10 Fragen zum Landleben
Spannende Fakten über das Leben vor den Toren der Stadt, über Brauchtum, Pflanzen und Tiere – hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen.
1 SCHUTZ- und SCHONWALD: Wo liegt der Unterschied?
„Schutzwald” bezeichnet meist einen Bergwald, der die Talbewohner vor Lawinen, Steinschlag und Erdrutschen schützen soll. Den Begriff „Schonwald” gibt es nur im badenwürttembergischen Landesgesetz. Er meint ein Waldreservat, dessen Flora und Fauna es zu erhalten, weiterzuentwickeln oder zu erneuern gilt. Die deutschlandweit gültige Bezeichnung für solche Gebiete lautet „geschützter Wald”
2Leben KNURRHÄHNE auch auf dem Land, genau wie ihre Namensvettern?
Nein. Aber auch nicht in der Stadt – denn Knurrhähne sind Fische, die etwa auf dem Meeresgrund der Nord- und der Ostsee vorkommen. Ein spezieller Muskel sorgt dafür, dass die Fische ihre Schwimmblase vibrieren lassen können und so Knurr- und Grunzlaute von sich geben.
3Wann und wo wurde das PORZELLAN erfunden?
Die Vorläufer des Porzellans entstanden bereits um 200 n. Chr. in China. Davon inspiriert entwickelte der Alchimist Johann Friedrich Böttger die Rezeptur weiter und meldete am 28. März 1709 in Dresden die Erfindung des europäischen Porzellans. Kurz darauf wurde in Meißen die erste Produktionsstätte eröffnet.
4Was bedeutet es, wenn jemanden der HAFER sticht?
Es bedeutet, dass jemand vor Übermut und Tatendrang kaum stillsitzen kann. Die Redewendung stammt aus dem 17. Jahrhundert: War damals ein Pferd sehr unruhig, erklärte man das damit, dass es wohl zu viel Hafer gefressen hatte.
5Wie viel ist ein KLAFTER Holz?
Als Längenmaß beschreibt die historische Maßeinheit die Spanne zwischen den ausgestreckten Armen eines Mannes und wird mit sechs Fuß, also ca. 1,80 Metern, definiert. Als Raummaß entspricht ein Klafter sechs Fuß mal sechs Fuß mal drei Fuß – drei Fuß war früher die übliche Länge eines Holzscheits – demnach ca. 2,92 Kubikmetern.
6Wer ist eigentlich RÜBEZAHL und wo hält er sich auf ?
Glaubt man den Sagen, die im tschechischen Riesengebirge spielen, ist es ein äußerst ungemütlicher, launischer Berggeist. Mal zeigt er sich in Gestalt eines Mönchs, Bergarbeiters oder Handwerkers, mal als Baumstumpf, Stein oder Wolke. Wer ihn bei seinem Spottnamen „Rübezahl“ruft, dem schickt er ein schweres Unwetter.
7In welcher Reihenfolge kehren ZUGVÖGEL zurück?
Als erstes kommen die Arten, die den Winter im Mittelmeerraum verbracht haben, so wie Stare, Rotkehlchen, Kiebitze und Gänse. Im April kehren Langstreckenzieher wie Störche, Schwalben und Mauersegler aus Afrika zurück.
8Ist KÖPPERNICKEL ein besonderes Metall?
Nicht wirklich! Köppernickel, der vielerorts auch als Bärwurz bezeichnet wird, ist ein Heilkraut. Sein dillartiges Laub würzt zum Beispiel Kräuterkäse, Bärwurzschnaps oder erzgebirgische Köppernickel-Suppe.
9Dürfen SCHNEEROSEN einfach ausgegraben werden?
Höchstens im eigenen Garten, aber auf keinen Fall in der freien Natur: Schneerosen, auch bekannt als Christrosen oder Nieswurz, gelten laut der Roten Liste Deutschland als gefährdete Pflanze und stehen unter Artenschutz.
10Ist HEUMILCH denn gesünder als gewöhnliche Milch?
Tatsächlich enthält Heumilch mehr Calcium und Omega-3-Fettsäuren. Das liegt am Spezialfutter: Die Kühe erhalten wenig oder keine Silage – durch Gärung haltbar gemachtes Futter – oder Kraftfutter wie Getreide, Raps und Sojaschrot. Stattdessen steht Grünfutter aus Gräsern und Kräutern auf dem Speiseplan.