Militärisches zum Start ins neue Jahr
Musik Beim Neujahrskonzert in Hofstetten genießen die Besucher Hörgenuss und Spaß
Hofstetten Dass Blasmusik viel mit Freude und guter Stimmung zu tun hat, das bewies der Musikverein Hofstetten-Hagenheim bei seinem Neujahrskonzert in der geschmückten Mehrzweckhalle. Denn wie bei der Serenade zum 30-jährigen Bestehen des Musikvereins im vergangenen Herbst gelang es dem Ensemble unter der Leitung ihres jungen Dirigenten Sebastian Schwarz auch diesmal, das Publikum mit ausdrucksstarken und schwungvollen Melodien zu begeistern.
Angereichert mit informativen und humorvollen Einblicken in historische Hintergründe der vorgetragenen Tonwerke und deren Komponisten, – aber auch in das mitunter recht vitale „Innenleben“des Musikvereins bei den Proben erzeugten die Moderatoren Katrin Dietmaier und Hubert Tagwerker von Beginn an Freude und gute Laune unter den Zuhörern. Der facettenreiche Melodienreigen mit vorwiegend neu einstudierten Kompositionen begann mit dem Marsch „Kaiserin Sissi“, um nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Michael Mösl musikalisch in den „Blumenwalzer“von Franz Bummerl einzutauchen. Nach diesem harmonischen Dreivierteltakt hatten – zumindest musikalisch – die Waffen das Sagen: Denn mit „The Battle of Varlar“von Rob Goorhuis erinnerte der Klangkörper mit Trommelwirbel und kräftigen Paukenschlägen an eine Schlacht, die bis zum siegreichen Ende nicht nur Säbelgerassel, sondern auch das Wehklagen der verwundeten Soldaten widerspiegelte. Tongewaltig und mit einem großen Spannungsbogen, aber auch mit weichen Passagen ging es weiter mit „La Storia“– einer monumentalen Filmmusik von Jacob de Haan. Angesichts der perfekten Inszenierung dieses musikalischen Epos sagte Katrin Dietmaier humorvoll: „Wenn Sie mal einen Film machen...wir haben dazu die passende Musik.“
Bevor danach Bernhard Weinberger, Bezirksleiter des Musikbezirks Lech-Ammersee im Musikbund von Ober- und Niederbayern, zusammen mit den Vorstandsmitgliedern Michael Mösl und Svenja Zöpf die Ehrung langjähriger Mitgliedern sowie erfolgreicher Jungmusiker vollzog, sagte er: „Die vergrößerte Bühne beweist die gute Jugendarbeit im Musikverein Hofstetten und Hagenheim. Denn es werden dort immer mehr.“
Den Schlussakkord vor der Pause markierte der Marsch „Unter dem Doppeladler“, den der österreichische „Marschkönig“Joseph Franz Rundel 1893 in wohllautende Töne gesetzt hatte. Für einen humorvollen Kracher sorgte daraufhin Katrin Dietmaier, die den zunächst erstaunten, dann aber lachenden Gästen zurief: „Und somit gebe ich das Kommando: Im Gleichschritt Marsch in die Pause. Und in 20 Minuten in geschlossenen Reihen zurück in den Konzertsaal!“
Den zweiten Teil des Konzertabends eröffneten die Musiker mit dem Konzertmarsch „Salemonia“aus der Feder des zeitgenössischen schwäbischen Komponisten Kurt Gäble. Dem nachfolgenden Konzertwerk „Ross Roy“von Jacob de Haan schloss sich die Polka „Von Freund zu Freund“von Martin Scharnagl an. Den offiziellen Schluss des Neujahrskonzerts 2017 sollte zwar der „Abschiedswalzer“von Karel Vacel besiegeln. Doch das anhaltende Klatschen der begeisterten Konzertbesucher konnten Dirigent Schwarz und seine 40 Musiker nur mit einer Polka und einem Marsch beenden. Nach den beiden Zugaben hoben die Interpreten als Zeichen der Verbundenheit mit dem Publikum ihre Instrumente in die Höhe und verabschiedeten sich so mit dem obligatorischen Musikergruß.
Mit Urkunden und Ehrennadeln wurden ausgezeichnet für 15-jährige Mitgliedschaft: Claudia Zöpf und Svenja Zöpf; für 25 Jahre: Andreas Schiegg; für zehn Jahre: Sara Jost, Marianne Rotthat, Patrick Probst, Philipp Swik. Für die erfolgreich absolvierte Juniorprüfung wurden geehrt: Paul Jost, Elisabeth Schiegg, Sophia Schwalb.