Wo Wohnen besonders teuer ist
Die Immobilienpreise steigen immer weiter – und das wird die nächsten fünf bis zehn Jahre so bleiben, sagen Experten. Wie sich Käufer dennoch ein Eigenheim leisten können
Immobilien in Deutschland werden immer teurer. Die Kosten für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser sind im Vergleich zum vergangenen Jahr stark gestiegen, teilte der Immobilienverband (IVD) mit. Insbesondere in deutschen Großstädten und Metropolen wie beispielsweise München kletterten die Preise in die Höhe.
Der Studie zufolge variieren die Preise von Eigentumswohnungen und Baugrundstücken auch in unserer Region. München liegt mit großem Abstand deutschlandweit an der Spitze. Für eine
in sehr gutem Bestand fallen Kosten in Höhe von 7400 Euro pro Quadratmeter an, für ein vergleichbares Objekt zahlen Augsburger rund 3300 Euro, Kemptener nicht ganz 1900 Euro. Noch höher fallen die Preise bei
aus. Mit 9000 Euro pro Quadratmeter liegt München weit vorn, in Augsburg müssen Käufer knapp 4300 Euro und in Kempten etwa 3300 Euro bezahlen. Ingolstadt ist ungefähr so teuer wie Augsburg – 3300 Euro für ein bestehendes Objekt, etwa 4100 Euro für einen Neubau. Nicht anders sieht es bei
aus. Die Preise sind im Vergleich zum Vorjahr um knapp sechs Prozent gestiegen. Kein Einfamilienhaus in einer deutschen Großstadt ist im Vergleich der IVDStudie so teuer wie in München. Ein bestehendes Objekt mittleren Wohnwerts in Bayerns Landeshauptstadt kostet 840 000 Euro. Auf dem zweiten Platz landet Stuttgart mit 595 000 Euro für ein vergleichbares Haus. Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Bremen sind teilweise deutlich günstiger.
Will man etwas Hochwertigeres, muss man nochmals tiefer in die Tasche greifen: Ganze 2,2 Millionen Euro kostet ein freistehendes, etwa 200 Quadratmeter großes Eigenheim mit Garage in München.
Für ein vergleichbares Objekt in Augsburg zahlen Käufer mehr als 600 000 Euro, in Ingolstadt ist es noch ein wenig teurer. Und in Coburg, Kempten und Neu-Ulm müssen Käufer für so ein Objekt zwischen 400000 und 500000 Euro auf den Tisch legen.
Die Preise für von Ein- und Zweifamilienhäusern sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. München ist mit einem Quadratmeterpreis von knapp 3000 Euro fünfmal so teuer wie Augsburg. In Ingolstadt zahlen Käufer gut 880 Euro, in Kempten und Neu-Ulm etwa die Hälfte. Der IVD hat für seine Studie die Immobilienpreise in rund 370 deutschen Städten und Gemeinden ausgewertet.
Warum die Preise in den einzelnen Regionen stark variieren, erläutert Silvia Böhm, Referentin für Wohnungs- und Vermögenspolitik der Bausparkasse der Sparkassen (LBS): Einerseits würden viele Leute in Ballungsräume wie beispielsweise Augsburg oder München ziehen. „Da gibt es Arbeitsplätze und Industrie. Der Wohnraum ist aber knapp“, sagt Böhm. Diese Entwicklung treibe die Immobilienpreise in die Höhe.
Andererseits gebe es auch sogenannte „Schrumpfungsregionen“im ländlichen Raum. Dort fehlten ausreichend Arbeitsplätze und die Gegend könnte für den ein oder anderen unattraktiv erscheinen. Deshalb seien die Immobilienpreise in solchen Regionen niedriger. Die immensen Preise in München „spiegeln die Knappheit der Immobilien wider“, sagt Silvia Böhm. „Die Bautätigkeit hält mit der Nachfrage nicht Schritt. Sie hinkt hinterher“, ergänzt sie. Trotz der großen Nachfrage nach Wohnraum und den hohen Preisen würde sie nicht von einer Immobilienblase, also einer Überbewertung von Immobilien, sprechen. Eher von einer „Übertreibung am Markt“. Der Trend zu steigenden Preisen, der 2010 begann, setzt sich also fort.
Im vergangenen Jahr sind Böhm zufolge knapp 250000 Immobilien in Deutschland fertiggestellt worden. Um die große Nachfrage zu decken, hätte es allerdings bis zu 400000 gebraucht. Der fehlende Wohnraum lasse sich nicht so schnell beheben, sagt Böhm. Ihrer Einschätzung nach wird Wohnen in den nächsten fünf bis zehn Jahren noch teurer.
Wer den Traum von den eigenen vier Wänden trotz der steigenden Preise nicht aufgeben will, kann laut dem Immobilienverband in ein günstigeres investieren. Günstig ist aber relativ, denn in München kosten etwa 100 Quadratmeter für ein Reihenhaus ohne Garage dennoch 750000 Euro. Vergleichsweise günstig sind Augsburg, Erlangen, Kempten und Neu-Ulm. Die Preise liegen zwischen rund 300000 und 400000 Euro. Günstig in Bayern ist Coburg mit 175000 Euro für ein Reihenhaus.
Schockbilder auf Zigaretten scheinen zu wirken
Nach der Einführung von Schockfotos und größeren Warnhinweisen auf Zigarettenschachteln ist der Absatz von Tabakwaren gesunken. Im dritten Quartal wurden in Deutschland 11,3 Prozent weniger Zigaretten versteuert als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Auch der Absatz von Zigarren und Zigarillos sowie die Menge des versteuerten Feinschnitts zum Selbstdrehen gingen zurück.
Samsung will Zulieferer entschädigen
Wegen des Produktionsstopps für sein Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 will Samsung an die betroffenen Zulieferer Schadenersatz leisten. Auch werde erwogen, den Firmen Aufträge für andere Smartphones zu geben, teilte der Technologie-Riese aus Südkorea mit. Die Zahlungen beträfen alle Hersteller, die Komponenten für das Note 7 geliefert hätten. Berichten zufolge geht es um Entschädigungen in Höhe von umgerechnet 241,6 Millionen Euro.