„Wir werden dich nie vergessen“
Abschied von dem überraschend verstorbenen Memminger Oberbürgermeister
In einer ökumenischen Trauerfeier haben gestern Mittag Familie, Freunde und Weggefährten Abschied von Markus Kennerknecht genommen. Der Memminger Oberbürgermeister hatte genau eine Woche zuvor beim Joggen in seiner Heimatgemeinde Durach (Oberallgäu) eine tödliche Herzattacke erlitten. Der 46-Jährige war erst seit 38 Tagen Chef im Memminger Rathaus gewesen.
„Einfach unerklärlich“nannte der katholische Geistliche Ludwig Waldmüller den überraschenden Tod des zweifachen Familienvaters. „Wer rechnet schon damit, dass ein so sportlicher und dynamischer Mann plötzlich aus dem Leben gerissen wird?“Dass so viele Menschen in die Kirche in Durach gekommen waren, sei gut. Es gehe darum, sich gegenseitig zu trösten, zu stützen und gemeinsam zu trauern. Die Pfarrkirche war mit 600 Menschen voll besetzt, darunter waren viele Politiker aus der Region. „Er hatte so viele Ideen und war voller Tatendrang“, sagte der evangelische Pfarrer Martin Weinreich über Kennerknecht. Der Verstorbene habe immer neue Herausforderungen gesucht und sei ein sehr aktiver Mensch gewesen.
Die Stadt Memmingen stehe „durch die Wucht dieses Schicksalsschlages“unter Schock, schilderte Kennerknechts Vorgänger Ivo Holzinger, der der Familie „das persönliche Mitgefühl“des SPD-Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel überbrachte. Weiter sagte er, er habe „einen Freund und politischen Hoffnungsträger“verloren.
Auf zwei Bildschirmen wurden zu den Klängen von „Over the Rainbow“Fotos des Verstorbenen gezeigt: als Familienmensch mit seiner Frau und den beiden Töchtern, als Sportler beim Mountainbiken, beim Skifahren oder im Freundeskreis in glücklichen Stunden. „Was bleibt, sind Erinnerungen“, verlas Pfarrer Weinreich den Brief eines Freundes des Verstobenen. Dieser endete: „Kenne, wir werden dich nie vergessen.“Der Rockklassiker „Knockin’ on Heaven’s Door“erklang, als der Sarg aus der Kirche getragen wurde.
Junger Mann „surft“auf Trittbrett von Regionalzug
Leichfertig sein Leben aufs Spiel setzte ein unbekannter junger Mann, der am Dienstag auf dem Trittbrett einer Regionalbahn von Ingolstadt nach Baar-Ebenhausen mitfuhr. Laut Bundespolizei hatte der Lokführer eines Gegenzuges den „Surfer“gesehen und die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn verständigt. Die Züge erreichen auf diesem neun Kilometer langen Streckenabschnitt bis zu Tempo 160. Der Mann entkam beim planmäßigen Halt in Baar-Ebenhausen unerkannt. Die Bundespolizei hat jetzt ein Bußgeldverfahren wegen dieser Betriebsstörung eingeleitet.
Frau schießt auf zwei Asylbewerber
Eine 34-Jährige hat am Dienstag in Nördlingen (Donau-Ries) mit einer Schreckschusspistole auf zwei Asylbewerber geschossen. Die Frau steuerte unter Drogeneinfluss mit ihrem Auto eine Unterkunft in einem Gewerbegebiet an und feuerte durch die heruntergelassenen Fenster ihres Wagens auf einen 21-Jährigen sowie einen 33-Jährigen. Beide blieben unverletzt. Bei der Tat handelt es sich offenbar um einen Racheakt. Angeblich hatte sie ein Mann aus der Unterkunft sexuell belästigt, behauptet die Frau. Die Kripo Dillingen ermittelt. Die 34-Jährige wurde ins Bezirksklinikum Donauwörth eingewiesen.