Winterzauber
Für Toril Omsted Kirkeby war eine Ferienhütte eigentlich eine Selbstverständlichkeit, doch erst nach langer Suche und einem Fehlkauf gehörte das perfekte Haus ihr – Traumblick inklusive.
Einfach weiß: Egal, aus welchem Fenster Toril Omsted Kirkeby auf die Landschaft draußen blickt, um sie herum liegt Schnee. Denn ihr Ferienhaus im norwegischen Nationalpark Jotunheimen steht ganz alleine inmitten einer atemberaubenden Landschaft. Der nächstgelegene Ort ist rund sieben Kilometer entfernt, und auch wenn es in dieser Region viele Ferienhäuser gibt, haben Toril und ihr Mann Dag durch die Hügellage das Gefühl, die wunderbare Landschaft exklusiv für sich zu haben. Ein Ferienhaus gehört in Norwegen zum Lebensstil und ist ein Symbol für entspannte Wochenenden und wundervolle Ferien. Für Toril war es deshalb naheliegend, sich auch nach einem geeigneten Objekt oder Baugrund umzusehen, doch das erwies sich als schwieriger als gedacht. Schon 2006 kauften sie und Dag ein Grundstück, das sie akzeptabel fanden, aber ihre Wünsche nicht so recht berücksichtigte. Sie verkauften es drei Jahre später wieder und hofften auf ein kleines Wunder. 2014 kam dem Paar schließlich der Zufall zu Hilfe und es fand ein Stück Land, das nicht nur von der Lage passte, sondern auf dem ein Bauunternehmen bereits mit dem Bau einer Hütte begonnen und ein solides Fundament geschaffen
hatte. Zusammen mit dem örtlichen Schreiner Thomas Heimdal machten sich die beiden sofort an die weitere Planung und brachten von Anfang an auch ihre eigenen Wünsche in die Gestaltung mit ein. „Zwar mussten wir bestimmte lokale Vorschriften einhalten, doch da wir das Grundstück bzw. die Hütte in einem recht frühen Stadium des Planungs- und Bauprozesses kauften, konnten wir gemeinsam mit Thomas noch Änderungen in Auftrag geben und Raumaufteilung sowie natürlich den Innenausbau unseren Vorstellungen und Bedürfnissen anpassen“, so Dag. Die wichtigste Entscheidung war, eine geplante Wand zwischen Flur und Wohnzimmer zu entfernen, um so mehr Licht hineinzulassen. Außerdem entschied sich das Paar für Eichen- statt des vorgeschlagenen Fichtenparketts und bestand außerdem auf einer Fußbodenheizung. Die Küchenfronten wurden ab- und in einer anderen Farbe neu bestellt und anstelle einer klassischen Duschabtrennung steht im Bad jetzt eine zeitgemäße aus Glas. „Es sind eigentlich nur Kleinigkeiten, aber damit haben wir das Gefühl, dass das Ferienhaus besser zu uns passt“, versichert Toril. Auf eines legten die zwei beim Bau und der Einrichtung am meisten Wert: Gemütlichkeit. Denn die Berghütte dient der Familie nicht nur im Sommer als Ferien- und
Wochenenddomizil, sondern ist während der kalten Jahreszeit vor allem der perfekte Rückzugsort. Nicht nur für ein Pistenwochenende kommen Toril und Dag oder die bereits erwachsenen Kinder samt Partnern und Nachwuchs hierher, irgendjemand ist immer hier und genießt die wohnliche und einzigartige Atmosphäre. „Da wir uns so lange mit dem Kauf eines Ferienhauses beschäftigt hatten, waren meine Vorstellungen von der Einrichtung doch recht konkret“, erzählt Toril schmunzelnd. Sie hatte sich schon vorher viele Häuser von Freunden und Bekannten angeschaut und sich inspirieren lassen. Vor allem die Farben betreffend hat sie sich ein genaues Konzept ausgedacht, und so erstrahlen die Räume jetzt in Variationen von Braun, gedecktem Rot und Weiß. „Wir wollten die Räume nicht überladen und haben uns genau überlegt, welche Möbel wir kaufen. Da bin ich tatsächlich sehr vernünftig und mache so etwas höchst selten aus einem Impuls heraus.“Diese Sorgfalt zeigt sich bei Toril auch in der Detailverliebtheit der Einrichtung, denn man merkt: Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Doch auch Funktionalität und Praktikabilität sind der Hausherrin sehr wichtig. „Ich gebe ja zu, dass das etwas steif klingt, aber wir wollen schließlich hier als Familie gemeinsam eine gute Zeit verbringen und die Natur genießen, und nicht damit beschäftigt sein, Sachen aus dem Weg zu räumen oder akribisch Ordnung zu halten.“Denn für die perfekte Auszeit brauchen die Kirkebys nicht allzu viel: nur ein gemütliches Holzhäuschen, ein knisterndes Kaminfeuer und den Blick auf die verschneiten Berge.