Schwedisch Wohnen in Holland
Der gekonnte Stilmix aus nordischer Leichtigkeit und französischer Raffinesse verwandelte ein niederländisches Rathaus in einen eleganten Wohnsitz.
Nachdem sie sechs Jahre lang in Paris gelebt hatten, zog es Rob und Myriam wieder in ihre niederländische Heimat. Dort wollte Myriam endlich ihren Traum von einem eigenen Einrichtungsgeschäft verwirklichen: Wohnaccessoires und Möbel im skandinavischen Stil hatten es ihr angetan. In der alten Stadt Grave fand das Ehepaar ein ideales Objekt: ein wunderschönes denkmalgeschütztes Gebäude von 1830, in dem sich Wohnen und Arbeiten perfekt verbinden lassen. Das große, ehemalige Rathaus bot sogar genug Platz für ein Bed & Breakfast. Stück für Stück verwandelten die neuen Besitzer das alte Gebäude in ein elegantes Domizil, in dem sich nordischer Chic mit französischem Charme vereint. Als erstes renovierten die beiden das Erdgeschoss, in dem der Interiorshop untergebracht werden sollte. Im ersten Stock liegen heute die Wohnräume; eine breite Treppe
FEIERLICH Weiße Rosen, feinstes Kristall und altes Porzellan schmücken die Tafel. EINFACH CLEVER Die Heizkörper sind mit einer Abdeckung chic verkleidet. Davor steht eine alte schwedische Bauernbank. DEKORATIV Das Funkenschutzgitter ist von einem Antikmarkt in Chatou.
führt schließlich ins Dachgeschoss, wo sich das Bed & Breakfast befindet. Einen Eindruck hiervon bekommt man auf der Webseite www.gustav interiors.com. Der Interior-Shop im Erdgeschoss besteht aus zwei Räumen, die ineinander übergehen. Hier verkauft Myriam Produkte, an die sie ihr Herz verloren hat. Mittlerweile hat sie eine begeisterte Fangemeinde, die wegen der original schwedischen Stoffe, Tapeten und Kristall-Lüster hierher kommt. Auch in den Wohnräumen über dem Shop findet man die sanften Farben, reduzierten Formen und die friedliche Gelassenheit des schwedischen Stils. Trotz kühler Töne wirkt das Haus warm und gemütlich. Und die Liebe zu vergangenen Zeiten ist überall sichtbar. „Als wir noch in Paris wohnten, ging ich gerne nach Versailles und in Museen“, schwärmt die Shopbesitzerin. „Die schöne alte Ausstattung der Räume inspirierte mich unglaublich.“Neben regelmäßigen Museumsbesuchen, flaniert Myriam aber auch
„ Ich sammle Bücher zum schwedischen Wohnstil – sie sind meine Inspiration“
gerne über Flohmärkte oder Antikmessen, liest viele Bücher und Magazine. Jedes Detail des Hauses war eine wohlüberlegte Entscheidung. Decken und Wände sind in Pastelltönen gestrichen, kombiniert mit hellen Möbeln. Durch die Verwendung von Kreidefarbe erhielten die Wände einen sanften, warmen Anstrich. Die Kiefernholzböden im Haus wurden neu verlegt, mit einer dünnen Schicht Kreidefarbe weiß gestrichen und einem Lack-Finish versehen. Laut Myriam „eine erschwingliche Möglichkeit, den skandinavischen Look umzusetzen und ungemein praktisch, weil man den Boden gut wischen kann.“Wohn- und Esszimmer waren einst getrennte Räume. Die neuen Besitzer aber ließen die Wand durchbrechen und mit alten französischen Flügeltüren verbinden. Wenn die Hausherrin am Ende eines Arbeitstages in ihre Wohnung kommt, findet sie hier Ruhe und Einfachheit, die das herrliche Interieur nicht nur im Advent ausstrahlt.