Vieles dreht sich um den Fliegerhorst
Wie geht es mit dem Areal weiter? In Penzing setzt man sich damit massiv auseinander
„Wir haben viel erreicht, aber noch viel vor.“Bürgermeister Johannes Erhard, der damit das abgelaufene Schaltjahr 2016 und das noch junge Jahr 2017 in den Blick genommen hat, schaut zunächst mit Genugtuung auf das sanierte Rathaus mit seinem wohlgestalteten Vorplatz. Für ihn nicht nur die „Visitenkarte“der Gemeinde, sondern auch ein wichtiges Domizil für die Verwaltung und die kommunalpolitischen Entscheidungsträger Penzings.
Viel Arbeit und Ärger verursachte 2016 der Ausbau der innerörtlichen Pfettenstraße. Stichwort: Straßenausbaubeiträge. Erhard: „Ich finde es schade, dass mir von den betroffenen Anliegern dieses Thema persönlich übel genommen wurde.“Tatsächlich sei es so, dass sich in diesem Fall die Gemeinde – und mit ihr Gemeinderat und Verwaltung an die geltenden Gesetze halten müsse. „Diese neue Regelung der wiederkehrenden Beiträge passt auf Penzing und seine Ortsteile einfach nicht. Auch wenn dieser Abrechnungsmodus von einer anderen Landkreisgemeinde aufgrund einer ganz anderen Situation angewendet wird.“Weil das vor Ort aber nicht der Fall sei, habe der Gemeinderat Penzing beschlossen, die wiederkehrenden Beiträge nicht einzuführen. Einen „erheblichen Arbeitsaufwand“erforderte 2016 die Aufstellung eines Städtebaulichen Ent- wicklungsgutachtens für Penzing sowie die Planung und Finanzierungsvereinbarung der Dorferneuerung in den Ortsteilen Epfenhausen, Oberbergen, Ramsach und Untermühlhausen. Dazu Bürgermeister Erhard: „Das mag dem einen oder anderen Betroffenen sicherlich zu langsam gehen. Aber die jeweils genehmigten Maßnahmen werden bewältigt. Schließlich müssen sie auch finanzierbar sein.“Eben deswegen mit kleinen Schritten begonnen, wenngleich eine Dorferneuerung mindestens 15 Jahre in Anspruch nehme, „was einen langen Atem braucht“.
Als den „aufwendigsten Arbeitsanteil“und die „größte Herausforderung“bezeichnet Erhard jedoch die sogenannte Konversion des Fliegerhorstes. Dazu seine Vorstellung über den räumlichen Vollzug des 245 Hektar großen Areals: „Dass sich der Ort Penzing nach Westen in Richtung Fliegerhorst in Form einer Wohnbebauung ausdehnt. Also auf einer Fläche, die der Gemeinde gehört und damit größtenteils auch im Preis mitgestalten kann. Aber auch, dass sich unser Gewerbegebiet für heimisches Kleingewerbe noch erweitern lässt.“Eine weitere Überlegung des Gemeindechefs ist, südlich der Startbahn vorhandene Flächen „möglicherweise an die Landwirtwerde schaft zurückzugeben – zumindest in einem Pachtverhältnis“. Denn damit sichere sich die Gemeinde diese Grundstücke für eine spätere Nutzung.
Verfügbare Flächen könnten zudem von einem Start-up-Unternehmen oder einem größeren Investor mit der Auflage zur Verfügung gestellt werden, „auch die Gebäude zu übernehmen, die denkmalgeschützt sind“. Seine Überlegungen dazu konzentrierte der Penzinger Rathauschef auf solche Firmen, „die vor Ort auch Arbeitsplätze schaffen. Es muss das Verhältnis von Flächenverbrauch und Arbeitsplätzen passen.“Erhard weiter: „Und die dazugehörige Infrastruktur muss in Zusammenarbeit mit den Kommunen um uns herum passieren. Denn das Fliegerhorstgelände muss auf der West- oder Südseite an die Autobahn angeschlossen werden.“Es könne nämlich nicht sein, dass der gesamte Straßenverkehr über den Ort Penzing verlaufe. „Und dazu brauchen wir die Stadt Landsberg und die Marktgemeinde Kaufering. Mit beiden Nachbarkommunen werde ich mich austauschen, wie man diese notwendige Infrastruktur am besten verwirklichen kann.“Persönliche Animositäten müssten dabei hintangestellt werden. Im Vordergrund müssten der wirtschaftliche Aspekt und die Nutzung des Geländes stehen, betont Erhard. Das Jahr 2017 stehe auch im Zeichen der Errichtung des neuen Bauhofs an der Penzinger Stillerhofstraße.