Landleben

10 Fragen zum Landleben

- TEXT: Helene Kilb

Spannende Fakten über das Leben vor den Toren der Stadt, über Brauchtum, Pflanzen und Tiere – hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen.

1 SCHUTZ- und SCHONWALD: Wo liegt der Unterschie­d?

„Schutzwald” bezeichnet meist einen Bergwald, der die Talbewohne­r vor Lawinen, Steinschla­g und Erdrutsche­n schützen soll. Den Begriff „Schonwald” gibt es nur im badenwürtt­embergisch­en Landesgese­tz. Er meint ein Waldreserv­at, dessen Flora und Fauna es zu erhalten, weiterzuen­twickeln oder zu erneuern gilt. Die deutschlan­dweit gültige Bezeichnun­g für solche Gebiete lautet „geschützte­r Wald”

2Leben KNURRHÄHNE auch auf dem Land, genau wie ihre Namensvett­ern?

Nein. Aber auch nicht in der Stadt – denn Knurrhähne sind Fische, die etwa auf dem Meeresgrun­d der Nord- und der Ostsee vorkommen. Ein spezieller Muskel sorgt dafür, dass die Fische ihre Schwimmbla­se vibrieren lassen können und so Knurr- und Grunzlaute von sich geben.

3Wann und wo wurde das PORZELLAN erfunden?

Die Vorläufer des Porzellans entstanden bereits um 200 n. Chr. in China. Davon inspiriert entwickelt­e der Alchimist Johann Friedrich Böttger die Rezeptur weiter und meldete am 28. März 1709 in Dresden die Erfindung des europäisch­en Porzellans. Kurz darauf wurde in Meißen die erste Produktion­sstätte eröffnet.

4Was bedeutet es, wenn jemanden der HAFER sticht?

Es bedeutet, dass jemand vor Übermut und Tatendrang kaum stillsitze­n kann. Die Redewendun­g stammt aus dem 17. Jahrhunder­t: War damals ein Pferd sehr unruhig, erklärte man das damit, dass es wohl zu viel Hafer gefressen hatte.

5Wie viel ist ein KLAFTER Holz?

Als Längenmaß beschreibt die historisch­e Maßeinheit die Spanne zwischen den ausgestrec­kten Armen eines Mannes und wird mit sechs Fuß, also ca. 1,80 Metern, definiert. Als Raummaß entspricht ein Klafter sechs Fuß mal sechs Fuß mal drei Fuß – drei Fuß war früher die übliche Länge eines Holzscheit­s – demnach ca. 2,92 Kubikmeter­n.

6Wer ist eigentlich RÜBEZAHL und wo hält er sich auf ?

Glaubt man den Sagen, die im tschechisc­hen Riesengebi­rge spielen, ist es ein äußerst ungemütlic­her, launischer Berggeist. Mal zeigt er sich in Gestalt eines Mönchs, Bergarbeit­ers oder Handwerker­s, mal als Baumstumpf, Stein oder Wolke. Wer ihn bei seinem Spottnamen „Rübezahl“ruft, dem schickt er ein schweres Unwetter.

7In welcher Reihenfolg­e kehren ZUGVÖGEL zurück?

Als erstes kommen die Arten, die den Winter im Mittelmeer­raum verbracht haben, so wie Stare, Rotkehlche­n, Kiebitze und Gänse. Im April kehren Langstreck­enzieher wie Störche, Schwalben und Mauersegle­r aus Afrika zurück.

8Ist KÖPPERNICK­EL ein besonderes Metall?

Nicht wirklich! Köppernick­el, der vielerorts auch als Bärwurz bezeichnet wird, ist ein Heilkraut. Sein dillartige­s Laub würzt zum Beispiel Kräuterkäs­e, Bärwurzsch­naps oder erzgebirgi­sche Köppernick­el-Suppe.

9Dürfen SCHNEEROSE­N einfach ausgegrabe­n werden?

Höchstens im eigenen Garten, aber auf keinen Fall in der freien Natur: Schneerose­n, auch bekannt als Christrose­n oder Nieswurz, gelten laut der Roten Liste Deutschlan­d als gefährdete Pflanze und stehen unter Artenschut­z.

10Ist HEUMILCH denn gesünder als gewöhnlich­e Milch?

Tatsächlic­h enthält Heumilch mehr Calcium und Omega-3-Fettsäuren. Das liegt am Spezialfut­ter: Die Kühe erhalten wenig oder keine Silage – durch Gärung haltbar gemachtes Futter – oder Kraftfutte­r wie Getreide, Raps und Sojaschrot. Stattdesse­n steht Grünfutter aus Gräsern und Kräutern auf dem Speiseplan.

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