„Geld, Macht, Kunst“
Arte zeigt Doku über die milliardenschwere Kunstmarktmaschine
Gier und Glamour, Macht und Betrug – der Kunstmarkt ist verschwiegen und lässt sich ungern in die Karten schauen. Eine Arte-Doku lüftet den Schleier über dem Milliardengeschäft mit Kunst ein wenig.
Einen Blick in das Innere des internationalen Kunstmarkts wirft die Journalistin Martina Müller in der knapp einstündigen Doku „Geld, Macht, Kunst“, die heute ab 22.25 Uhr bei Arte läuft. Natürlich werde in Kunst nicht nur sauberes Geld angelegt, sondern auch „viel graues und schwarzes Geld, was wiederum Verschwiegenheit fördert“, sagt Stephan Berg, Direktor des Kunstmuseums Bonn, vor der Kamera.
„Kunst ist zur Ware geworden“, sagt der Galerist Michael Schultz. Der Künstler Hans-Peter Feldmann verballhornt den Kunstmarkt, indem er George Washington auf der Ein-Dollar-Note eine rote ClownNase malt. „So einfach ist Kunst“, sagt Feldmann. So einfach, so teuer: Die Wand auf einer angesagten Kunstmesse sei manchmal schon teurer als das Bild, sagt der Galerist. Die Preise auf dem Kunstmarkt ziehen auch Betrüger an. Für rund 120 Millionen Euro verkaufte der Kunsthändler Helge Achenbach dem Aldi-Erben Berthold Albrecht Kunst und Oldtimer. 20 Millionen soll Achenbach zu Unrecht kassiert haben. Dafür verurteilte ihn ein Gericht zu sechs Jahren Knast.
Wo sich das Millionenrad immer schneller dreht, bleibt der Film sachlich. Zwar bringt die Doku keine neuen Enthüllungen, aber Müller untersucht jedes Rädchen, das die Maschine Kunst in Gang hält. „Wir können in diesen Märkten überhaupt nicht mehr mithalten“, sagt Museumsdirektor Berg.