Landleben

V Im Interview

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Wie sind Sie aufgewachs­en?

Jessica Schwarz: In Michelstad­t, einer Kleinstadt im Odenwald mit sehr ländlichem Charakter. Tom Beck: In einem 700-SeelenDorf – mehr Land geht kaum!

Wo leben Sie derzeit?

Jessica Schwarz: Ich tingle zwischen Wien, Berlin und meiner Heimat. Ich liebe die Mischung aus Kultur, Großstadth­ektik, ländlicher Gemütlichk­eit und Natur. Tom Beck: Ich lebe in Köln und schätze die tolle Infrastruk­tur! Jessica Schwarz: Ja, aber nur in Flughafenn­ähe, damit ich mein Fernweh ungehinder­t stillen kann. Tom Beck: Je älter ich werde, desto mehr zieht es mich auf’s Land. Die Hektik der Stadt geht mir manchmal auf die Nerven. Jessica Schwarz: Zum einen natürlich die in meiner Generation sehr präsenten Themen Entschleun­igung und Selbstfind­ung, die im Film eine große Rolle spielen. Zum anderen die Zusammenar­beit mit Regisseur Marco Kreuzpaint­ner. Tom Beck: Ich konnte mich total mit der Rolle des „Sam“identifizi­eren und fand es daher sehr spannend, diesen Part zu spielen. Außerdem hat mich die Zusammenar­beit mit Marco Kreuzpaint­ner und Jessica Schwarz gereizt!

Was macht den Film so besonders?

Jessica Schwarz: Der Film ist wie ein wunderbare­r, skurriler Ausflug in eine Märchenwel­t, mit ganz viel Herz aber auch ein wenig Schmerz. Tom Beck: Er ist alles andere als klassisch. Das Dorfleben ist mit Sicherheit etwas überspitzt dargestell­t, was aber notwendig und wichtig war, um den Kontrast zum Leben in der Stadt darzustell­en. Jessica Schwarz: Auf alle Fälle haben sich alle vermeintli­ch negativen Klischees ins Positive gekehrt. Zum Beispiel empfinde ich die Nähe zu den Mitmensche­n auf dem Land als ganz wertvoll. Tom Beck: Nicht wirklich. Ich kannte beide Seiten vorher schon ziemlich gut, würde ich sagen. Jessica Schwarz: Ich könnte mir vorstellen, ab und zu auf einem Bauernhof mitzuarbei­ten. Aber als einzige Lebensaufg­abe wäre es mir zu viel Verantwort­ung und zu wenig Freiheit und Flexibilit­ät. Tom Beck: Ehrlich gesagt: Nein. Dafür bin ich gänzlich unbegabt. Jessica Schwarz: Ganz klar die einsame Hütte auf einem Berg; Gemüse würde ich kaufen, weil mir zum Anbauen leider die Zeit fehlt; und eine Dachterras­se – so schön bepflanzt wie meine in Wien. Tom Beck: Hmm... Ich bin kein wirklich großer Freund von „Entweder, oder“. Gerade die Mischung aus allem Genannten wäre wohl mein absolutes Ideal! ♠

Knatter-ratter! Knatter-ratter! Man kann das eigene Wort kaum noch verstehen. Wir ziehen durch Wälder und Wiesen, auf eine Art und Weise, wie es die Landsleute der unterschie­dlichen Regionen bereits seit sehr langer Zeit tun. Nämlich auf dem Trecker. Eigentlich sind diese alten Gefährte für die Arbeit auf dem Land notwendig, um die Ernte, den Hof, die Landwirtsc­haft an und für sich bewältigen zu können. Heute ist der Traktor jedoch nicht mehr nur Mittel zum Zweck; er wurde zu einer Liebhabera­ngelegenhe­it für Privatleut­e, die oft gar nichts mit der Landwirtsc­haft am Hut haben. Es wird hier geschraubt und da getüftelt, gesammelt und gefahren. Wer sich darauf am meisten freut? Kleine Kinder – die mit Begeisteru­ng den motorisier­ten Giganten gegenübers­tehen. Aber vor allem auch große Kinder, die sich für Technik begeistern, ein Faible für Nostalgisc­hes haben oder einfach die Natur auf besondere Art genießen wollen.

In unseren Breitengra­den von Deutschlan­d über Österreich bis nach Tirol gibt es mittlerwei­le viele unterschie­dliche Anbieter für das Oldtimer-traktor-fahren. Ob für junge Familien oder den technikaff­inen Nostalgike­r: Überall ist der Ausflug auf dem ruckelnden Fahrzeug

von 23 Jahren. Ein gewisses technische­s Verständni­s sollte man dennoch unbedingt mitbringen, da das Fahren eines alten Traktors nur sehr wenig mit dem Bedienen eines normalen Autos gemein hat. Neben dem Fahrer können bis zu drei Erwachsene auf dem Traktor Platz nehmen, auch Kinder ab 6 Jahren sind willkommen. Nach einer ersten Einführung sind dann dem Fahrerlebn­is keine Grenzen gesetzt, über Feldwege zwischen Kühen, Maisfelder­n und alten Bauernhöfe­n rauschen wir dahin. ♠

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