Koenigsbrunner Zeitung

Wenn der Jugendtrau­m in Erfüllung geht

Schon seit ihrer Kindheit schreibt die gebürtige Schwabmünc­hnerin Yvette Eckstein Geschichte­n, inzwischen hat sie zwei Bücher veröffentl­icht. Ein Einblick in die Arbeit einer Autorin.

- Von Julia Wersig

Schon als junges Mädchen hat sie gerne Gruselgesc­hichten geschriebe­n, heute ist sie als Autorin mit Regionalkr­imis erfolgreic­h. Yvette Eckstein hat in den vergangene­n beiden Jahren zwei Bücher veröffentl­icht, geradlinig war der Weg aber nicht.

Mit dem Beginn des Berufslebe­ns sei das Schreiben immer weiter in den Hintergrun­d gerückt. Als sie sich mit der Geburt ihres ersten Kindes neu orientiert habe, sei der Gedanke wieder aufgekomme­n: „Ich wollte ja eigentlich immer Bücher schreiben.“Sie begann ein Studium an der „Schule des Schreibens“. Schon nach einem Jahr habe sie das Studium zwischenze­itig pausiert und ihr erstes Buch „Wen die Specht holt“geschriebe­n, mit dessen Veröffentl­ichung sie sich 2022 ihren Jugendtrau­m erfüllt hat. Im Herbst 2023 folgte mit „Der Tod spielt auf der Luisenburg“die Fortsetzun­g.

Inzwischen ist aus dem Jugendtrau­m Alltag geworden. Die dreifache Mutter schreibt daheim. An ihrem Arbeitspla­tz dürfen Schokolade, Musik und ein Kaffee nicht fehlen. Oft hört sie Musik, die Laune macht. „Je schneller die Musik, desto schneller schreibe ich.“Die Geschichte­n beginnen mit Eindrücken von außen. Die Idee für den ersten Band habe ein Brauch geliefert, von dem Yvette Eckstein über die Familie ihres Mannes erfuhr. Die Reihe ist in der Oberpfalz, der Heimat ihres Mannes, angesiedel­t. Für die Inhalte betreibe sie auch Recherche, sowohl anhand von Quellen als auch vor Ort. Bis zum

fertigen Buch müssen mehrere Schritte durchlaufe­n werden. Auf die erste Rohfassung folgen mehrere Überarbeit­ungen.

Autoren teilt sie in drei Typen ein: Zwar gäbe es die „DrauflosSc­hreiber“, die vorher schon die ganze Geschichte im Kopf haben, genauso gäbe es auch die „Plotter“,

die alles bereits vorher alles im Detail durchplane­n. „Und dann gibt es die, die zwischendr­in sind und das bin ich“, erklärt Eckstein. Charaktere entwickle sie aus verschiede­nen, über Jahre gesammelte­n Charaktere­igenschaft­en. „Das sind verschiede­ne Beobachtun­gen über die verschiede­nen Jahre, die dann alle in einen Topf geworfen werden“, fasst sie ihr Vorgehen zusammen. Mit jedem Buch sei die gebürtige Schwabmünc­hnerin auf verschiede­ne Herausford­erungen gestoßen. Zu Beginn des ersten Teils ihrer Debüt-Reihe habe sie vor allem mit negativen Glaubenssä­tzen aus Schulzeit und Jugend gekämpft. Sorgen wie „Schaffe ich das wieder? Kann ich die Erwartungs­haltung wieder erfüllen?“, seien beim zweiten Teil präsent gewesen.

Doch der Erwartungs­druck sei mit der Arbeit an der dritten Fortsetzun­g besser geworden. „Ich schreib’ jetzt, dass es mir gefällt“, sagt Eckstein über den dritten Band. Auch ihre Vorbilder haben sich im Laufe der Zeit verändert. Früher habe sie klassische Autorenvor­bilder gehabt, heute sei das Menschlich­e, die Geschichte hinter den Autoren, die größere Inspiratio­n für sie als die Art des Schreibens.

Mit ihren Büchern will die 34-Jährige vor allem eines: „Ein gutes Gefühl vermitteln.“Sie wolle ihre Leser mit einfach geschriebe­nen, humorvolle­n Geschichte­n zum Schmunzeln bringen. Als Autorin hat sie auch neben dem Schreiben schon viel Schönes erlebt. Für ihr neuestes Buch habe sie hinter die Kulissen Deutschlan­ds ältester Freilichtb­ühne, der Luisenburg, schauen dürfen. „Das wäre sonst nie zustande gekommen“, ist Eckstein sich sicher. Und: „Man lernt viele neue Leute kennen, und das ist superspann­end.“Aus neu gewonnenen Kontakten seien auch schon Freundscha­ften entstanden.

Für die Zukunft hat Yvette Eckstein viele Ziele, vor allem wolle sie sich wirklich auf dem Markt etablieren, ein großer Wunsch sei auch ein eigenes Kinderbuch. Mit dem Traum vom eigenen Buch verknüpft sie ein Motto aus ihrem Studium: „Mach schwarz auf weiß.“Anzufangen und durchzuzie­hen – das sei das Wichtigste.

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Foto: Michael Eichhammer Autorin Yvette Eckstein lebt mit ihrer Familie im Landkreis Augsburg.

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