Aussaht bis Ernte – Genuss im Beet
In ihrem grünen Nutzgarten säen und ernten Anna und ihre Kinder knackig frische Schoten und Wurzelgemüse für den Eigenbedarf.
In ihrem grünen Nutzgarten säen und ernten Anna und ihre Kinder knackig frische Schoten und Wurzelgemüse für den Eigenbedarf.
Annas großer Traum war es immer, im Einklang mit der Natur zu leben. Sie wollte unabhängig sein, sich und ihre Kinder mit Gemüse und Obst aus eigenem Anbau versorgen. Hinter dem Haus der sechsköpfigen Familie blieb nach dem Bau 2008 noch ein großes Grundstück, das Anna gemeinsam mit ihrem Mann in einen fruchtbaren Paradiesgarten verwandelte. Mittlerweile helfen auch die vier Kinder fleißig beim Säen, Pflegen und Ernten. Sogar das anderthalbjährige Nesthäkchen ist begeistert mit von der Partie. „Es gibt bei uns ein Sprichwort: Kinder tun nicht, was du sagst, Kinder tun, was du tust“, sagt Anna, während sie ihm die Gießkanne zum Wässern der Erbsenpflanzen reicht. Um die zarten Ranken seines Lieblingsgemüses kümmert sich der Kleine besonders gern: „Eines seiner ersten Worte war Erbse!“Anna ist es wichtig, dass ihre Kinder wissen, woher das Essen auf den Tellern kommt und wie die Pflanzen aussehen, an denen es wächst. Ihr Mann hat Kinderbeete gebaut, in denen sie
eigenständig Gemüse anbauen und heranziehen können. „Dadurch können sie lernen, Verantwortung zu übernehmen und sich in Geduld zu üben. Das ist gerade für Kinder gar nicht so einfach, denn bis die Pflanze groß genug und die Tomaten rot sind, dauert es einige Wochen.“
Blumen? Ja, aber bitte essbar!
In den Nachbarsgärten stehen farbenprächtige Blüten im Fokus, bei Anna dagegen führen reine Zierpflanzen ein Schattendasein. Zwar gibt es große, intensiv duftende Fliederbüsche und bunte Wildblumen, doch sind sie alle essbar und landen daher immer wieder mit in den Salaten oder als Dekoration auf den Tellern. Während ihr Mann beruflich viel unterwegs ist und die Arbeit im Gemüsegarten eher als Hobby betreibt, hat sie bei Anna bereits einen festen Platz im Tagesablauf. Und ihre Mühe zahlt sich mehr als aus: Mittlerweile ist der Ertrag so groß,
„Reine Zierpflanzen wachsen nur bei den Nachbarn. Was hier blüht, darf auch auf den Teller.“
dass die Kinder einen Teil an Nachbarn und Passanten verkaufen dürfen und sich so ab und zu ein kleines Taschengeld dazu verdienen können.
Annas Devise: Learning by doing
Zu Beginn ihres „Gemüseabenteuers“, wie Anna den Start mit ihrem Garten scherzhaft nennt, war ihr die zu bewirtschaftende Fläche fast ein wenig zu groß: „Ich wusste zunächst gar nicht, wo ich anfangen sollte. Geschweige denn, mit welcher Gemüsesorte.“Nach und nach entstanden jedoch die ersten Beete und kleine Ackerbereiche. Nachbarn, Familie und Freunde kamen mit Zöglingen und nützlichen Tipps und halfen beim Umgraben und Anlegen. „Mein Schwiegervater hat uns drei ganz tolle Hochbeete für unsere Zucchini gezimmert und wir haben alle gemeinsam ein wunderschönes weißes Gewächshaus für die Tomaten gebaut“, erzählt Anna stolz. „Mittlerweile sind alle Familienmitglieder große Gemüsefans.“Sie wirft dem Terrier Gustav eine frisch gezogene Möhre zu, der sie im Flug auffängt, krachend daraufbeißt und sich dann genüsslich kauend auf dem Boden niederlässt.