Meilensteine im Wittelsbacher Land
Interview mit Landrat Dr. Klaus Metzger zu den Baumaßnahmen im Landkreis Aichach-Friedberg
Landkreis Aichach-Friedberg wird kräftig in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Landrat Dr. Klaus Metzger spricht im Interview zu den Hintergründen, Herausforderungen und Zielen.
Der Neubau des Krankenhauses Aichach geht zügig voran, im Frühjahr 2018 soll die Eröffnung sein. Welche Bedeutung hat der Neubau für die Region und welche Hürden galt es zu überwinden? Dr. Klaus Metzger: Dabei handelt es sich um eines der größten Infrastrukturvorhaben des Landkreises. Das moderne Gesundheitszentrum gewährleistet eine hohe medizinische, wohnortnahe Versorgung. Mit dem Teilersatzneubau für 137 Patienten sichert es weiter die Zukunftsfähigkeit der Region. Da sich die Rahmenbedingungen für Krankenhäuser leider permanent verschlechtern, muss der Landkreis, der hier zugleich als Bauträger auftritt, wohl auch zukünftig Geld zuschießen. Hier heißt es alle Kräfte und Anstrengungen zu bündeln, damit die Kliniken an der Paar erfolgreich bleiben.
Der Landkreis bringt auch seine Schulen auf Vordermann. Welche Versorgungslücken wurden damit geschlossen, was ist darüber hinaus noch zu tun? Dr. Metzger: Wir benötigen mehr Räume. Mit dem neuen Meringer Gymnasium gehen wir für unsere Schüler und Schülerinnen einen wichtigen Schritt nach vorne. Es schafft einen Lern- und Lebensraum für eine zeitgemäße Pädagogik, nachhaltiges Lernen, Persönlichkeitsbildung und ein gutes Miteinander. Pünktlich zum Schulbeginn im Herbst 2016 wurde das neue Schulgebäude, ein architektonisches Highlight, eröffnet. Auch für die Realschule Affing und das Gymnasium sowie die Vinzenz-PallottiSchule in Friedberg wird gebaut, saIm niert beziehungsweise ertüchtigt. Für weitere Projekte, wie die FOS/ BOS Friedberg oder einen Erweiterungsbau für das Landratsamt, laufen bereits Machbarkeitsstudien.
Für den Landkreis wirkt sich sicherlich auch der sechsspurige Ausbau der A 8 und der derzeit laufende vierspurige Ausbau der B 300 zwischen Aichach und Dasing positiv aus, auch mit Blick auf Neuansiedlungen. Aber wie sieht es mit Entwicklungen jenseits der großen Achsen aus – bleiben dort Gebiete sozusagen „auf der Strecke“?
Dr. Metzger: Auch in dezentralen Lagen wird investiert. Zum Beispiel entsteht auf einer Gesamtfläche von 10000 Quadratmetern im Gewerbegebiet „Nord-West Motzenhofen“, im Gemeindegebiet Hollenbach, das neue landwirtschaftliche Waren-Lagerhaus der Raiffeisenbanken Aindling und Rehling. Die Gesamtinvestition liegt bei rund sechs Millionen Euro. Damit schaffen sich die Raiffeisenbanken die Grundlage, um langfristig am Markt zu bestehen. Auch werden Maßnahmen aus dem Entwicklungsprogramm des Ländlichen Raumes für die gemeindliche Innenentwicklung genutzt: Über das Programm „LEADER“, dessen Abwicklung im Landkreis der Wittelsbacher Land e.V. betreut, wird die Siedlungsentwicklung unterstützt. So wird beispielsweise die Ecknach in der Adelzhausener Mit- te zukünftig erlebbar gemacht. Auch die Dorferneuerung fördert: Im Rieder Ortsteil Hörmannsberg wird zum Beispiel eine neue Ortsmitte gestaltet.
Was erhoffen Sie sich für die Zukunft?
Dr. Metzger: Die Bildungsentwicklung, medizinische Versorgung und Straßensanierungen sind wichtige Eckpfeiler der Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Zugleich geht es um eine ausgewogene Entwicklung unseres gesamten Landkreises, damit Wachstum nachhaltig gefördert wird. Alle Kräfte müssen weiterhin an einem Strang ziehen, dann können Themen, die einen auch zukünftig stark beanspruchen, so erfolgreich gemeistert werden. Das Interview führte Andreas Thiel, Geschäftsführer der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH.