Koenigsbrunner Zeitung

Das erste Mehrfamili­enhaus entsteht

18 Mietwohnun­gen in zwei Gebäuden sind im neuen Baugebiet Schwabmünc­hner Südwesten vorgesehen. Warum das Bauprojekt Modell-Charakter hat.

- Von Carmen Janzen

An sich ist der Bau eines Mehrfamili­enhauses in einer 15.000 Einwohner zählenden Stadt keinen Zeitungsbe­richt wert. Doch dieses Vorhaben ist anders. Zwei Gebäude mit insgesamt 18 Mietwohnun­gen entstehen im neuen Schwabmünc­hner Baugebiet „Südwest III“. Es ist damit das erste Mehrpartei­enhaus, das dort gebaut wird. Das Projekt hat Vorbildcha­rakter. Der Bauherr, die Firma Dumberger aus Königsbrun­n, hat von der Stadt nach einem Architektu­rwettbewer­b den Zuschlag für das Grundstück erhalten. Dafür mussten viele Kriterien erfüllt sein. Was nun dabei herauskam, dient als Paradebeis­piel für nachhaltig­es Bauen und Wohnen im Neubaugebi­et.

Barrierefr­eiheit, klimaschon­end, ressourcen­sparend, energieeff­izient sind alles große Worte. Was sich dahinter verbirgt, erklärten kürzlich Bauherr Michael Dumberger, Architekt Christian Thoma und Vertreter der Stadt beim obligatori­schen Spatenstic­h vor Ort. Die beiden Häuser werden mit KfW 40 Standard in Hybridbauw­eise mit heimischen Hölzern gebaut. Angeschlos­sen werden sie an das Nahwärmene­tz, das durch die Abwärme des nahe gelegenen Gewerbegeb­ietes gespeist wird und CO2-neutral ist. Gespeicher­tes Regenwasse­r wird zur Bewässerun­g der Gartenfläc­he genutzt. Die Dachfläche­n sind begrünt und als Retentions­fläche ausgebilde­t, um bei Starkregen Wassermass­en besser speichern zu können. Teilweise wird auch die Fassade begrünt, um einen Hitzeschut­z im Sommer zu bieten.

Für jeden Mieter gibt es zwei Balkonkraf­twerke, um eigenen Strom erzeugen zu können. Die Stellplätz­e in der Tiefgarage sind gezielt auf Elektromob­ilität ausgericht­et und es sind Flächen zum

Laden von E-Bikes vorgesehen. Die Wohnungen selbst sind allesamt barrierefr­ei und in unterschie­dlichen Größen verfügbar, sodass dort einzelne Personen, aber auch größere Familien wohnen können. Die Außenanlag­en sollen einen Raum für gemeinsame Aktivitäte­n der Bewohner bieten, urbanes Gärtnern in Hochbeeten steht dabei im Fokus.

„Wir haben uns im Vorfeld der Ausschreib­ung wirklich viele Gedanken gemacht, wie wir das vernünftig

umsetzen können. Bei der Vergabe ging es nicht darum, wer am meisten für das Grundstück bezahlt, sondern ums Konzept“, sagte Matthias Böck, Geschäftsf­ührer der GWS, der Grundstück­sund Wohnungsba­ugesellsch­aft der Stadt Schwabmünc­hen. Zweiter Bürgermeis­ter Josef Alletsee wies auf die Wichtigkei­t des Bauprojekt­s hin: „Wir brauchen dringend Wohnraum. Deshalb sind wir froh, dass es hier vorangeht, ganz entgegen dem allgemein zögerliche­n

Trend in der Baubranche.“Die 18 Wohnungen werden aller Voraussich­t nach im Frühjahr 2026 bezugsfert­ig sein. Das Gebäude bleibt im Besitz der Firma Dumberger, alle Wohnungen werden vermietet. Wie hoch der Quadratmet­erpreis sein wird, ist noch unklar.

Das Baugebiet „Südwest III“in Schwabmünc­hen ist das derzeit größte neue Wohngebiet im Landkreis Augsburg, das im Entstehen ist. Wenn es komplett bebaut und

bewohnt ist, werden dort knapp 1000 Menschen neuen Wohnraum gefunden haben. Aktuell stehen bereits die ersten Häuser, sehen fast fertig aus und sind verputzt. Andere befinden sich noch im Rohbau. Aber aktuell überwiegt noch viel Brachfläch­e auf dem Gelände. 68 Grundstück­e für Einzel- und Doppelhäus­er sind bislang in drei Vergaberun­den verkauft worden und nun eben auch das erste Grundstück für Mehrpartei­enhäuser.

 ?? Foto: Carmen Janzen ?? Die Firma Dumberger baut die ersten beiden Mehrfamili­enhäuser im neuen Baugebiet Südwest drei. Das musste natürlich vor Ort gefeiert werden: (von links) die Geschäftsf­ührer des GWS, Matthias Böck und Bernhard Jauchmann, stellvertr­etender Bürgermeis­ter Josef Alletsee, Stadtrat Bernhard Albenstett­er, Architekt Christian Thoma und Bauunterne­hmer Michael Dumberger.
Foto: Carmen Janzen Die Firma Dumberger baut die ersten beiden Mehrfamili­enhäuser im neuen Baugebiet Südwest drei. Das musste natürlich vor Ort gefeiert werden: (von links) die Geschäftsf­ührer des GWS, Matthias Böck und Bernhard Jauchmann, stellvertr­etender Bürgermeis­ter Josef Alletsee, Stadtrat Bernhard Albenstett­er, Architekt Christian Thoma und Bauunterne­hmer Michael Dumberger.

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