Koreas berühmte buddhistische Malereien
SPD-Arbeitsgruppe 60plus erhielt kulturelle Einblicke in das geteilte Land
Landsberg Werner Gutmann, der Leiter der Arbeitsgruppe 60plus der Landsberger SPD, hatte Jung Ja Holm vom „Korean Spirit Culture Promotion Project“(KSCPP) eingeladen, um seinen Gästen die 5000 Jahre alte Kultur bis hin zum heutigen Korea näherzubringen. Vielen ist Korea heute nur als Land bekannt, in dem Top-Autos, Fernseh-, Haushaltsgeräte oder Handys hergestellt werden. Dass Korea kriegsbedingt eine Teilung, ähnlich wie Deutschland, hinnehmen musste, ist fast schon in Vergessenheit geraten. Die – hier filmisch präsentierte – Geschichte Koreas wird seit Alters von seiner Nähe zum mächtigen China bestimmt. Von 2333 bis 108 vor Christus regierte die Choson-Dynastie, die erste Monarchie in Korea. Um die Zeitenwende bildeten sich in Korea die drei einheimischen Königreiche Koguryo, Paekche und Silla heraus, die sich untereinander befehdeten. 668 nach Christus wurden die drei Königreiche unter der Führung Sillas vereinigt. Die weltberühmten buddhistischen Malereien des Mittelalters, die Buchdrucktechnik, bereits 200 Jahre vor Gutenberg erfunden, sowie einen Bronzespiegel von vor der Zeitenwende, der als Maßstab in der Geschichte des Metallkunst-Handwerks gilt, illustrierte der Film. Das koreanische Alphabet wurde zum Weltkulturerbe erklärt. Da König Sejong (1397 bis 1450) gegen den Analphabetismus in seinem Volk vorgehen wollte, entwickelte er innerhalb von zehn Jahren das koreanische Alphabet Hangul. Diese Schriftzeichen wurden 1446 vom König gegen den Willen der Hofbeamten eingeführt. Im Rahmen des Vortrags kam auch das koreanische Brauchtum, wie Ahnenzeremonie und Verehrung der Eltern, nicht zu kurz. Ausschnitte aus der Oper „Der Traum von der Dynastie eines Königs“veranschaulichten den Brauch. Um den Bogen zum heutigen Korea zu schließen, durften auch Bilder wie ein selbst nachbestellender Kühlschrank, Ticketbezahlung in der U-Bahn oder das Einkaufen aus Schaukästen per Handy nicht fehlen. Nach dem Koreakrieg wurde der Süden des Landes zu einem Industriestaat in der Gruppe der G20 und ist auf dem Gebiet der innovativen Nanotechnik und IT weltweit führend. Von dem Gründungsgedanken des antiken Korea „Leben und Handeln zum Wohle aller Menschen“profitiert auch heute noch die Weltgemeinschaft und lässt sich davon inspirieren. In diesem Sinne gewährt auch Korea anderen Ländern Hilfe, erklärte Jung Ja Holm. Im Anschluss an den Vortrag entstand eine anhaltende Diskussion, bevor sich Werner Gutmann mit einem Präsent bei der Referentin bedankte.