Nach Raub in Königsbrunn: Das rät die Polizei
In Königsbrunn geschah Ende Februar ein erschreckendes Verbrechen. Wie verhält man sich, wenn ein vermeintlicher Paketbote vor der Türe steht?
In einer Zeit, in der Internetbestellungen zum Alltag gehören, ist der Paketbote vor der Haustüre für viele ein regelmäßiger Anblick. Das machte sich bisherigen Erkenntnissen nach ein brutaler Verbrecher Ende Februar in Königsbrunn zunutze. Der Mann, der als Mitte zwanzigjährig, dunkelhaarig und hager beschrieben wird, klingelte laut Polizei an der Tür einer 75-Jährigen. Er hatte ein Paket dabei, erweckte so den Anschein eines Paketboten. Nachdem die Seniorin die Tür geöffnet hatte, griff der Mann sie unvermittelt an.
Er fesselte sie und durchsuchte das Anwesen, bevor er mit Beute im Wert von einigen Hundert Euro flüchtete. Das Polizeipräsidium Schwaben Nord gibt auf Nachfrage unserer Redaktion Tipps, wie man sich vor falschen Paketboten schützen kann. Die gute Nachricht ist, dass Verbrechen wie das in Königsbrunn im gesamten Präsidiumsgebiet nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei „die absolute Ausnahme“sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich mit Technik, aber auch durch das Verhalten schützen.
Die Polizei empfiehlt etwa ein Zusatzschloss mit Sperrbügel. Pressesprecherin Marion Liebhardt teilt mit: „So kann die Türe geöffnet werden, jedoch wird durch den Sperrbügel ein Aufdrücken der Türe und ein unberechtigtes Eindringen verhindert.“Außerdem erhöhe ein Türspion, auch in digitaler Version erhältlich, die Sicherheit. Die Gegensprechanlage könne genutzt werden, um den Paketboten darum zu bitten, die Ware vor der Türe abzustellen.
Generell rät die Polizei: „Öffnen Sie keinen fremden Personen die
Türe.“Die Absichten des vermeintlichen Paketboten könne man hinterfragen, indem man überlegt, ob man überhaupt etwas bestellt habe.
Im Normalfall erhalte man eine Versandbenachrichtigung per E-Mail oder SMS. „Sollten Sie verdächtige Feststellungen machen oder unsicher sein, verständigen Sie den Polizeinotruf 110.“Zweifelsfrei zu verifizieren, ob der Paketbote echt ist oder nicht, sei schwer. Deshalb gelte: „Im Zweifel sollte man die Türe nicht öffnen. Sollte es sich um einen echten Paketboten handeln, wird das Paket entweder in einen Paketshop gebracht, wo es dann abgeholt werden kann, oder es erfolgt ein neuer Zustellversuch.“Gesundes Misstrauen sei auch bei vermeintlichen Handwerkern oder anderen Menschen, die sich Zutritt zum Haus verschaffen wollen, angebracht.
Generell sei davon auszugehen, dass Täter sich über das Ziel ihres Raubes informieren, im Vorfeld etwa Faktoren wie Fluchtmöglichkeiten und Entdeckungsrisiko abwägen und sich dementsprechend vorbereiten. Wer genau wissen will, wie er oder sie sich schützen kann, kann sich an die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle wenden. Liebhardt: „Hier kommen unsere Spezialisten der Kriminalpolizei zu Bürgerinnen und Bürgern nach Hause und beraten kostenlos und unabhängig.“