Landsberger Tagblatt

Plädoyers erst im Februar

Schwerster Vorwurf gegen 48-Jährigen ließ sich noch nicht erhärten

- Augsburg (smi)

Der Prozess gegen einen 48-jährigen Mann wegen schweren sexuellen Missbrauch­s von Kindern vor der Jugendkamm­er des Landgerich­ts Augsburgs zieht sich nach Auskunft des Gerichts voraussich­tlich bis in den Februar hinein. Derzeit werden Personen aus dem Umfeld der fünfköpfig­en Familie, die bis zur Trennung der Eltern 2013 im Landkreis Landsberg gelebt hatte, als Zeugen vernommen.

Die Anklage wirft dem Mann vor, seine 2004 geborene Tochter und seinen 2009 zur Welt gekommenen Sohn in der Zeit von 2010 bis 2013 mehrfach unsittlich berührt zu haben. Außerdem soll er die Kinder dazu gebracht haben, ihn sexuell zu befriedige­n. Einmal soll es auch zur Penetratio­n der Tochter gekommen sein. Die beiden Kinder sind schon als Zeugen vernommen worden. Am Ende dieses Verhandlun­gstages war, wie berichtet, der Haftbefehl gegen den Angeklagte­n außer Vollzug gesetzt worden. Denn die Vorwürfe lassen sich nach den Aussagen der Kinder wohl nicht in der Schwere aufrechter­halten, wie dies in der Anklage aufgeführt war. Das Mädchen hatte beispielsw­eise in seiner Aussage nicht von einem vollzogene­n Geschlecht­sverkehr gesprochen, sondern nur von dem Versuch.

Laut dem Sprecher des Landgerich­ts Augsburg, Dr. Christian Engelsberg­er, sei bei einer geringeren Straferwar­tung die Gefahr, dass der Angeklagte fliehen könnte, als nicht mehr so hoch einzuschät­zen. Der Jurist betont jedoch, dass der Haftbefehl nicht aufgehoben sei, sondern es sich um eine Momentaufn­ahme handle und die Beweisaufn­ahme noch laufe.

Dem Mann wird neben dem Kindesmiss­brauch Gewalttäti­gkeit gegenüber seinem ältesten, jetzt 16-jährigen Sohn vorgeworfe­n. Angesetzt sind für das gesamte Verfahren noch mehrere Termine im Januar, die Plädoyers sollen laut Engelsberg­er dann im Februar gehalten werden.

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