Flauschiges Handwerk
Von Fuchs bis Opossum: Der Kürschner verarbeitet Felle zu Kleidungsstücken
Obwohl Kürschner einer der ältesten Handwerksberufe ist, wissen die wenigsten, was es damit auf sich hat.
Ein Kürschner stellt aus Fellen oder Leder Mäntel, Mützen oder Pelze her. Er fertigt zunächst eine Skizze und wählt dann die Felle aus. Weil keins dem anderen gleicht, muss er für ein Kleidungsstück mehrere Felle sorgsam nach Farbe, Griff, Glanz und Struktur zusammenstellen, damit am Ende ein stimmiges Muster entsteht. Das kann keine Maschine und deshalb ist Kürschner ein echter Handwerksberuf.
Mit Kürschnermesser und Schere werden die Felle und Lederstücke zugeschnitten, bevor die Einzelteile dann mit einer speziellen Nähmaschine zu einem ganzen Kleidungsstück zusammengenäht werden.
Prinzipiell kann man alle Fellsorten verwenden. Kuh- und Bärenfelle werden aber selten verarbeitet. Sie sind einfach zu schwer.
Früher stand ein Pelzmantel für Wohlstand und Ansehen. Im Mittelalter durfte einige Zeit sogar nur der Adel sich öffentlich mit Fell schmücken. Hermelinfell zeigte die Zugehörigkeit zum Königshaus. Heute lehnen viele Menschen das Tragen von Pelzen ab, weil sie finden, dass Tiere dafür unnötig getötet werden. Tatsächlich stammen viele Felle aus Zuchtfarmen, vor allem aus China und Europa, in denen Pelztiere wie Nerze, Marderhunde oder Füchse gehalten werden. Es gibt aber auch Echtpelze aus dem Fell von Tieren, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschossen wurden, weil es zu viele von ihnen gibt. Würde ihr Fell nicht weiterverarbeitet werden, käme es in den Müll.
Kürschner von heute verarbeiten niemals Felle von Robbenbabys, Leoparden und anderen geschützten Arten, die auch gar nicht mehr importiert werden dürfen.