Der Kalender ist schon jetzt randvoll
Was Oberbürgermeister Mathais Neuner von 2017 erwartet
Es bedarf keiner außergewöhnlich ausgeprägten Fantasie, um zu erkennen, dass sich die Intensität in der Entwicklung Landsberger Themen im neuen Jahr nach einem durchaus schon temperamentvollen 2016 noch weiter erhöhen dürfte. Urbanes Leben am Papierbach, Obdachlosenunterkünfte in der Jahnstraße, sonstiger Wohnungsbau, Museums- und andere Nutzungskonzepte für städtische Einrichtungen und Liegenschaften machen dabei nur einen Teil der Aufgaben aus, die zukunftssichernd und nachhaltig für die Bevölkerung abgearbeitet werden müssen.
Ein Manuskript benötigt Oberbürgermeister Mathias Neuner dabei nicht, wenn er die anstehenden Aufgaben aufzählt. Die Themen der Agenda 2017 sprudeln nur so aus ihm heraus. So steht der Satzungsbeschluss und das folgende Baurecht für das Quartiersprojekt „Urbanes Leben am Papierbach“(ULP) unmittelbar für den Februar bevor. Die Bauherrn dürften die ersten Anträge für die zum Abbruch vorgesehenen ehemaligen Fabrikgebäude längst vorbereitet haben.
Gleichzeitig setzt aber das Urbane Leben eine Reihe weiterer Entwicklungen innerhalb der Stadtgrenzen in Gang. So wird bereits in den kommenden Monaten die Planung für ein neues Jugendzentrum an der Lechstraße beginnen, da der alte Standort an der Spöttinger Straße für den Neubau einer Kindertagesstätte benötigt wird. Dieses Thema der Kinderbetreuung sieht Neuner ohnehin auf einem guten Weg: „Damit schaffen wir langfristig Planungssicherheit für die Eltern.“
ULP ist aber nicht das einzige Wohnquartier, das Landsbergs Einwohnerzahl mittelfristig um prognostizierte über 5000 Bürger anwachsen lässt. „Die Stadt entwickelt im Osten den Reischer Talweg und im Westen an der Erpftinger Straße.“Dazu und darüber hinaus seien Grundstückkäufe in Millionen-Euro-Höhe auch in Zukunft weiter notwendig. Etwas länger dauern werden wohl die angekündigten Wohnbebauungen in der Pfetten- straße und der Ahornallee – auch, da die Stadt in diesen Fällen eine Kooperation mit dem Freistaat Bayern unterhält. OB Neuner: „Diese Projekte haben für uns nicht die unbedingte Priorität.“
In unmittelbarem Zusammenhang mit ULP ist der bevorstehende Neubau einer Fußgänger- und Radwegebrücke über den Lech zu sehen, der ein wichtiger Baustein in der Verbindung der Ost- und Westteile der Stadt sein wird. Ein erster Architekten-Wettbewerb wurde noch 2016 abgeschlossen, nun geht es in die Umsetzung. Damit werde ein „Radschnellweg“innerhalb der Stadt geschaffen, für Mathias Neuner ein weiteres persönliches Ziel für die kommenden Jahre. „Inzwischen sehe ich das auch so, dass wir die Stadt durchaus fahrradfreundlicher gestalten könnten.“
In gleichem Atemzug nennt der OB daher auch den mehrfach verschobenen Umbau der Neuen Bergstraße, der nun 2017 über die Bühne gehen solle, um dadurch die autofreie Anbindung des Ostteils an die Innenstadt sicherer zu gestalten und zu verbessern.
Viel Fingerspitzengefühl und Fantasie wird die zeitnahe Lösung der weiteren Nutzung städtischer Gebäude notwendig machen: Soll der Schlossberg weiterhin als Schule oder gar als Hotel genutzt werden? Wo findet das teilweise nicht zu nutzende Stadtmuseum eine neue Heimat, wobei ein Gutachter den bisherigen Standort überraschenderweise als doch geeignet identifizierte. Das wiederum zieht aber eine – ohnehin notwendige – Sanierung des ehemaligen Jesuitengebäudes nach sich, das Heilig-Geist-Spital wird unabhängig davon ohnehin einer neuen Verwendung zugeführt.
Außerdem muss noch das Bayertor fertiggestellt, die Zukunft von Vorder- und Hinteranger will überdacht werden. Kämmerer Peter Jung wartet unter anderem auf eine Neufassung der Straßenausbaubeitragssatzung, der Landkreis möchte mit dem Landratsamt ans Penzinger Feld umziehen und wird dort eine weitere städtebauliche Folgediskussion auslösen. Dazu kommt die mit vielen dieser Projekte in unmittelbarem Zusammenhang stehende Verkehrsproblematik, die es zu bearbeiten und zu lösen gilt – ruhig oder langweilig werden die kommenden zwölf Monate daher sicher nicht werden.