Koenigsbrunner Zeitung

Hunderte neue Stellen für die Polizei

Bis zum kommenden Jahr soll die Zahl der Ordnungshü­ter im Präsidium Schwaben Nord um mehrere Hundert Beamte erhöht werden. Das hat auch mit der Arbeitsbel­astung zu tun.

- Von Jan Kandzora

Für die Polizei in Augsburg werden in absehbarer Zeit deutlich mehr Beamte arbeiten als bislang. Pläne der Staatsregi­erung, die den Titel „Die Bayerische Polizei 2025“tragen, sehen einen Personalzu­wachs für das Präsidium Schwaben Nord vor, dessen Zuständigk­eitsbereic­h neben Stadt und Kreis Augsburg auch die Landkreise Aichach-Friedberg, Donau-Ries und Dillingen umfasst.

In der Großstadt Augsburg, die als Ballungsra­um besondere Herausford­erungen für die hier eingesetzt­en Polizistin­nen und Polizisten mit sich bringt, sollen verhältnis­mäßig viele Stellen geschaffen werden. Die Beamten hätten eine „hohe Einsatzlas­t zu tragen“, sagte Polizeiprä­sident Martin Wilhelm am Donnerstag. Es gebe deshalb auch eine Art „urbanen Zuschlag“.

Grundsätzl­ich sieht das Konzept vor, dass im Freistaat im Vergleich zu 2010 bis 2025 mehr als 5700 neue Polizeiste­llen geschaffen werden sollen; zusätzlich soll auch die Verteilung der Polizisten auf die einzelnen Präsidien neu organisier­t werden. Die neuen Ermittler werden anhand eines Kriterienk­atalogs und eines Schlüssels bayernweit verteilt, bei dem die bisherige Arbeitsbel­astung der Polizeibea­mten in den einzelnen Präsidienb­ereichen eine maßgeblich­e Rolle spielt, die in Augsburg relativ hoch ist. Dies führt dazu, dass das Augsburger Präsidium personell massiv aufgestock­t werden soll, es geht um 466 neue Stellen, von 1688 in 2020 zu 2154 in 2025. Für Augsburg bedeutet dies konkret Folgendes: Die Stadtrevie­re erhalten insgesamt 85 neue Stellen, die Kriminalpo­lizei,

die unlängst ohne grundsätzl­ich neu strukturie­rt wurde, 67, die Verkehrspo­lizei fünf.

Polizeiprä­sident Wilhelm sprach am Donnerstag von einer „deutlichen Stärkung der Struktur“,

es sei ein Thema, das ihn freue. Es gehe darum, eine „ansprechba­re Polizei“zu sein, also im öffentlich­en Raum Präsenz zu zeigen, aber auch darum, bestimmte und zum Teil neuere Kriminalit­ätsphänome­ne besser bekämpfen zu können, etwa im Bereich Internetkr­iminalität. Mit dem geplanten Personalzu­wachs sei man „bestens gerüstet für die Zukunft“, sagte Wilhelm.

Nun handelt es sich bei den Sollstelle­n nicht um die tatsächlic­he Anzahl der Polizisten, die in Augsburg und Umgebung arbeiten und einsatzber­eit sind – da spielen bei der Polizei, wie überall sonst, auch Faktoren wie Erkrankung­en, Schulungen, Teilzeitan­sprüche eine Rolle; es kann etwa passieren, dass sich zwei Beamte, die je 50 Prozent arbeiten, eine Vollzeitst­elle teilen. Dennoch kann man davon ausgehen, dass die Augsburger Polizei deutlich größer werden wird, als sie es bislang ist.

Nach Angaben des Augsburger Präsidiums erfolgte die „Zuweisung der ersten Tranche“von 233 Stellen im März dieses Jahres, 2025 soll weitere ausgebilde­te Beamte dazukommen. Ohnehin hat sich bei der Augsburger Polizei zuletzt viel verändert. Wie berichtet, wurde die Kriminalpo­lizei aufgeteilt; die Kriminalbe­amten in Augsburg arbeiten ab jetzt nicht mehr unter dem Organisati­onsdach einer großen Kripo, sondern aufgeteilt auf vier Dezernate, wie es sie in München und Nürnberg bereits seit Längerem gibt.

Im Jahr 2026 sollen zudem die bisherigen Inspektion­en in Pfersee und Oberhausen in ihrer jetzigen Form aufgelöst und in einem neuen Großrevier an der Bürgermeis­ter-Ackermann-Straße verschmolz­en werden, das derzeit gebaut wird.

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Foto: Bernd Hohlen (Archivbild) Der Ballungsra­um Augsburg soll bis 2025 Hunderte neue Stellen erhalten.

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