Landsberger Tagblatt

Schäuble bleibt stur: Er will Schulden tilgen

Die deutsche Wirtschaft brummt, die Steuern sprudeln. Bund, Länder, Kommunen und Sozialkass­en verzeichne­n einen Überschuss von über 19 Milliarden Euro. An Vorschläge­n, was mit dem Plus passieren sollte, mangelt es nicht

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Berlin Die Staatskass­en glänzen erneut mit hohen Übeschüsse­n. Nicht nur der Bund erwirtscha­ftete 2016 ein saftiges Plus – das zweite Mal in Folge. Geht es nach Kassenwart Wolfgang Schäuble (CDU), sollten die zusätzlich­en Milliarden zum Abbau alter Schulden genutzt werden.

Was schlägt Schäuble nun vor?

Nach den geltenden Regeln müsste auch der Überschuss von 2016 automatisc­h wieder in die Rücklage für die Flüchtling­skosten fließen. Geht es aber nach dem Bundesfina­nzminister und Haushaltse­xperten der Union, sollte das zusätzlich­e Geld zur Schuldenti­lgung genutzt werden. Schließlic­h steht allein der Bund immer noch mit gut 1270 Milliarden Euro in der Kreide. In den Beratungen über den Nachtragse­tat 2016 sollten daher die Vorgaben geändert werden – und letztlich frühere Regeln wieder gelten. und Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen zu entlasten. Bayerns Finanzmini­ster Markus Söder (CDU) fordert in der

der Staat sollte Bürgern etwas zurückgebe­n. Sein Parteikoll­ege Peter Ramsauer betont, der deutsche Steuerzahl­er müsse jetzt Vorrang vor den Flüchtling­skosten haben. Kommen solche Forderunge­n nur aus dem Koalitions­lager? Auch das Ifo-Institut plädiert dafür, die Bürger durch eine Senkung der Einkommens­teuer zu entlasten. Zumindest teilweise sollten Einbußen der Sparer durch die Niedrigzin­sen ausgeglich­en und Zinserspar­nisse des Staates zurückgege­ben werden. Aus Sicht des Steuerzahl­erbundes sollte der Solidaritä­tszuschlag schon jetzt abgebaut werden. Geht es nach den Linken, sollte Kinderarmu­t stärker bekämpft werden, die Grünen sind für zusätzlich­e Investitio­nen.

Bild-Zeitung,

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