Geklöppelte Spitze
Das Kreuzen und Drehen der Holzklöppel bedeuten für Andrea Sabo Entspannung im Alltag und Faszination für das filigrane Produkt.
Das Kreuzen und Drehen der Holzklöppel bedeuten für Andrea Sabo Entspannung und Faszination.
Wenn Andrea Sabo zuhause in der Nähe von Passau in ihrem kleinen „Kammerl“verschwindet, entstehen dort in liebevoller Arbeit zarte Kunstwerke: Sie fertigt Deckchen und Spitzenbänder nach alter Tradition aus dünnem Garn mit Klöppeln. Braucht sie einen Moment Ruhe und Entspannung, zieht sie sich zu ihrem Klöppelkissen zurück, wo stets eine aufgesteckte Spitze auf Weiterbearbeitung oder Vollendung wartet.
EINE FASZINATION, DIE NICHT AUFHÖRT
Seit Andrea 16 Jahre alt ist, klöppelt sie. Mal mehr, mal weniger, wie es die Umstände zulassen. Gelernt hat sie die ersten Schläge, so nennt man das Kreuzen und Drehen der Klöppel, bei ihrer Tante auf einem Bauernhof. Die Fertigkeit, aus einfachen Mitteln – nämlich schlichtem Garn und Holzklöppeln – besondere und immer wieder andere Spitzen mit unterschiedlichen Mustern und Kanten herstellen zu können, hat sie schnell in den Bann gezogen. Ihr Hobby begleitet sie nun schon seit
drei Jahrzehnten und die Begeisterung dafür nimmt nicht ab. Im Gegenteil: „Ich liebe es, in Zeitschriften zum Shabby-Look und Vintage-Stil zu stöbern und freue mich, dort fast überall hübsch arrangierte Spitze zu sehen. Die Spitze erlebt in diesen Wohnstilen eine wahre Renaissance und ziert Kerzen, Blumen oder was auch immer. Das inspiriert mich sehr.“Lachend fügt sie hinzu: „Auch wenn ich selber überhaupt nicht so wohne und dekoriere.“
MUSTER AM LAUFENDEN METER
Weil Andrea Sabo einen Faible für Muster hat, oft neue ausprobiert und auch selbst entwickelt, klöppelt sie am liebsten Spitzenbänder. Sie wählt dafür festes Baumwollgarn, ausschließlich in Weiß. „So kommen die Muster und das Filigrane der fertigen Spitze am besten zur Geltung“, findet sie. Dabei hat Andrea einen hohen Anspruch an sich selbst bei ihrem Hobby und trennt auch ein paar Zentimeter wieder auf, wenn sie Fehler entdeckt – und das, obwohl ein „paar Zentimeter“hier schon mal eine knappe Stunde Arbeitszeit bedeuten. Der schönste Moment ist für sie, wenn sie die fertig geklöppelte Spitze vom Kissen abnimmt. „Es ist ein wunderbares Gefühl, die Spitze dann in der Hand zu halten und ihre ganze Schönheit zu sehen. Dafür hat sich die Mühe für mich in jedem Fall gelohnt“, schwärmt Andrea. Ihre Arbeiten und viele Ideen rund um das Klöppeln zeigt Andrea auf ihrem Blog derkleinefaden.blogspot.com