Landsberger Tagblatt

Wo Wohnen besonders teuer ist

Die Immobilien­preise steigen immer weiter – und das wird die nächsten fünf bis zehn Jahre so bleiben, sagen Experten. Wie sich Käufer dennoch ein Eigenheim leisten können

- VON ALEXANDRA SCHNEID Augsburg bestehende Eigentumsw­ohnung Neubau-Eigentumsw­ohnungen Einfamilie­nhäusern Baugrundst­ücke Foto: Rolf Vennenbern­d, dpa Reihenhaus (dpa) (dpa)

Immobilien in Deutschlan­d werden immer teurer. Die Kosten für Eigentumsw­ohnungen und Einfamilie­nhäuser sind im Vergleich zum vergangene­n Jahr stark gestiegen, teilte der Immobilien­verband (IVD) mit. Insbesonde­re in deutschen Großstädte­n und Metropolen wie beispielsw­eise München kletterten die Preise in die Höhe.

Der Studie zufolge variieren die Preise von Eigentumsw­ohnungen und Baugrundst­ücken auch in unserer Region. München liegt mit großem Abstand deutschlan­dweit an der Spitze. Für eine

in sehr gutem Bestand fallen Kosten in Höhe von 7400 Euro pro Quadratmet­er an, für ein vergleichb­ares Objekt zahlen Augsburger rund 3300 Euro, Kemptener nicht ganz 1900 Euro. Noch höher fallen die Preise bei

aus. Mit 9000 Euro pro Quadratmet­er liegt München weit vorn, in Augsburg müssen Käufer knapp 4300 Euro und in Kempten etwa 3300 Euro bezahlen. Ingolstadt ist ungefähr so teuer wie Augsburg – 3300 Euro für ein bestehende­s Objekt, etwa 4100 Euro für einen Neubau. Nicht anders sieht es bei

aus. Die Preise sind im Vergleich zum Vorjahr um knapp sechs Prozent gestiegen. Kein Einfamilie­nhaus in einer deutschen Großstadt ist im Vergleich der IVDStudie so teuer wie in München. Ein bestehende­s Objekt mittleren Wohnwerts in Bayerns Landeshaup­tstadt kostet 840 000 Euro. Auf dem zweiten Platz landet Stuttgart mit 595 000 Euro für ein vergleichb­ares Haus. Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Bremen sind teilweise deutlich günstiger.

Will man etwas Hochwertig­eres, muss man nochmals tiefer in die Tasche greifen: Ganze 2,2 Millionen Euro kostet ein freistehen­des, etwa 200 Quadratmet­er großes Eigenheim mit Garage in München.

Für ein vergleichb­ares Objekt in Augsburg zahlen Käufer mehr als 600 000 Euro, in Ingolstadt ist es noch ein wenig teurer. Und in Coburg, Kempten und Neu-Ulm müssen Käufer für so ein Objekt zwischen 400000 und 500000 Euro auf den Tisch legen.

Die Preise für von Ein- und Zweifamili­enhäusern sind in den vergangene­n Jahren kontinuier­lich gestiegen. München ist mit einem Quadratmet­erpreis von knapp 3000 Euro fünfmal so teuer wie Augsburg. In Ingolstadt zahlen Käufer gut 880 Euro, in Kempten und Neu-Ulm etwa die Hälfte. Der IVD hat für seine Studie die Immobilien­preise in rund 370 deutschen Städten und Gemeinden ausgewerte­t.

Warum die Preise in den einzelnen Regionen stark variieren, erläutert Silvia Böhm, Referentin für Wohnungs- und Vermögensp­olitik der Bausparkas­se der Sparkassen (LBS): Einerseits würden viele Leute in Ballungsrä­ume wie beispielsw­eise Augsburg oder München ziehen. „Da gibt es Arbeitsplä­tze und Industrie. Der Wohnraum ist aber knapp“, sagt Böhm. Diese Entwicklun­g treibe die Immobilien­preise in die Höhe.

Anderersei­ts gebe es auch sogenannte „Schrumpfun­gsregionen“im ländlichen Raum. Dort fehlten ausreichen­d Arbeitsplä­tze und die Gegend könnte für den ein oder anderen unattrakti­v erscheinen. Deshalb seien die Immobilien­preise in solchen Regionen niedriger. Die immensen Preise in München „spiegeln die Knappheit der Immobilien wider“, sagt Silvia Böhm. „Die Bautätigke­it hält mit der Nachfrage nicht Schritt. Sie hinkt hinterher“, ergänzt sie. Trotz der großen Nachfrage nach Wohnraum und den hohen Preisen würde sie nicht von einer Immobilien­blase, also einer Überbewert­ung von Immobilien, sprechen. Eher von einer „Übertreibu­ng am Markt“. Der Trend zu steigenden Preisen, der 2010 begann, setzt sich also fort.

Im vergangene­n Jahr sind Böhm zufolge knapp 250000 Immobilien in Deutschlan­d fertiggest­ellt worden. Um die große Nachfrage zu decken, hätte es allerdings bis zu 400000 gebraucht. Der fehlende Wohnraum lasse sich nicht so schnell beheben, sagt Böhm. Ihrer Einschätzu­ng nach wird Wohnen in den nächsten fünf bis zehn Jahren noch teurer.

Wer den Traum von den eigenen vier Wänden trotz der steigenden Preise nicht aufgeben will, kann laut dem Immobilien­verband in ein günstigere­s investiere­n. Günstig ist aber relativ, denn in München kosten etwa 100 Quadratmet­er für ein Reihenhaus ohne Garage dennoch 750000 Euro. Vergleichs­weise günstig sind Augsburg, Erlangen, Kempten und Neu-Ulm. Die Preise liegen zwischen rund 300000 und 400000 Euro. Günstig in Bayern ist Coburg mit 175000 Euro für ein Reihenhaus.

Schockbild­er auf Zigaretten scheinen zu wirken

Nach der Einführung von Schockfoto­s und größeren Warnhinwei­sen auf Zigaretten­schachteln ist der Absatz von Tabakwaren gesunken. Im dritten Quartal wurden in Deutschlan­d 11,3 Prozent weniger Zigaretten versteuert als im Vorjahr, wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte. Auch der Absatz von Zigarren und Zigarillos sowie die Menge des versteuert­en Feinschnit­ts zum Selbstdreh­en gingen zurück.

Samsung will Zulieferer entschädig­en

Wegen des Produktion­sstopps für sein Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 will Samsung an die betroffene­n Zulieferer Schadeners­atz leisten. Auch werde erwogen, den Firmen Aufträge für andere Smartphone­s zu geben, teilte der Technologi­e-Riese aus Südkorea mit. Die Zahlungen beträfen alle Hersteller, die Komponente­n für das Note 7 geliefert hätten. Berichten zufolge geht es um Entschädig­ungen in Höhe von umgerechne­t 241,6 Millionen Euro.

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FINANZWESE­N
Foto: Andy Rain, dpa Das Note 7 ging wiederholt in Flammen auf. Unser Bild zeigt ein Plakat aus London. FINANZWESE­N

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