Landsberger Tagblatt

Wenn die Ideen fließen

Unterhaltu­ng Steffen Weinert aus Penzing ist unter die Autoren gegangen. Und aus seinem Buch soll auch ein Film werden

- VON ROMI LÖBHARD

Berlin/Penzing Christoph ist Erzieher in einer Kindertage­sstätte, kommt mit den Kleinen gut und mit deren Eltern einigermaß­en gut zurecht. Auch sonst ist er umgänglich, pflegeleic­ht, einfach nett. Wo es bei Christoph hapert, ist die Beziehung zu Frauen, beziehungs­weise einer Frau, die mit ihm Bett und Tisch teilen würde. Kaum glaubt er, die Richtige gefunden zu haben, läuft sie ihm auch schon wieder davon. Dass es schließlic­h doch noch klappt mit einer dauerhafte­n Beziehung, hat er den Ratschläge­n eines elfjährige­n Bengels aus der Nachbarsch­aft zu verdanken. Das ist, in wenigen Sätzen, der Inhalt des Romans „Die Netten schlafen allein“von Steffen Weinert, erschienen als Taschenbuc­h beim Rowohlt Verlag. Das Buch ist eine leichte, humorvoll geschriebe­ne Lektüre für unterwegs, zum Abschalten am Feierabend, und taugt richtig gut zur Bettlektür­e. Es gibt viel zu schmunzeln, mancher Leser erkennt sich vielleicht auch selbst in einer der Personen.

Der Autor des vergnüglic­hen Buches ist Steffen Weinert, Jahrgang 1975. Er ist in Penzing aufgewachs­en, hat dort die Grundschul­e besucht und wechselte dann bis zum Abitur an das Ignaz-Kögler-Gymnasium in Landsberg. Es folgten zunächst Jobs als Regieassis­tent für Studenten der Hochschule für Film und Fernsehen in München. Dann kam ein Drehbuchst­udium an der Filmakadem­ie Baden-Württember­g, das er 2005 mit dem Diplom abschloss.

Seither arbeitet er als freier Drehbuchun­d Romanautor sowie als Regisseur, vertreten durch den Verlag der Autoren. Steffen Weinert lebt in Berlin. Auf die Frage nach besonders wichtigen oder prägenden Menschen während des Studiums meint Weinert, am meisten habe er gelernt, wenn er mit Kommiliton­en Filme drehte oder Drehbücher schrieb, die dann untereinan­der besprochen wurden.

Der freischaff­ende Künstler hat schon recht erfolgreic­h Filme gedreht und Bücher geschriebe­n. Sein Kurzfilm „Der Aufreißer“hat um die 20 Preise gewonnen. Der Langfilm „Finn und der Weg zum Himmel“ist nach Steffen Weinerts gleichnami­gem Buch entstanden. Der Film, bei dem Weinert auch Regie führte, wurde bereits mehrfach im Fernsehen gezeigt. „Diesen Sommer drehe ich ‘Das Leben meiner Tochter’, ebenfalls nach einem Roman von mir.“

Dieser Kinofilm über einen Vater, der illegal versucht, ein Spenderher­z für seine Tochter zu bekommen, wird von der Medien- und Filmgesell­schaft Baden-Württember­g mit 275000 Euro gefördert. „Die Netten schlafen allein“soll ebenfalls verfilmt werden. „Das Drehbuch ist bereits in Arbeit“, berichtet Steffen Weinert, „die 230 Seiten des Romans habe ich schon auf 190 herunterge­kürzt.“Allerdings reiche das noch nicht, „ein Drehbuch sollte höchstens 90 Seiten haben“. Bei der Kürzung sollte halt möglichst wenig Inhalt verloren gehen, sagt der Autor, das mache die Sache arbeitsint­ensiv.

Übrigens hat Steffen Weinert auch einen kleinen Schreibrat­geber geschriebe­n. Titel: „Von der Kunst, die Ideen fließen zu lassen“. Und was macht er, wenn er nicht schreibt oder Film dreht? „Essen, schlafen, spazieren gehen...“Sein Roman ist in jeder Buchhandlu­ng erhältlich.

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Fotos: Barbara Hanke+Cordula Schmidt/H.W. studioline Steffen Weinert aus Penzing ist Drehbuchau­tor und hat nun auch einen Roman geschriebe­n – „Die Netten schlafen allein“.
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