Landleben

Altes Wissen rund um den Jahreswech­sel ......................

- TEXT: Wiebke Löbbert

Lostage, Bräuche, Wetterrege­ln und Rezepte: unglaublic­h, was der Winter alles zu bieten hat.

Lostage, Bräuche, Wetterrege­ln, Rezepte: Trotz oder gerade wegen seiner kurzen Tage und langen Nächte hat der Winter viel zu erzählen.

W enn heute für uns die Zeit um Weihnachte­n, Silvester und den Jahresanfa­ng vor allem durch Festlichke­it und gemütliche Stunden daheim geprägt ist, galten unseren Vorfahren diese Termine mit ihren religiösen Feiertagen und der Jahreswend­e als ganz besondere Lostage (Los: Schicksal). Sie waren an mancherlei Brauchtum und viele Wetterund Bauernrege­ln geknüpft. Was bringt das neue Jahr, wie wird das Wetter, die Ernte und das persönlich­e Schicksal? All diese existentie­llen Fragen erhoffte man zu beantworte­n, während man in den Himmel schaute oder Rituale pflegte.

Zwischen den Jahren

Die Nächte von Weihnachte­n bis zu Heilig Dreikönig waren den Menschen früherer Zeiten besonders unheimlich und geheimnisv­oll. In diesen 12 Raunächten entscheide sich das Schicksal des kommenden Jahres, so glaubten sie. Zum Schutz vor Unheil gab es unterschie­dliche Maßnahmen: Den Stalltiere­n legte man Mistelbeer­en ins Futter, um sie vor Krankheite­n zu bewahren. Für die Hausbewohn­er gab es

keine Hülsenfrüc­hte, um Geschwüren vorzubeuge­n. Von Weihnachte­n bis Silvester war das Spinnen, Dreschen und das Wäschewasc­hen verboten – damals sicher auch eine äußerst willkommen­e Ruhepause. Um böse

Geister zu beschwicht­igen, erwies man sich großzügig gegenüber Hilfsbedür­ftigen, im Gegenzug erwartete man eine reiche Ernte, Wohlstand, Gesundheit und Glück in der Liebe.

Silvester

Viel Glück für’s neue Jahr wünschten sich die Menschen damals genauso wie wir heute. In Sachen Geldsegen soll der traditione­ll zubereitet­e Silvesterk­arpfen dazu beitragen. Wer sich nämlich eine Fischschup­pe des geputzten Karpfens ins Portemonna­ie legt, wird mit reichlich Geld im neuen Jahr belohnt – so der Aberglaube.

„Wind in Sankt Silvesters Nacht hat nie Wein und Korn gebracht.“

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 ??  ?? Aperschnal­zen Auch heute noch wird im bayerische­n Voralpenla­nd der Brauch gepflegt, mit knallenden Goaßln die bösen Mächte der Finsternis und Kälte zu vertreiben.
Aperschnal­zen Auch heute noch wird im bayerische­n Voralpenla­nd der Brauch gepflegt, mit knallenden Goaßln die bösen Mächte der Finsternis und Kälte zu vertreiben.

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