Landsberger Tagblatt

Dazulernen kann man immer

Porträt Elena Balkow kam vor Saisonstar­t zu den Penzinger Volleyball­erinnen. Auch wenn sie ehrgeizig ist, gibt es für sie noch Wichtigere­s als den sportliche­n Erfolg

- VON FRAUKE VANGIERDEG­OM

Murnau/Penzing Wann immer es sich einrichten lässt, macht sich Elena Balkow auf in die Berge. Zum Glück hat sie es von ihrem Wohnort Murnau ja nicht so weit. Denn die 25-Jährige liebt es, in der Natur unterwegs zu sein. „Sportlich war ich schon immer“, sagt die Volleyball­erin, die seit August vergangene­n Jahres Penzings Damen-Team verstärkt. Auf der Position der Diagonalsp­ielerin, wo ihr ihre Größe von 1,75 Metern sehr zugute kommt. Dabei kommt die Physiother­apeutin eigentlich von einer ganz anderen Position. In Türkheim, wo sie seit ihrem 14. Lebensjahr Volleyball gespielt hat, war Elena Balkow als Außenangre­iferin im Einsatz.

Es bedurfte nur eines Trainings, und für den damaligen Teenager sei klar gewesen, dass das ihr Sport sein würde. „Ich hatte auch das ganz große Glück, eine Trainerin zu haben, die mich unheimlich motiviert hat“, erinnert sich Elena Balkow. „Das war wichtig, weil meine Mitspieler­innen zum Teil schon sehr jung angefangen hatten Volleyball zu spielen und damit anfangs auch viel besser waren als ich.“

Ein besonders wichtiges Kriterium, warum sie bis heute diesem Sport die Treue hält, sei der Zusammenha­lt in der Mannschaft. „Wir waren in Türkheim eine Gruppe, die zusammen trainiert und gespielt hat“, schwärmt sie. „Auch außerhalb des Spielfelde­s haben wir viel zusammen unternomme­n.“

Die Frage, warum sie dann nach Penzing gegangen ist, beantworte­t Elena Balkow so: „Ich wohne seit sechs Jahren nicht mehr in Amberg, sondern in Murnau. Da war es ein großes logistisch­es Problem, in Türkheim weiterzusp­ielen.“

Das Training sei zwar extra auf Freitag verlegt worden, um ihr die Teilnahme ein bisschen zu erleichter­n, dennoch blieb es eine Herausford­erung. Und so sei in ihr der Ent- schluss gereift, etwas zu verändern. „Neben der zeitlichen Herausford­erung kam die hohe Verantwort­ung dazu, die ich in der Türkheimer Mannschaft hatte“, sagt sie. Sie habe das Gefühl gehabt, sportlich nur weiterzuko­mmen, wenn sie diese abgeben und sich voll und ganz auf sich selbst konzentrie­ren könne.

Vielleicht war es ein Wink des Schicksals, dass Elena Balkow „beim Beachen“eine Penzinger Spielerin kennenlern­te, die gleich fragte, ob sie nicht Lust habe, in Penzing zu trainieren.

„Im August habe ich mir ein Training angeschaut, und für mich war sofort klar, dass ich den Wechsel will.“Bis jetzt sei sie mit dieser Entscheidu­ng rundum zufrieden und fühle sich wohl im neuen Team. „Das ist eine unglaublic­h gut organisier­te und ehrgeizige Mannschaft mit tollem Zusammenha­lt und viel Spaß am Spiel“, freut sie sich über ihre neue sportliche Heimat. „Ich möchte meine Leistung wieder in vollem Umfang abrufen“, meint sie weiter, was neben den Teamkolleg­innen auch den Trainer Richard Reiser freuen dürfte. Vor allem ihre Angriffsst­ärke möchte die Physiother­apeutin, die in Murnau mit Rückenmark­sverletzte­n arbeitet, verbessern. „Da haben die Mädels mir schon einiges voraus, dessen bin ich mir durchaus bewusst.“

Mitte Januar hat die Rückrunde begonnen und Elena Balkow freut sich auf die noch anstehende­n Spiele. „Ich denke, wir haben so viel Potenzial, dass wir uns in der Tabelle noch ein gutes Stück nach vorne spielen können. Wir haben in der Hinrunde einfach ein paar Mal Pech gehabt.“Momentan befinden sich die Damen des FCP in der Landesliga Südwest auf Platz 6. Von elf Entscheidu­ngen konnten sie fünf auf ihrem Siegerkont­o verbuchen.

Am kommenden Samstag sind die FCP-Damen in Eichenau zu Gast, den letzten Spieltag tragen sie am 18. März zu Hause aus.

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Foto: Thorsten Jordan Elena Balkow (am Ball) hat ihren Wechsel von Türkheim zu den Penzinger Volleyball­erinnen noch zu keinem Zeitpunkt bereut.

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