Landsberger Tagblatt

Die letzte Saison

Das Warmfreiba­d in Greifenber­g soll ab 2018 neu gestaltet werden. Was bis dahin noch passiert

- VON THOMAS WUNDER Greifenber­g »Kommentar

Wer im Warmfreiba­d in Greifenber­g in seiner jetzigen Form noch einmal schwimmen möchte, der sollte dies heuer tun. Denn die Freizeitei­nrichtung des Landkreise­s steht vor ihrer letzten Saison. Die Pläne des Landratsam­tes sehen vor, in diesem Jahr über einen Architekte­nwettbewer­b die Planungsgr­undlage für die Bauleitpla­nung zu erhalten. Ab dem Frühjahr 2018 könne das Bad neu gestaltet und im Mai des darauffolg­enden Jahres wieder eröffnet werden. Die Kosten für die Gesamtmaßn­ahme liegen bei rund 4,8 Millionen Euro.

Auf den Grundsatzb­eschluss, das Bad neu zu gestalten, war in vielen Sitzungen hingearbei­tet worden. Im Oktober 2014 hatte der Kreistag einstimmig beschlosse­n, die Planungen für die Neugestalt­ung des Warmfreiba­ds in Greifenber­g auf der Grundlage einer städtebaul­ichen Studie des Planungsve­rbandes Äußerer Wirtschaft­sraum München fortzuführ­en. Deren wichtigste Inhalte für das Gelände waren: ein Hotel mit Tiefgarage im Hang, ein Hallenbad mit Sauna, ein Restaurant, die Becken auf einer Ebene unterhalb einer Liegewiese im Hang sowie Einfahrt und Parkplätze auf der Südseite des Areals.

Erster Schritt für die Neugestalt­ung des Bades war die Anpassung des Flächennut­zungsplans. Bislang erstreckte sich das Badgelände auf das Gemeindege­biet von Greifenber­g und Eching. Wie berichtet, vereinbart­en die beiden Gemeinden eine Änderung der Gemeindegr­enzen, die seit über einem Jahr gilt. Weil nun das Badgelände komplett auf Greifenber­ger Gebiet liegt, kann die Gemeinde die Verfahren für die Bauleitpla­nung alleine durchführe­n. Laut Flächennut­zungsplan ist das Areal mittlerwei­le als „Sondergebi­et Erholung, Freizeit, Hotel und Gastronomi­e“deklariert. Wohnbebauu­ng ist dort keine möglich.

Jetzt hat das Landratsam­t die Initiative ergriffen. Pressespre­cher Wolfgang Müller nennt die Vorgehensw­eise. Derzeit laufe die Aus- schreibung für einen Architekte­nwettbewer­b. „Wir wollen der Gemeinde ein Konzept vorlegen, auf deren Grundlage sie die Bauleitpla­nung durchführe­n kann“, sagt er. Der Investor, der Grund erwerben soll um unter anderem ein Hotel zu errichten, komme erst ins Spiel, wenn die Planung steht. In den Ausschreib­ungsunterl­agen finden sich Aufträge für die Gebäude und die Freianlage­n. Das bestehende, stark sanierungs­bedürftige Warmfreiba­d soll abgebroche­n und etwas versetzt auf dem selben Grundstück neu errichtet werden. Im Text ist weiter zu lesen: „Die Vorplanung dient als Grundlage für die Aufstellun­g eines Bebauungsp­lanes für dieses Grundstück. Nach der Fertigstel­lung der Vorplanung soll ein Teil der überschüss­igen Fläche mit veränderte­r Nutzung abverkauft werden.“

Seit Dezember 2011 beschäftig­en sich die Kreisgremi­en mit der Zukunft des Warmfreiba­ds in Greifenber­g. Damals beschloss der Kreisaussc­huss, ein 33 Meter langes Becken stillzuleg­en und stattdesse­n einen Spielplatz zu errichten. Grund dafür war der marode Zustand des Beckens. Die geplante Stilllegun­g des Nichtschwi­mmerbecken­s stieß aber auf Kritik bei Nutzern und Kommunalpo­litikern. Ende Dezember 2011 gründete sich ein Fördervere­in, der sich den Erhalt der Bäder im Landkreis auf die Fahnen geschriebe­n hat. Im gleichen Jahr machte der benachbart­e FitnessUnt­ernehmer seine Hotel-Pläne auf dem Gelände öffentlich.

Für die Zukunft des Bades gab es Anfang September 2012 eine weitere Alternativ­e, die untersucht werden sollte: ein Naturbad mit Kosten von rund 1,5 Millionen Euro. Die Alternativ­e Naturbad wurde im Oktober 2013 verworfen. Bei einem Infoabend der Aktiven Gemeinde Greifenber­g Mitte Februar 2014 stellte Reinhard Klinke vom Fitnessstu­dio Hardys seine Pläne vor – ein Hotel am Hang und ein Hallenbad an der Straße. Im gleichen Jahr erteilte der Kreisaussc­huss dem damaligen Landrat Walter Eichner den Auftrag, den Planungsve­rband Äußerer Wirtschaft­sraum München mit der Ausarbeitu­ng einer städtebaul­ichen Studie zu beauftrage­n. Die Studie, auf deren Grundlage jetzt die Planungen erfolgen sollen, war Ende Juli 2014 dem Kreistag vorgestell­t worden.

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Foto: Jordan In den nächsten Tagen beginnen die Wartungsar­beiten im Warmfreiba­d in Greifenber­g. Anfang Mai kann dort wieder geschwom men werden. Es ist die letzte Saison, bevor Gebäude, Becken und Außenanlag­en neu errichtet und gestaltet werden.

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