Hunderte Wale schwimmen dem Tod davon
Helfer bringen sich selbst in große Gefahr, um nicht noch mehr Tiere sterben zu lassen
Es war eines der schlimmsten Walsterben in der Geschichte Neuseelands, doch am Wochenende konnten die Tierretter zumindest eine gute Nachricht in die Welt schicken: Nach einer dramatischen Rettungsaktion für gestrandete Grindwale sind gestern rund 240 Tiere ins offene Meer zurückgeschwommen.
Die meisten hätten sich selbst durch die Flut befreien können, eine kleine Gruppe sei mithilfe von Booten ins tiefere Wasser geführt wor- den, sagte ein Sprecher der Naturschutzbehörde DOC. Damit war die Rettungsaktion beendet, bei der hunderte Freiwillige geholfen hatten. Trotz einer Hai-Warnung hatten sie sich ins Wasser gewagt, um die Tiere vom Land wegzuschieben.
Seit Donnerstagabend waren rund 650 Wale entlang der schmalen Landzunge Farewell Spit im äußersten Norden der Südinsel des Pazifikstaates gestrandet. 350 von ihnen verendeten, 20 wurden eingeschläfert. Der Grund für das Massenster- ben der Grindwale war zunächst unklar. Pathologen wollen tote Tiere sezieren, um die Ursache herauszufinden. Die Walschutzorganisation Project Jonah hatte die Vermutung geäußert, eine Kombination aus hohen Temperaturen und Erkrankungen könne die Ursache sein.
Bekannt sind Fälle, in denen die Wale einem kranken Leittier ans Ufer folgten. Möglich wäre auch, dass das Echolot-System der Tiere von Unterwasserlärm oder anderen Faktoren gestört wurde.