Spekulationen um Spekulatius
Ein Name – viele Bedeutungen
Um den Namen Spekulatius kursieren zahlreiche Erklärungsversuche. Nachgewiesen ist keiner. Während ihn die einen auf den lateinischen
Begriff „speculum“für Abbild oder Spiegel zurückführen, weil das Gebäck spiegelbildlich die Backform wiedergibt, sehen andere eher eine Verwandtschaft zum ebenfalls lateinischen Wort „speculatio“für betrachten oder beschauen. Demnach wäre also der dekorative Aspekt des süßen
Backwerks für die Namensgebung entscheidend gewesen. Eine ganz andere Erklärung sehen einige in dem Beinamen des Heiligen Nikolaus. Dieser lautet nämlich Spekulator, der Schauende. Da der Spekulatius in den Niederlanden früher als klassisches Nikolausgebäck galt,
könnte es auch dadurch seinen Namen erhalten haben.
Gebäck mit Geschichte
Das bei uns klassische Weihnachtsgebäck stammt ursprünglich aus Belgien und den Niederlanden. Dort wird es, wie übrigens auch in der ehemals niederländischen Kolonie Indonesien, das ganze Jahr über verspeist. Traditionell stellen die Abbildungen auf den Keksen die Nikolausgeschichte dar. Durch ein chronologisches Sortieren der Bilder kann die Geschichte nacherzählt werden. Heutzutage gibt es unterschiedlichste Motive: vor allem typisch belgische, niederländische und deutsche Bilder wie Schiffe, Windmühlen, Bauernhäuser oder heimische Tiere. Früher hatte das Gebäck den Ruf einer exotischen und sehr wertvollen Spezialität, da die Herstellung aufgrund der hohen Gewürzpreise bis nach dem Zweiten Weltkrieg recht teuer und das Gebäck somit nicht
immer für die breite Bevölkerung erschwinglich war.
So gelingt’s am besten!
Spekulatius gibt es mittlerweile zu günstigen Preisen in jedem Supermarkt. Die fein gewürzten Kekse in der eigenen Küche zuzubereiten bedarf ein wenig Geduld. Jedoch sorgt der Duft der feinen Gewürze bereits beim Teigkneten für leuchtende Augen und Vorfreude – Sie werden sehen! Aber aufgepasst: Spekulatiusteig sollte nicht zu lange geknetet werden,
da er sonst seine Struktur verliert und beim dünnen Ausrollen leicht auseinanderfällt. Zudem empfiehlt es sich, den Teig bereits am Vortag herzustellen und ihn über Nacht nicht im Kühlschrank, sondern bei Zimmertemperatur ruhen zu lassen. Dadurch lässt er sich am nächsten Tag besser verarbeiten. Für die Lagerung von Spekulatius ist es wichtig, dass
Sie die Kekse getrennt von Gebäck mit hohem Feuchtigkeitsanteil
lagern. Schließlich sollen sie schön knusprig bleiben.