Wieder leuchten
gebildet sind. Günter Hettinger arbeitet in der Dombauhütte. Vor etwa einem halben Jahr haben er und seine Kollegen das Fenster aus der Kirche genommen. Nun wird es gereinigt und repariert. Anstelle des alten Fensters hängt nun eine Kopie in der Kirche – aus Plexiglas. Bis das richtige Fenster wieder an seinen Platz kann, wird es wohl mehrere Jahre dauern. Der Fachmann streicht mit einem Pinsel über das Glas. Feiner Staub wirbelt auf. Obwohl die Haare des Pinsels weich sind, benutzt ihn Günter Hettinger nur vorsichtig. Denn selbst mit so einem feinen Pinsel können Kratzer im Glas entstehen. „Glas ist empfindlich. Wasser ist zum Beispiel sein schlimmster Feind. Es laugt das Glas aus“, erklärt der Fachmann. Das bedeutet, wichtige Stoffe werden aus dem Glas gespült.
Kratzer und Klebstoff
Günter Hettinger zeigt auf ein kleines Stück Glas. Es ist braun und passt so gar nicht zu den anderen Glasscheiben. „Daran erkennt man, dass das Glas später eingesetzt wurde. Vielleicht war das Original kaputt und ein Restaurator hat das Glas getauscht. Wer weiß?“, sagt der Experte. Auf einem anderen Glas findet er Kratzer, die bei einer früheren Reinigung entstanden sein könnten. An einer Stelle entdeckt er Klebstoff. Und eines der Gläser hat einen Sprung. „Da müssen wir überlegen, wie wir das am besten machen“, murmelt der Restaurator. Vielleicht haben die Kollegen eine Idee. Wenn die Leute aus der Dombauhütte fertig sind, soll das Fenster aber nicht aussehen wie nagelneu. „Wir machen nur so viel wie nötig“, sagt der Fachmann. Dann scheint das Licht wieder gut hindurch und die Farben leuchten.