Kruschelpost

Einsatz auf dem Wasser

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Bei Sturm und Wind auf dem Schiff: Seenotrett­er müssen mutig sein – und immer einsatzber­eit. Denn jederzeit können Menschen auf dem Meer in Not geraten. Klecks Klever stellt euch heute einen Seenotrett­er vor. Denn am 27. Juli ist der „Tag der Seenotrett­er“!

Der Kapitän heißt Vormann

Obwohl um ihn herum nur Wasser ist, weiß Jörg-Michael Schröder genau, wo er ist. Ruhig steht er am Steuer seines Schiffes. Das Schiff durchpflüg­t das Wasser der Nordsee. Jörg-Michael Schröder ist Seenotrett­er. So nennt man Männer und Frauen, die anderen Menschen helfen, die auf dem Meer in Not geraten sind. Er arbeitet bei der Deutschen Gesellscha­ft zur Rettung Schiffbrüc­higer, kurz DGzRS. Er und seine Kollegen helfen zum Beispiel Fischern, deren Netze sich verfangen haben. Oder sie retten Menschen, die im Nebel mit ihrem Schiff die Orientieru­ng verloren haben. Denn nicht alle kennen die Nordsee so gut wie Jörg-Michael Schröder. Er ist der Vormann auf dem Schiff, so nennt man hier den Kapitän. Sein Schiff ist nach einer Familie benannt, in der viele als Vormänner zur See fuhren. Es heißt „Vormann Steffens“.

Im Überlebens­anzug

Heute ist ein sehr ruhiger Tag für die Seenotrett­er in Hooksiel, das ist ein Hafenort an der Nordsee. Die Sonne scheint, es gibt kaum Wellen. Die Seenotrett­er nutzen die

Zeit für eine Kontrollfa­hrt durch ihr Revier. Jörg-Michael Schröder erkennt Veränderun­gen sofort und zeichnet sie dann in einer Karte ein. Zum Beispiel, wenn das Meer eine neue Sandbank aufgespült hat. So wissen die Retter bei einem Einsatz, wo sie langfahren können. Die „Vormann Steffens“ist immer einsatzber­eit. Egal, ob die Männer an Bord gerade schlafen, frühstücke­n, putzen oder Karten spielen: Wenn ein Notruf kommt, klingelt es schrill im ganzen Schiff. Nur drei Minuten später kann es losgehen. Weil alles sehr schnell gehen muss, ist Ordnung an Bord sehr wichtig. Bei einem Einsatz könnten Werkzeug oder Geschirr durch die Gegend fliegen und die Männer verletzen. Denn die Seenotrett­er fahren bei jedem Wetter hinaus. Gerade im Winter kann das sehr unangenehm werden. Der Sturm und die hohen Wellen drücken das Boot dann auf die Seite. Manchmal rauscht auch eine Welle über das Schiff. Obwohl es gefährlich ist, steuert der Vormann das Schiff bei einem Einsatz immer oben auf dem Deck. „Da haben wir den besten Überblick und können in alle Richtungen schauen“, erklärt er. Damit die Männer nicht von einer Welle ins Wasser gespült werden, sichern sie sich mit Leinen am Schiff. Es gibt auch Situatione­n, in denen Seenotrett­er Angst haben. „Das gefährlich­ste ist das Übersteige­n“, erklärt der Vormann. Das ist der Moment, wenn die Männer von einem Boot auf das andere klettern. Dabei haben die Seenotrett­er einen Überlebens­anzug an. „Wenn wir doch einmal ins Wasser fallen, schützt er uns, damit wir nicht erfrieren“, erklärt Jörg-Michael Schröder. Wenn die Gefahr für die Seenotrett­er selbst zu groß ist, brechen sie den Einsatz ab. Das kommt aber nur selten vor, denn sie wollen den Menschen auf See ja helfen.

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