Sympathie für die Heimat
Viele Jugendliche lieben es, in Landsberg zu leben. Jedoch haben sie eine Fülle an Wünschen und Anregungen
Die Jugendlichen sind mit ihrer Heimatstadt zufrieden – zumindest gaben das über 80 Prozent bei der Jugendbefragung „Landsberg 2035“an.
Landsberg Die Zufriedenheit mit ihrer Heimatstadt Landsberg ist bei Jugendlichen offenbar groß. Zumindest gaben über 80 Prozent der Teilnehmer an der jüngsten Jugendbefragung „Landsberg 2035“an, mit ihrem Leben in der Lechstadt zufrieden zu sein. Erstaunlich: Vor allem deren Umweltfreundlichkeit (71 Prozent) und Sauberkeit (87) stieß auf breite Zustimmung. Weniger gut steht es dabei um die Zuversicht, einen Arbeitsplatz in Landsberg zu erhalten und natürlich mit der Qualität und dem Angebot eines schnellen Internets und öffentlichem WLAN im Stadtgebiet.
Motivieren und aktivieren wollte die Stadt Landsberg die 2491 Jugendlichen, sich an der Zukunft ihrer Stadt im Rahmen der Gesamtstrategie „Unser Landsberg 2035“zu beteiligen. Nachdem die Altersgruppe der 14- bis 21-Jährigen in der allgemeinen Bürgerbefragung im vergangenen Jahr doch unterrepräsentiert war, schob das Projektteam um Ulrike Degenhardt zusammen mit dem Leiter des Jugendzentrums, Matthias Faber, eine gezielte Befragung dieser Altersgruppe hinterher. 265 Teilnehmer aus Stadt und Landkreis registrierte Faber, 181 kamen aus der Kernstadt und den vier Ortsteilen. „Die Beteiligung lag also bei 7,3 Prozent, das ist schon ganz ordentlich“, resümierte er gestern bei der Präsentation der Auswertung.
Die Zufriedenheit der Jugendlichen mit ihrer Heimatstadt ist dabei ausgesprochen groß. Während knapp 65 Prozent bestätigten, dass sie in Landsberg zufrieden seien, legten 25 Prozent noch einen drauf. Sie sind sogar sehr zufrieden, während die wenig Zufriedenen (7,73 Prozent), die Unzufriedenen (0,55) und Unentschlossenen (1,66) lediglich die Statistik ergänzen.
Wo aber finden die Strategieteams bei so überragenden Sympathiewerten überhaupt Ansatzpunkte, um den Jugendlichen von heute, die 2035 die jungen Erwachsenen von morgen sind, in der Stadt leben und diese maßgeblich auch weiter gestalten? Ein tieferer Blick in die Einzelantworten fördert interessante Resultate an die Oberfläche. ● Mobilität Eine hohe Akzeptanz (89 Prozent) erfahren die Landsber- ger Fußwege, während die Radwege (49) deutlich schlechtere Sympathiewerte genießen. Auch mit der Anbindung des öffentlichen Verkehrs haben die Jugendlichen so ihre Probleme, von einem Anrufsammeltaxi, immerhin ein ausgesprochen preiswertes Angebot, scheint von den 14- bis 21-Jährigen noch kaum jemand etwas gehört zu haben. Dabei spielt gerade auch der Wunsch nach einer besseren Einbeziehung und damit Anbindung der Ortsteile an die Kernstadt eine nicht zu unterschätzende Rolle. ● Wohnen und Bauen Fast 34 Prozent der Teilnehmer geben an, nach Ausbildung oder Studium gerne zumindest wieder in Bayern leben zu wollen, das Wohnen im Ausland und in Landsberg (16 Prozent) liegen dabei gleichauf. Sollen mehr Landsberger den Weg zurück in ihre Heimatstadt finden, müsse Wohnen bezahlbarer werden, das Angebot auch im Bereich Bildung besser werden.
Ein Teilnehmer schlägt zum Beispiel vor, eine Anregung des Independent Filmfestivals Snowdance aufzunehmen und zu versuchen, eine Filmhochschule in Landsberg zu etablieren. ● Innenstadt Die Landsberger Jugendlichen lieben ihre Innenstadt. Knapp 50 Prozent gaben die Altstadt und den Bereich um den Lech an auf die Frage, wo man sich gerne aufhält, wenn man nicht zu Hause ist. Allerdings sollte dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass es den Jugendlichen gerade dort an altersgerechten Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten fehlt. So tauchen immer wieder die Namen Subways und Starbucks im Bereich „Modernes Essen“auf , und auch zielgruppengerechte Cafés und Treffmöglichkeiten werden vermisst.
Infos Wer die ausführlichen Ergebnis se nachlesen möchte, kann dies im In ternet tun unter www.landsberg2035.de. Weitere Vorschläge sind ebenfalls mög lich, und zwar ab morgen unter https://padlet.com/JugendbeteiligungLL/ JUZUKO17