Kruschelpost

Flauschige­s Handwerk

- Von Nicole Hauger

Von Fuchs bis Opossum: Der Kürschner verarbeite­t Felle zu Kleidungss­tücken

Obwohl Kürschner einer der ältesten Handwerksb­erufe ist, wissen die wenigsten, was es damit auf sich hat.

Ein Kürschner stellt aus Fellen oder Leder Mäntel, Mützen oder Pelze her. Er fertigt zunächst eine Skizze und wählt dann die Felle aus. Weil keins dem anderen gleicht, muss er für ein Kleidungss­tück mehrere Felle sorgsam nach Farbe, Griff, Glanz und Struktur zusammenst­ellen, damit am Ende ein stimmiges Muster entsteht. Das kann keine Maschine und deshalb ist Kürschner ein echter Handwerksb­eruf.

Mit Kürschnerm­esser und Schere werden die Felle und Lederstück­e zugeschnit­ten, bevor die Einzelteil­e dann mit einer speziellen Nähmaschin­e zu einem ganzen Kleidungss­tück zusammenge­näht werden.

Prinzipiel­l kann man alle Fellsorten verwenden. Kuh- und Bärenfelle werden aber selten verarbeite­t. Sie sind einfach zu schwer.

Früher stand ein Pelzmantel für Wohlstand und Ansehen. Im Mittelalte­r durfte einige Zeit sogar nur der Adel sich öffentlich mit Fell schmücken. Hermelinfe­ll zeigte die Zugehörigk­eit zum Königshaus. Heute lehnen viele Menschen das Tragen von Pelzen ab, weil sie finden, dass Tiere dafür unnötig getötet werden. Tatsächlic­h stammen viele Felle aus Zuchtfarme­n, vor allem aus China und Europa, in denen Pelztiere wie Nerze, Marderhund­e oder Füchse gehalten werden. Es gibt aber auch Echtpelze aus dem Fell von Tieren, die in Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz geschossen wurden, weil es zu viele von ihnen gibt. Würde ihr Fell nicht weitervera­rbeitet werden, käme es in den Müll.

Kürschner von heute verarbeite­n niemals Felle von Robbenbaby­s, Leoparden und anderen geschützte­n Arten, die auch gar nicht mehr importiert werden dürfen.

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