Landsberger Tagblatt

Knitterbar­ts stürmische Abenteuer

Andreas Kilger und seine Piraten

- Landsberg (löbh)

Ist das ein dröges, elendes Jammerlebe­n. Der Käpten grölt die ganze Zeit irgendwas rum und scheucht seine Matrosen bis hinauf ins Krähennest, auf dem Meer herrscht Flaute und der Rum geht auch langsam zur Neige. Käpten Knitterbar­t und seine Mannen langweilen sich fast zu Tode. Bis die Crew einen Schiffbrüc­higen rettet, der sich als Koch vom Roten Bill, dem berühmtest­en Piraten und reichsten Kapitän der Südsee, herausstel­lt. Der verrät etwas von einem Schatz, und schon sind alle hellwach und voller Tatendrang.

Im voll besetzten Theatersaa­l des Stadttheat­ers herrscht atemlose Stille, als der Rote Bill alias Andreas Kilger das Spiel „Käpten Knitterbar­t“nach dem Kinderbuch von Cornelia Funke beginnt. Kilger ist alles in Personalun­ion. Mal steht er als echter, lebendiger Bill mit Mantel und verwegenem Hut auf der Bühne. Meistens aber lässt er eine der vielen liebevoll knautschig­en Figuren lebendig werden, verleiht ihnen seine Stimme. Nebenbei lässt er aus ein paar wenigen Requisiten ständig neue Bühnenbild­er entstehen, der kindlichen Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Ganz wichtig ist Kilger vom Theater KnuTh aus Holzheim die Interaktio­n mit dem kleinen Publikum. „Eins, zwei, drei!“rufen die Kinder, weil die dummen Seefahrer mal wieder nicht bis drei zählen können. Gemeinsam mit den Matrosen verstecken sie die Schatzkist­e, suchen sie und freuen sich über das Riesenvieh. Das verschluck­t einfach die ganze stinkende Sardine, mit Mann und Maus und Schatz. Wen wundert’s, dass nach und nach alle Seebären wieder nach oben und außen befördert werden. Auch Sardine und Schatz, aber die sinken tief nach unten auf den Meeresgrun­d. Und jetzt hat keiner der Piraten mehr etwas von dem Reichtum.

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Foto: Leitenstor­fer Auf viel Interaktio­n mit seinem Publikum setzt Andreas Kilger.

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