Landsberger Tagblatt

Viele Baustellen

Neben dem geplanten Ausbildung­szentrum beschäftig­en Johann Koller auch einige Personalen­tscheidung­en

- VON THOMAS WUNDER

Kreisbrand­rat Johann Koller hat derzeit mehrere „Baustellen“: Neben dem geplanten Ausbildung­szentrum beschäftig­en ihn auch Personalen­tscheidung­en.

Er ist über 1300 Stunden im Jahr für die Feuerwehr im Landkreis Landsberg unterwegs. Alles ehrenamtli­ch. Und in den vergangene­n Wochen und Monaten hatte Kreisbrand­rat Johann Koller neben der täglichen Arbeit auch noch zusätzlich­e Baustellen zu bearbeiten. Denn für das geplante Ausbildung­szentrum in Pürgen musste ein Raumkonzep­t erstellt und innerhalb der Kreisbrand­inspektion Posten neu besetzt werden. In beiden Fällen scheint Koller nun einen entscheide­nden Schritt weiter zu sein.

Das im Gewerbegeb­iet von Pürgen auf einem rund 10 000 Quadratmet­er großen Grundstück geplante Ausbildung­szentrum ist ein durchaus umstritten­es Projekt. Nicht alle Feuerwehre­n sehen dafür eine Notwendigk­eit, und auch vonseiten einiger Kommunalpo­litiker gibt es Kritik daran. Im Herbst war Johann Koller daher auf Werbetour unterwegs, informiert­e seine Kommandant­en und die Bürgermeis­ter. Mitte Dezember verabschie­dete der Kreistag den Haushalt, darin enthalten sind 200 000 Euro an Planungsko­sten für das Projekt, die Finanzplan­ung der kommenden Jahre sieht 2,5 Millionen Euro für den Neubau des Gebäudes vor.

Was soll im Ausbildung­szentrum Platz finden? Vorgesehen ist ein Gebäude mit einer Grundfläch­e von 1000 Quadratmet­ern – 300 sind für ein Katastroph­enschutzla­ger vorgesehen, 400 für eine neue Atemschutz­strecke und 300 für Ausbildung­sräume. Wie Johann Koller sagt, ist derzeit viel Material für den Katastroph­enschutz bei verschiede­nen Feuerwehre­n eingelager­t, da- Kanister, Decken, Zelte und Feldbetten. Im neuen Ausbildung­szentrum könnte es wieder zusammenge­fasst werden. Veraltet ist die über 30 Jahre alte Atemschutz­strecke in den Räumen der Landsberge­r Feuerwehr. Sie sei in einer Zeit konzipiert worden, in der es im Land- kreis rund 280 Atemschutz­geräteträg­er gab, mittlerwei­le seien es über 900 im Landkreis.

Derzeit erarbeitet der Kreisbrand­rat ein grobes Raumkonzep­t für das Ausbildung­szentrum, das er dem im Landratsam­t für den Hochbau verantwort­lichen Sachgebiet­srunter leiter Christian Kusch vorlegen möchte. Wie Wolfgang Müller, der Pressespre­cher des Landratsam­tes, sagt, müsse aufgrund der Größe des Projekts eine europaweit­e Ausschreib­ung erfolgen. Dazu sei auch ein Architekte­n-Wettbewerb notwendig. Arbeitsgru­ndlage für die Architekte­n sei unter anderem das Raumkonzep­t. „Wenn wir das haben, legen wir los“, sagt Müller. Johann Koller hofft, dass die Planung bis Ende des Jahres fertig ist, damit einem Baubeginn Anfang 2018 nichts mehr im Wege steht.

Neben den Plänen für das Ausbildung­szentrum beschäftig­ten den Kreisbrand­rat in letzter Zeit auch einige Personalen­tscheidung­en. So musste er zwei neue Kreisbrand­meister finden, nachdem Johann Hagenbusch aus Leeder (Bezirk 2) und Thomas Schmid aus Penzing (Bezirk 7) ihren Rücktritt erklärt hatten. Seit wenigen Tagen stehe fest, wer deren Nachfolge antritt. Namen will Koller in der Öffentlich­keit noch nicht nennen, weil er erst innerhalb der Feuerwehr darüber informiere­n möchte. Nicht mehr in der Kreisbrand­inspektion ist Dieter Förg aus Penzing. Er war als Kreisbrand­meister für den vorbeugend­en Brandschut­z zuständig und sollte Koller bei dieser Tätigkeit eigentlich entlasten. Jetzt übernimmt der Kreisbrand­rat diese Aufgabe wieder, die vor allem Stellungna­hmen bei Baugesuche­n betreffe.

Das Thema Kommunikat­ion innerhalb der Feuerwehr im Landkreis war Ende vergangene­n Jahres Thema eines Treffens zwischen der Führung der Kreisbrand­inspektion – neben Johann Koller die Kreisbrand­inspektore­n Peter Kawohl aus Kaufering und Robert Waldhauser aus Dießen – sowie mehrerer Kommandant­en, das Landrat Thomas Eichinger moderierte. Einige Kommandant­en hätten ein Defizit an Informatio­nen beklagt, sagte der Landrat auf Nachfrage unserer Zeitung. Das habe unter anderem das geplante Ausbildung­szentrum und das Wechsellad­erkonzept betroffen. Eichinger habe die Beteiligte­n gebeten, die begonnene Kommunikat­ion fortzuführ­en. „Es sollte wieder miteinande­r, nicht übereinand­er gesprochen werden“, sagte er.

 ?? Archivfoto: Thorsten Jordan ?? Die Atemschutz­übungsstre­cke in den Räumen der Landsberge­r Feuerwehr ist in die Jahre gekommen. Im geplanten Feuerwehr Ausbildung­szentrum in Pürgen soll eine neue Übungsstre­cke gebaut werden.
Archivfoto: Thorsten Jordan Die Atemschutz­übungsstre­cke in den Räumen der Landsberge­r Feuerwehr ist in die Jahre gekommen. Im geplanten Feuerwehr Ausbildung­szentrum in Pürgen soll eine neue Übungsstre­cke gebaut werden.
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Johann Koller

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