auf sich zukommen. „Wir werden versuchen, auf den Flachetappen etwas zu reißen und dann schauen wir, wer noch gut drauf ist.“Vielleicht schlägt dann ja seine Stunde, weil die sportliche Leitung von Intermarché keinen KlassementFahrer aufgestellt hat. „Wenn es wirklich gut läuft für mich, kann ich mir das schon vorstellen, aber das werden wir dann sehen.“
Eine Herausforderung wird die kommende Woche auch für Marco Brenner vom Team Tudor pro Cycling. Überraschend wurde er am Freitag für Tirreno-Adriatico nachnominiert. Fast zeitgleich zu Paris-Nizza nützen viele WordlTour-Teams auch diese sieben Etappen in Mittelitalien zur Standortbestimmung. Top-Favorit ist der zweifache Tour-Sieger Jonas Vingegaard (Team Jumbo-Visma). Für das Schweizer Team Tudor aus der zweiten Reihe ist das Rennen eine Bewährungsprobe und damit auch für Brenner. „Ein Fahrer von uns ist ausgefallen und ich muss einspringen“, erklärte der 21-jährige Brenner. „Ich weiß gar nicht, was auf mich zukommt, aber ich fühle mich gut.“Das zeigte er bei der Trofeo Laigueglia. Brenner erreichte, anders als Zimmermann, das Ziel und wurde Zwölfter.